Zurück zur Registersuche



Xylopia aethiopica (DUNAL) A. RICH. (Mohrenpfeffer)
Pflanze zur Merkliste hinzufügen





FamilieAnnonaceae
Gattung (botanisch) / SektionXylopia
Artname (botanisch)Xylopia aethiopica (DUNAL) A. RICH.
Synonyme (botanisch)-
Gattung (deutsch)Xylopia
Artname (deutsch)Mohrenpfeffer
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Diarr (afrikaan.), Ethiopian pepper (engl.), Etso (afrikaan.), Kani pepper (engl.), Kanipfeffer (ger.), Moor pepper (engl.), Negerpfeffer (ger.), Negro pepper (engl.), Poivre de Sénégal (franz.), Selim (ger.), Selimskörner (ger.), Senegal pepper (engl.), Senegalpfeffer (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: Afrika (Äthiopien, Kongo, Ghana, Kenia, Mosambik, Nigeria, Senegal, Tansania, Uganda, Savannenzone) [24]; V: trop. Afrika (Angola, Benin, Burkina Faso, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Kongo, Äthiopien, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Kenia, Liberia, Mosambik, Nigeria, São Tomé und Príncipe, Senegal, Sierra Leone, Sudan, Südsudan, Tansania, Togo, Uganda, Zambia) [24]; A: Westafrika (Ghana) [24]

Makroklimata (Klimazonen)

I-Immerfeuchte Tropen [25], II-Wechselfeuchte Tropen [25], III-Trockene Subtropen und Tropen [25]

Mikroklimata (Klimaregionen)

tropisches Klima [25], heißes Klima [25], warmes Klima [25], subtropisches Klima [25]

Biotoptypen

-

Standorttypen

Tropen [24], Gebirge (200-500 m Höhe) [24], Bergregionen [25], Flachland (Tiefland) [24], Küstengebiete [24], Regenwald [24], Waldrand [24], Steppe (Buschland) [24], Savannenrand [24], Savanne (trocken) [24], Uferstellen (Fluss) [24]

Standortbedingungen

feuchter Standort [24], Jahresniederschläge zwischen 1500-2500 mm [24], trockener Standort [25], warmer Standort [25], Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 20 und 31 °C [24]

Bodentypen / Bodenbedingungen

-


Ökofaktoren

Licht-
Temperatur9: Sehr warm [25]
Feuchtigkeit-
Wind-
pH-Klasse-
Stickstoff-
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

LebensformP: Phanaerophyt, Baum, der mehr als 5 m hoch werden kann [24]
BlattausdauerI: Immergrün, zu allen Jahreszeiten mit Blättern, die oft länger als 1 Jahr leben [24]
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

März-Juli [24], Oktober-Dezember [24]

Erntezeit

Dezember-März [24], Juni-September [24]


Risikopotential

-

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

-

Giftige / Allergene Pflanzenteile

-

Nutzbare Pflanzenteile

▪ [Volksmedizin]: Getrocknete Fruchthülsen mit Samen [24], Getrocknete Rinde [24], Pflanzensaft der Rinde [24]
▪ [Aromapflanze/Geschmackskorrigens]: Getrocknete Fruchthülsen mit Samen [24]
▪ [Chemietechnische Nutzung]: Samen [24]
▪ [Gewürzpflanze]: Getrocknete Fruchthülsen mit Samen [24]
▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Rinde [24], Holz [24]
▪ [Ethnobotanische Nutzung allgemein bzw. medizinisch/technisch]: Holz [24]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

-

Pharmakologische Studienergebnisse

-

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

▪ Das Aroma von Selim wird beschrieben als eine Mischung aus Kubeben-Pfeffer und Muskatnuss mit einer harzigen Obernote [24]. Der Geschmack erinnert an Muskat und Kubebenpfeffer, ist aromatisch, scharf und leicht bitter. Die Samen sind kaum geschmacksgebend, vorwiegend geben die „Schoten“ den Geschmack [24]
▪ Der Geschmack von den Samen ist auch ähnlich zu den größeren Hülsen von der verandten Art Xylopia striata [24]
▪ Außer dem Mohrenpfeffer (Xylopia aethiopica) wird auch der Gestreifte Mohrenpfeffer (Xylopia striata) in der lokalen Küche verwendet. In Südamerika hat der verwandte Burropfeffer (Xylopia aromatica) ähnliche Anwendungen unter den brasilianischen Indios gefunden [24]
▪ Xylopia aethiopica ist eine Pionierpflanze in trockenen Savannenregionen [24]
▪ Im Mittelalter wurden die Samen nach Europa als "Pfeffer" exportiert [24]
▪ In afrikanischen Kochbüchern, insbesondere aus Kamerun, wird das Gewürz mit dem Namen kieng bezeichnet - ein Wort unbekannter Etymologie, die Akan von Ghana nennen es hwentia oder hwentea, die Ewes von Ghana nennen es Etso [24]; andere regionale Namen sind Kimba und Kili [24]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

-

Zubereitungsformen

▪ [Rinde, Samen]: Teeaufguss [24], Mundspülung [24]
▪ [Pflanzensaft der Rinde]: Palmwein [24]

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

▪ [+] Volksmedizin (Rinde, Samen):
- Darm: Dysenterie [24], Gallenbeschwerden [24]
- Lunge: Bronchitis [24]
- Infektion: Fieber [24]
- Schmerzen: Zahnschmerzen [24], Schmerzen [24]

▪ [+] Volksmedizin (Palmwein):
- Lunge: Asthma [24]
- Magen: Magenschmerzen [24]
- Schmerzen: Rheuma [24]

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

-

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

-

Homöopathie

-

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

-

Rezepte - Essen & Trinken

▪ [Café Touba]: Gegen Ende der Röstphase der Kaffeezubereitung werden Selim-Körner hinzugefügt, die in Wolof als Djar bekannt sind, während die Hitze noch an ist; das Rösten dauert noch ungefähr fünf Minuten, während dieser Zeit wird der nieserzeugende Duft von Pfeffer leicht erkennbar [24]


Nutzung nichtmedizinisch

▪ [Aromapflanze/Geschmackskorrigens]: In Senegal werden die Samen zum Aromatisieren von Café Touba benutzt, ein traditionelles Kaffeegetränk in Senegal und spirituelles Getränk der Mouride Bruderschaft [24]
▪ [Chemietechnische Nutzung]: Die Samen werden manchmal in afrikanische Wasserkrüge gelegt, um diese zu reinigen [24]
▪ [Gewürzpflanze]: Gebräuchliche Verwendung in der afrikanischen Küche [24]. Die Schoten werden zerkleinert und ganz zu Suppen oder Eintöpfen gegeben und dann vor dem Servieren des Essens entfernt [24]. Die Paste aus geräucherten und gemahlenen Schoten kann als Gewürzmischung für Fische verwendet werden [24]. In Nordkamerun und Nordnigeria ist es neben getrocknetem Ingwer und Nelken eines von drei Gewürzen, die dem Tee zugesetzt werden [24]. Dagbombas im Norden Ghanas nennen es Chimba und werden hauptsächlich zum Würzen von Kokos (Hirse, Sorghum oder Maisbrei) verwendet [24]
▪ [Lebensmittelpflanze/Nahrungsmittelpflanze]: Im östl. Nigeria die Samen sind eine wesentliche Zutat in der Zubereitung von Suppen, um junge Mütter beim Stillen zu unterstützen [24]. In Senegal wird das Gewürz oft geräuchert auf Märkten angeboten als Poivre de Sénégal (franz. für "Senegal pepper"). Die ganze grüne Frucht wird geräuchert, was dem Gewürz eine klebrige Konsistenz verleiht, und wenn diese mit einem Stößel in einem Mörser gestoßen werden, entsteht eine würzige Paste [24]. Die Ga verwenden es zur Herstellung von Shito, einer schwarzen, würzigen Pfeffersauce. Es wird auch in Suppen und Getränken verwendet, zum Beispiel Shitodaa, ein Getränk der Ga [24]. Die Ewes verwenden es in Suppen, Brei und Getränken, einschließlich Bisap [24]. Es wird auch manchmal in Suppen und Eintöpfen verwendet [24]. Im Senegal sind die Körner eine wichtige Zutat für Kaffee im Touba-Stil (auf Französisch Café Touba genannt) [24]
▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Rinde für Türen und Trennwände [24]. Aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gegen Termiten ist das Holz beliebt für Hütten (Posten, Kanteln, Dachkämme, Balken) und Bootbauten (Masten, Ruder, Paddel, Holme) [24]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

▪ [Gewürzpflanze]: Mohrenpfeffer war im frühzeitlichen und mittelalterlichem Europa vorwiegend ein Pfefferersatz [24]

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

▪ [Ethnobotanische Nutzung allgemein bzw. medizinisch/technisch]: In Togo und Gabun wurde das Holz traditionell für die Herstellung von Bogen und Armbrüste für Jäger und Krieger benutzt [24]


Quellenangaben


[24] Wikipedia: Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2021-04-23 16:29:48
durch Benjamin Busse