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Galega officinalis L. (Gewöhnliche Geißraute)
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FamilieFabaceae
Gattung (botanisch) / SektionGalega
Artname (botanisch)Galega officinalis L.
Synonyme (botanisch)-
Gattung (deutsch)Geißraute
Artname (deutsch)Gewöhnliche Geißraute
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Capraggine (ital.), Echte Geißraute (ger.), Geißklee (ger.), Rue de Chèvre (franz.), Ruta di Capra (ital.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: östl. Med [4]; V: südl. M-Eu [18], O-Eu [18], S-Eu [18], Vas [18] bis Mas (Z-As) [18], W-Italien, S-Italien, gelegentlich verwildert [4]; A: selten angebaut [4], v.a. als Futterpflanze [18]

Makroklimata (Klimazonen)

4, 6, 7, 2, (1), (3)

Mikroklimata (Klimaregionen)

-

Biotoptypen

L5.2.5, T7.4.1

Standorttypen

Brachland [4], Straßenränder [4], Uferstellen (Fluss) [4]

Standortbedingungen

-

Bodentypen / Bodenbedingungen

-


Ökofaktoren

Licht7
Temperatur6
Feuchtigkeit6~
Wind6
pH-Klasse7
Stickstoff8
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

Lebensform-
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

VI-VIII [4]

Erntezeit

VI-VIII [4]


Risikopotential

1 [4]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

▪ CAVE: Guanidinderivate sind toxisch [4]; In der therapeutischen Verwendung sind erhebliche Nebenwirkungen möglich [4]; Geißraute wird u.a. auch deshalb nicht zur Selbstmedikation bei Diabetes empfohlen, da die exakte Dosierung bei variablem Pflanzenmaterial schwierig ist [18]; Da Diabetes eine schwerwiegende Krankheit darstellt, gilt eine phytotherapeutische Behandlung als nicht vertretbar [18], wenn gleichzeitig sichere und effektive moderne Arzneimittel zur Verfügung stehen [18]; Diabetes darf nur unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden [18]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Ganze Pflanze, Kraut, Samen

Nutzbare Pflanzenteile

V: Getrocknetes blühendes Kraut (Galegae herba) [4][18]; Hom: Getrocknete reife Samen [4]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

Guanidinderivat Galegin [4][18] (bis zu 0.5 % [18], "Glukokinin" [4], 4-Hydroxygalegin [18], Isoamylenguanidin [4]), Chinolinalkaloide/Chinazolinalkaloide [4][18] (bis zu 0,35 % [18], wie Peganin [4][18] (= Vasicin [18]), Vasicinon [18]), Flavonoide [4][18] (wie Luteolin [18]), Canavanin [18] (eine nichtproteinogene Aminosäure [18]), Gerbstoffe [4][18], Steroide [18], Saponine [18], Chromsalze [4][18] (3,7 ppm [18]), Lectine [4], Bitterstoff

Pharmakologische Studienergebnisse

▪ Für das Guanidinderivat Galegin ("Glukokinin") wurde im Tierversuch eine leichte blutzuckersenkende Wirkung nachgewiesen [4], wie sie auch bei synthetisch hergestellten Guanidinderivaten vorhanden ist [4] und zeitweise therapeutisch genutzt wurde (aber verbunden mit erheblichen Nebenwirkungen) [4]
▪ Auch der Gehalt an Chromsalzen soll evtl für gewisse antidiabetische Eigenschaften verantwortlich sein [4]; Möglicherweise tragen alle Wirkstoffe zur medizinischen Aktivität bei [18]
▪ Die Droge hemmt die Plättchenaggregation und zeigt blutzuckersenkende und die Milchsekretion fördernde Aktivität [18]
▪ Galega-Extrakte hemmen in Zellkulturen auch den Glucoseeintransport [18]
▪ Galegin und synthetische Guanidinderivate senken den Blutzuckerspiegel [18]
▪ Bekanntermaßen ist Chrom in der Nahrung für einen normalen Blutzuckerstoffwechsel wichtig [18]; daher wurde spekuliert, ob der Chromgehalt in Geißraute teilweise für deren historische Verwendung als Antidiabetesmittel verantwortlich ist [18]; Es existieren also tatsächlich einige Belege für blutzuckersenkende Eigenschaften von Galega [18]
▪ Angeblich steigert Geißraute als Viehfutter (für Kühe und Ziegen) die Milchleistung [18]
▪ Canavanin ist ein Strukturanalogon zur proteinogenen Aminosäure L-Arginin [25]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

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Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

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Zubereitungsformen

M/M(früher): Synthetisch hergestelltes Galegin und Guanidinderivate [4][18]; V: Teeaufguss [18], Extrakte [18], Bestandteil von Antidiabetesmitteln [18]; Hom: Galega officinalis ex semine siccato [HAB] [4]

Konservieren & Aufbewahren

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Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

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Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

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Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

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Allopathie (obsolet)

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Traditionelle Volksmedizin

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Homöopathie

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Anthroposophische Medizin

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Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

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Wechselwirkungen

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Medizinische Rezepturen

[Teeaufguss]: 2 g Droge/Tasse (kochendes Wasser) [18]

Rezepte - Essen & Trinken

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Nutzung nichtmedizinisch

Fu [18]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

-


Quellenangaben


[4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2. Auflage, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
[18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2019-06-06 13:22:31
durch Benjamin Busse