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Aronia melanocarpa (MICHX.) ELLIOTT (Schwarze Apfelbeere)
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FamilieRosaceae
Gattung (botanisch) / SektionAronia
Artname (botanisch)Aronia melanocarpa (MICHX.) ELLIOTT
Synonyme (botanisch)Adenorachis melanocarpa (MICHX.) NIEUWL., Aronia arbutifolia var. nigra (WiILLD.) F.SEYM., Aronia grandifolia (LINDL.) SWEET, Aronia melanocarpa var. elata REHDER, Aronia arbutifolia var. melanocarpa (MICHX.) TORR., Aronia nigra (WILLD.) KOEHNE, Aronia nigra var. grandifolia (LINDL.) DIPPEL, Hahnia arbutifolia var. nigra MEDIK., Pyrus arbutifolia var. nigra WILLD., Pyrus grandifolia LINDL., Pyrus nigra SARG., Sorbus grandifolia (LINDL.) HEYNH., Sorbus melanocarpa var. typica C.K.SCHNEID., Sorbus pubescens (DIPPEL) HEDL., Mespilus arbutifolia var. melanocarpa MICHX., Photinia melanocarpa (MICHX.) K.R.ROBERTSON & J.B.PHIPPS, Pyrus melanocarpa (MICHX.) WILLD., Sorbus melanocarpa (MICHX.) HEYNH.
Gattung (deutsch)Apfelbeere
Artname (deutsch)Schwarze Apfelbeere
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Black chokeberry (engl.), Kahle Apfelbeere (ger.), Schwarze Eberesche (ger.), Schwarzfrüchtige Apfelbeere (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

▪ H: östl. Nordamerika [4][24], östl. Nordamerika (Arkansas, Connecticut, Rhode Is., Massachusetts, Vermont, New Hampshire, Maine, New York, North Carolina, Virginia, West Virginia, Washington D.C., Maryland, Delaware, New Jersey, Pennsylvania, Illinois, Indiana, Ohio, Kentucky, Tennessee, Michigan, Wisconsin, New Brunswick, Nova Scotia, Prince Edward Is., Ontario, Quebec) [1], nordöstl. Nordamerika (östl. Kanada, von westl. Neufundland bis Ontario) [1][24], zentr. Nordamerika (Iowa, Missouri, Minnesota) [1], zentr. Nordamerika (Minnesota bis Arkansas) [24] bis südöstl. Nordamerika (Alabama, Georgia) [1][24], südöstl. Nordamerika (Florida, South Carolina) [1]
▪ V: Südosteuropa (Balkan) [24], Mitteleuropa [24]
▪ A: Osteuropa (Tschechien) [4][24], südöstl. Europa (Slowenien) [24], Mitteleuropa (östl. Deutschland (Sachsen)) [4][24]

Makroklimata (Klimazonen)

VI-Feuchte Mittelbreiten [25], VIII-Boreale Zone [25], V-Immerfeuchte Subtropen [25]

Mikroklimata (Klimaregionen)

gemäßigtes Klima [25], nördlich-gemäßigtes Klima [25], boreales Klima [25], warmes Klima [25], subkontinentales Klima [25]

Biotoptypen

-

Standorttypen

Flachland [25], Gebüsche [24]

Standortbedingungen

feuchter Standort [4], sonnig bis halbschattiger Standort [24]

Bodentypen / Bodenbedingungen

feuchter Boden [25]


Ökofaktoren

Licht-
Temperatur-
Feuchtigkeit-
Wind-
pH-Klasse-
Stickstoff-
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

Lebensform-
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

Mai-Juni [4], Mai-Juni(-August) [24]

Erntezeit

September [4]


Risikopotential

▪ 0(max): wenig oder kaum giftig, ungenießbar (bei hoher Dosierung/Überdosierung) [25]
▪ essbar(spez): Pflanzenteile bedingt essbar z.B. nur nach besonderer Zubereitung [4][24]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

▪ CAVE(max): Die Kerne enthalten Amygdalin ("Vitamin B17"), ein cyanogenes Glycosid, das in Gegenwart von Wasser und dem Enzymgemisch Emulsin Blausäure (HCN) abspaltet (aus 1 g Amygdalin entstehen 59 mg HCN). Der Frischverzehr kleinerer Mengen ist aber durchaus unbedenklich [24]. (Info: Die Toxizität von Amygdalin wird durch eine (hochdosierte) Vitamin-C-Einnahme weiter erhöht, indem Vitamin C die Bildung von Cyanid aus Amygdalin erhöht und gleichzeitig die Vorräte an für die Entgiftung notwendigem Cystein senkt [24])

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Samen [25]

Nutzbare Pflanzenteile

▪ [Volksmed.]: Reife frische oder getrocknete Beere/Frucht (Aroniae fructus) [4][24]
▪ [Färbepflanze, Genussmittelpflanze, Industrielle Nutzung, Lebensmittelpflanze]: Reife frische Frucht [4][24]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

▪ [Frucht]: Anthocyanfarbstoffe (hoher Gehalt) [4][24], Flavonoide [4][24], Vitamine (Folsäure (hoher Gehalt)) [4][24], Mineralstoffe [4][24] (Eisen (hoher Gehalt) [4][24], Jod (hoher Gehalt) [4][24]), Zucker [4][24], Gerbstoffe (geringe Mengen) [4][24] (Ellagsäure [25])
▪ [Samen]: Amygdalin (ein cyanogenes Glykosid) [24]

Pharmakologische Studienergebnisse

-

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

▪ Die Früchte haben einen herb-säuerlichen, etwas an Heidelbeeren erinnernden Geschmack, sind aber für den Frischverzehr nicht geeignet [24]
▪ Die getrockneten Früchte können in Teemischungen als Ersatz für Hibiskusblüten dienen [24]
▪ Es gibt verschiedene Sorten, einige Beispiel werden hier erwähnt [24]:
- 'Viking': große flachkugelige, schwarze, glänzende Früchte, größer als 'Nero', bis 16 mm groß. Nicht ganz so aromatisch wie die Wildform, dafür ertragreicher und mit Wuchshöhen von etwa 1,5 bis über 2 Metern für die Handernte gezüchtet.
- 'Nero': etwa 12 mm groß, sehr saftige, kaum glänzende, aromatische Früchte, die sehr gut zur Herstellung von Marmeladen o. ä. verwendet werden können. Höhe 1,5 bis über 2 Meter, der Gerbstoffgehalt ist bei diesen Früchten niedriger als bei der Wildform. Sie ist die meist angebaute und ertragreichste Sorte in Deutschland und Polen. In Ostdeutschland steht sie seit den 1970er Jahren in der Kultur; in westdeutschen Baumschulen wird sie als „Schwarze Colorado-Beere“ angeboten.
- 'Rubina': große bis zu 14 mm groß, dunkel-violette, wachsige Früchte, sehr ertragreich, Höhe bis 1,5–1,8 Metern. Äußerst farbintensiv. Antioxidantisch. Wurde in Ungarn gezüchtet, seit 1994 besteht Sortenschutz.
- 'Hugin': bis zu 7 mm groß, violett-schwarze, kleine Früchte, Höhe meist unter 1,2–1,5 Metern, sehr ertragreich mit hohem Vitamin-C-Gehalt, in Schweden gezüchtet, daher sehr frostfest.
▪ Bittere Aprikosenkerne, Apfelkerne, Bittermandeln und Samen von anderen Steinfrüchten wie z. B. Zwetschgen enthalten ebenfalls Amygdalin in hohen Konzentrationen. Dieses kann bei der Verarbeitung der Ölsamen, beispielsweise zu Persipan, in Blausäure, Benzaldehyd und Glukose aufgespalten werden. Die freigesetzte Blausäure muss entfernt werden, die Kerne werden „entbittert“ [24]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

▪ Könnte in Mitteleuropa an Bedeutung gewinnen [4]

Zubereitungsformen

▪ [Volksmed.]:
►Saft in Teeaufgussmischungen [4]
►Getrocknete Ersatzdroge für Hibiscusblüten in Tees [4]

Konservieren & Aufbewahren

▪ Roh sind die Früchte adstringierend, aber der Geschmack verbessert sich, wenn sie in Rezepten mit Zuckerzusatz verwendet werden [24]


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

▪ [+] Volksmed. (reife Frucht):
►Blutgefäße: Arterienverkalkung [4][24]
►Harnwege / Blase: Harnwegserkrankungen [4][24]
►Herz-Kreislauf: Hoher Blutdruck [4][24]
►Magen: Magenschleimhautentzündungen [4][24]

▪ [+] Volksmed. (Samen, Amygdalin):
►Zelle: Krebsprophylaxe [25]

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

-

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

▪ [+] Volksmed. (reife Frucht):
►Blutgefäße: Arterienverkalkung [4][24]
►Harnwege / Blase: Harnwegserkrankungen [4][24]
►Herz-Kreislauf: Hoher Blutdruck [4][24]
►Magen: Magenschleimhautentzündungen [4][24]

▪ [+] Volksmed. (Samen, Amygdalin):
►Zelle: Krebsprophylaxe [25]

Homöopathie

-

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

-

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

▪ [Färbepflanze/ Industrielle Nutzung/ Lebensmittelpflanze]: Farbstofflieferant für die Lebensmittelindustrie [4][24]
▪ [Lebensmittelpflanze]: Herstellung von Gelee [24], Marmeladen [24], Saft [24]
▪ [Genussmittelpflanze]: Wein [24], Likör [24]
▪ [Zierpflanze]: k.A. [4]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

-


Quellenangaben


[1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online. -, https://powo.science.kew.org/
[4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2. Auflage, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
[24] Wikipedia: Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2023-12-30 18:42:02
durch Benjamin Busse