Familie | Apocynaceae |
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Gattung (botanisch) / Sektion | Rauvolfia |
Artname (botanisch) | Rauvolfia serpentina (L.) BENTH. ex KURZ |
Synonyme (botanisch) | - |
Gattung (deutsch) | Schlangenwurz |
Artname (deutsch) | Indische Schlangenwurz |
Andere Artnamen & Volksnamen (international) | Arbre aux Serpents (franz.), Indian Snakeroot (engl.), Indische Schlangenwurzel (ger.), Rauwolfia (ger., franz., ital.), Sarpagandha (hindi), Schlangenholz (ger.), Serpentina Indiana (ital.) |
H: Trop. As [4] (v.a. Indien [4] und Thailand [4]), Pakistan [18], Indien [18] bis Indonesien [18]
1, 2, 7
tropisches Klima [25], kontinentales Klima [25]
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Licht | - |
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Temperatur | - |
Feuchtigkeit | - |
Wind | - |
pH-Klasse | - |
Stickstoff | - |
Salz | - |
Lebensform | - |
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Blattausdauer | - |
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas | - |
Dominanz | - |
II-X [4]
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2, 1(?) [4]
CAVE: Die Alkaloide können zu Nebenwirkungen wie verstopfte Nase, Müdigkeit und Veränderungen des Reaktionsvermögens führen [4][18], auch Depressionen sind möglich, welche noch lange nach dem Ende der Therapie anhalten können [18]; daher nur in geringerer Dosierung zusammen mit weiteren blutdrucksenkenden Mitteln verwenden [4]; Therapeutisch hat Ajmalicin so gut wie keine Bedeutung mehr, in Deutschland sind keine Monopräparate mit diesem Wirkstoff zugelassen [25]; CAVE(max): Eine Überdosierung mit Ajmalicin kann Hypotonie, Tachykardie, Schwindel, Schwitzen, psychischer Erregung, Sedierung und allergischen Hautreaktionen verursachen [25]
Wurzel
Reinalkaloide/Isoliertes Reserpin [Pharm, PhEur, Komm.E+, WHO 1] [4][18], getrocknete Wurzel (Rauwolfiae radix) [Pharm, DAB, Komm.E+, WHO 1] [4][18]
Monoterpen-Indolalkaloide (bis 2 %, 1-2 %, des Yohimban-, Heteroyohimban-, Sarpagan- und Ajmalantyps) [4][18] (bis 60 sind bekannt [4][18], v.a. Reserpin [4][18], Rescinnamin (= Reserpinin) [18], Serpentin [18], Ajmalin [4][18], Ajmalicin (= Raubasin) [4][18], Sarpagin (Raupin), Yohimbin, Isomere, Isoajmalin, u.a.)
▪ Reserpin hemmt die Ionenpumpe an der Neurovesikelmembran und hemmt somit die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin in die synaptischen Vesikel von noradrenergen und dopaminergen Neuronen; Noradrenalin und Dopamin werden daraufhin durch die Enzyme MAO und COMT abgebaut und sind nicht länger verfügbar [18][25]; So erklärt sich auch die Wirkung von Reserpin gegen Bluthochdruck: Der Katecholaminvorrat in den peripheren Körpergeweben wird erschöpft [18], während die sedierenden Effekte dem Abbau des Noradrenalin und Serotonin im Gehirn zugeschrieben werden, Gefäßerweiterung und erniedrigter Blutdruck oder zentrale Sedierung sind die Folge [18]; Die Anwendung von Reserpin bei leichter essentieller Hypertonie wird durch klinische Befunde gestützt [18]
▪ Isol. Ajmalin wird gegen Herzrhythmusstörungen eingesetzt [4]; Ajmalin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Klasse-Ia-Antiarrhythmika [25]; Ajmalin hemmt an den Herzmuskelzellen die Na+-Kanäle und somit den schnellen Natriumeinstrom und reduziert somit die Geschwindigkeit der Depolarisation während der Phase 0 des Aktionspotentials [25]; Ajmalin wird ausschließlich durch i.v. Injektion verabreicht; Therapeutische Anwendungen sind supraventrikuläre Tachykardien (z.B. AV-junktionale Tachykardien, supraventrikuläre Tachykardien bei WPW-Syndrom, paroxysmales Vorhofflimmern), wenn sie symptomatisch und behandlungsbedürftig sind auch lebensbedrohliche ventrikuläre Tachykardien [25]; Ajmalin besitzt eine sehr kurze Plasmahalbwertszeit von 12-15 min, die Elimination erfolgt zu 90 % hepatisch, die übrigen 10 % werden über die Nieren ausgeschieden [25]
▪ Ajmalicin ist ein α1-Adrenozeptor-Antagonist und fördert wie Reserpin die periphere Durchblutung, ohne jedoch blutdrucksenkend zu wirken, ferner wirkt es antiemetisch [25]; medizinisch verwendet wird es in der adjuvanten Behandlung von Störungen der peripheren arteriellen Blutversorgung eingesetzt [25]
▪ Quebrachin und Yohimbin haben die gleiche chemische Identität; Yohimbin bindet an adrenergen Rezeptoren und ist ein α2-Antagonist (α-sympatholytisch) [25], die lokal anästhetisierende Wirkung ist etwa 2x stärker als jene des Cocains [25]
▪ Die oft schlangenartig gewundene Rauwolfiawurzel wurde in der indischen Volksheilkunde gegen zahlreiche Erkrankungen verwendet [4], u.a. zur Behandlung von Schlangenbissen [4]
Auch Rauvolfia vomitoria und Rauvolfia tetraphylla sind Drogenlieferanten anstelle von Rauvolfia serpentina [18]; Wegen Gefährdung der Wildbestände wurde der Export von Rauvolfia serpentina in Indien 1997 verboten [18]; Ajmalicin (Raubasin) kommt auch vor in den Wurzeln von Cantharanthus roseus [4]
Hoher Wirkstoffgehalt in unverletzten Wurzeln 3-4jähriger Pflanzen; Die Droge stammt i.d.R. aus Kulturen [4]; Gehalt an Indolalkaloiden schwankt bis zu 2 % [4]
M: Fertigpräparate als standardisierte Gesamtextrakte [4] und das isol. Reserpin [4][18] (beide rezeptpflichtig! [4]), Beruhigungsmittel [18]; V(früher): Teeaufguss [4]; Hom: Rauwolfia serpentina [4], "Rauwolfia" [HAB] [4]
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M(Wurzel, Isol. Reserpin): Leichte Hypertonie [18], Beruhigungsmittel [18], sedativ [18], Angstzustände [18], Spannungszustände [18], Schizophrenie [18]; M(Reserpin): hemmt Wiederaufnahme von Noradrenalin [18], Leichte Hypertonie [4][18], sedativ [4][18], gefäßerweiternd [18], zentral sedierend [18], Angstzustände [4][18], Spannungszustände [18], Unruhe [4]V(Wurzel): Insektenbisse [18], Schlangenbisse [4], Magendarmbeschwerden, Darmträgheit [18], Schlaflosigkeit [18], Lebererkrankungen [18], Rheuma [18]Hom: Hypertonie [4], Verstimmungszustände [4], geistige Erschöpfung [4]
M: Leichte Hypertonie [18], Beruhigungsmittel [18], sedativ [18], Angstzustände [18], Spannungszustände [18], Schizophrenie [18]; M(Reserpin): hemmt Wiederaufnahme von Noradrenalin [18], Leichte Hypertonie [4][18], sedativ [4][18], gefäßerweiternd [18], zentral sedierend [18], Angstzustände [4][18], Spannungszustände [18], Unruhe [4]
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V(Wurzel): Insektenbisse [18], Schlangenbisse [4], Magendarmbeschwerden, Darmträgheit [18], Schlaflosigkeit [18], Lebererkrankungen [18], Rheuma [18]
Hom: Hypertonie [4], Verstimmungszustände [4], geistige Erschöpfung [4]
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CAVE(ki): Depression (auch in Vergangenheit) [18], Melancholie [18], Selbstmordgefährdung [18]
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[Isol. Reinalkaloide]: TD 6 mg Gesamtalkaloid [18]; [Einzeldroge]: TD 600 mg gemahlene Wurzel [18]
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In
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Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2019-06-11 19:23:01
durch Benjamin Busse