Familie | Papaveraceae |
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Gattung (botanisch) / Sektion | Papaver |
Artname (botanisch) | Papaver somniferum L. |
Synonyme (botanisch) | - |
Gattung (deutsch) | Mohn |
Artname (deutsch) | Schlafmohn |
Andere Artnamen & Volksnamen (international) | Bastelmohn (ger.), Blaumohn (ger.), Gartenmohn (ger.), Opium Poppy (engl.), Papavero Domestico (ital.), Pavot Officinal (franz.), Pavot Somnifère (franz.), Schlafmohn (ger.) |
H: Unklar [18]; V: Vas [18], M-Eu (neo: M1, M2, Tf) [12], weiter verwildert [4]; A: weltweit [4], v.a. SO-Eu (Blk) [4], Z-As (Kirgisien) [4], Vas (Türkei [4], Iran [4]), S-As (Indien) [4], alte Kulturpflanze (seit Antike) [18] (Eu [18], N-Af [18], As [18])
7, 4, 6, 3, 2, 5, (1)
kontinentales Klima [25], meridionales Klima [25], subkontinentales Klima [25], gemäßigtes Klima [25], tropisches Klima [25], arides Klima [25], arides-mäßiges Klima [25], mediterranes Klima [25], warmes Klima [25]
T8.3.1
Kulturpflanze [18], Äcker (Hackfruchtkultur) [25], Ruderalstellen [25], Wegränder [25], Subtropen [25], Tropen [25], Tropen (aride Zone) [25]
warmer Standort [25]
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Licht | - |
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Temperatur | - |
Feuchtigkeit | - |
Wind | - |
pH-Klasse | - |
Stickstoff | - |
Salz | - |
Lebensform | - |
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Blattausdauer | - |
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas | - |
Dominanz | - |
VI-VIII [4]
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2-3 (?, Milchsaft) [4][12], 1-2 (?, Frucht, Samen, Kraut) [4], Al(h), essbar (reife Samen) [4][12]
CAVE: Opium unterliegt mitsamt seinen Zubereitungen dem Betäubungsmittelgesetz [4], ebenso homöopathische Verdünnungen bis D6 [4]; Morphin hat ein hohes Abhängigkeitspotential [4][18], jedoch nicht in der Schmerztherapie [4]; Daneben schränkt es die Atemfunktion ein, verzögert die Magenentleerung und führt zu Darmträgheit und Verstopfung [4][18]; Einsatz von abgekochten Mohnköpfen gegen Husten und als Beruhigungsmittel für Säuglinge führte früher zu tödlichen Vergiftungen und wird heute entschieden abgelehnt [4]
Ganze Pflanze, Samenkapsel, Milchsaft
M: Luftgetrockneter Milchsaft (Roh-Opium) der angeritzten unreifen Frucht (Opium crudum) [Pharm, PhEur] [4][18], Fettes Öl (Samen) [4]; V: Von Samen befreite unreife Frucht (Papaveris immaturi fructus) [4]
[Milchsaft]: >40 Isochinolinalkaloide [4][18] (v.a. Morphin (3-23 %, 10-12 %) [4][18], u.a. Codein (2,5-10 %) [4][18], Thebain vom Morphinan-Typ [4], Isothebain, Oripavin, Alpinigenin), Benzylisochinolinalkaloide [4] (Papaverin [4], (-)-Noscapin (= Narcotin, 2-10 %) [4][18]), Narcein [4]) alles i.d.R. gebunden an Pflanzensäuren [4] (wie Meconsäure [4], Fumarsäure [4], Milchsäure [4]), Schleimstoffe [4], Harze [4]; [Samen]: Fettes Öl [4] (mit Glyceriden [4] der Linolsäure (60 %) [4], Ölsäure (30 %) [4], Linolensäure (5 %) [4], Palmitinsäure [4], Stearinsäure [4]
▪ Der größte Teil des extrahierten Reinmorphins wird chemisch in Codein umgewandelt [18]; Reinalkaloide in Fertigpräparaten haben unterschiedliche Wirkung [4], Morphin aktiviert die Endorphinrezeptoren und wirkt als starkes Schmerzmittel [18], ist jedoch stark suchtbildend [18], Morphin kann außerdem in die wichtige Rauschdroge Heroin umgewandelt werden [18]; Codein beruhigt das Hustenzentrum [18], Codein und Noscapin wirken hustenreizstillend [4][18], Codein allein ist als Schmerzmittel weniger wirksam und weniger suchterregend als Morphin [4][18]; Papaverin dagegen hemmt die cAMP-Phosphodiesterase und wirkt erschlaffend auf die glatte Muskulatur und wird daher bei Krampfzuständen im Magendarmbereich sowie bei Gallen- und Harnwegen genutzt [4], sowie bei erektiler Dysfunktion eingesetzt [Pharma]
In vielen Sorten kultiviert [4], Samen je nach Sorte weiß, grau oder dunkelviolett [4]
Hoher Wirkstoffgehalt in Indien/Türkei (Opium), S-Eu (Fettes Öl) [11]; Entweder für die Opiumproduktion (legal in Indien, Türkei, u.a.) oder zur Ölgewinnung (S-Eu, etc.) angebaut [18]; Wirkstoffgehalt stark variabel; Morphingehalt schwankt von 3-23 % bzw. 10-12 % [4][18]; Narcotingehalt schwankt zwischen 2-10 % [18]; Codeingehalt schwankt zwischen 2,5-10 %) [18]; Die Gesamtwirkung ergibt sich aus den verschiedenartigen Eigenschaften der enthaltenen Alkaloide [4], sie ist deutlich von der des Morphins und der anderen Alkaloide zu trennen [4]; Stängel und unreife Mohnköpfe (Papaveris immaturi fructus, von den Samen befreit) enthalten auch in unseren Klimagebieten geringe Mengen Alkaloide und können heute zur Morphingewinnung herangezogen werden [4]; Weißer Milchsaft (Latex) wird durch Lufttrocknen schnell bräunlich [4]; reife Samen sind alkaloidfrei! [4]
M: Reinalkaloide in standardisierten Fertigarzneimitteln [4][18], Opiumtinktur aus Opium mit standardisiertem 10 % Morphingehalt und sonstigem Gesamtalkaloidgehalt (Opii pulvis normatus) [Pharm, PhEur] [4][18]; M(Fettes Öl): Nahrungsergänzungsmittel [4]; M(früher): Opiumextrakt [18], Opiumpulver [18]; V: Abgekochte Mohnköpfe [4]; Hom: "Opium" [4]; Lb(reife Samen): Bäckerei-Produkte [4], Herstellung des Fetten Öls [4] und Speiseöl [4]; X(Fettes Öl der reifen Samen): Salben [4], Linimente [4]
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M(Morphin in standardisierten Arzneimitteln): stark schmerzstillend (z.B. bei Tumorpatienten) (2) [4][18], euphorisierend [4][18], Magendarmstörungen [18], Magendarmstörungen (2) [4], darmberuhigend bei Operationen und schweren Schmerzzuständen [4]; M(Codein in standardisierten Arzneimitteln): schmerzstillend [4][18], euphorisierend [18]; M(Codein oder Noscapin in standardisierten Arzneimitteln): hustenreizstillend [4][18], festsitzender nicht-produktiver Husten [18]; M(Papaverin): erschlaffend auf glatte Muskulatur [4], krampflösend [4], krampfartige Magendarmbeschwerden [4], krampfartige Gallenwegsbeschwerden [4], krampfartige Harnwegsbeschwerden [4]; M(Fettes Öl der Samen): Nahrungsergänzungsmittel (2) [4]V(abgekochte Mohnköpfe): Husten [4], Beruhigungsmittel [4]Hom: Nervenleiden [4], Neuralgie [4], Arteriosklerose [4], Darmträgheit [4], Magendarmbeschwerden [4], Harninkontinenz [4]
M(Morphin in standardisierten Arzneimitteln): stark schmerzstillend (z.B. bei Tumorpatienten) (2) [4][18], euphorisierend [4][18], Magendarmstörungen [18], Magendarmstörungen (2) [4], darmberuhigend bei Operationen und schweren Schmerzzuständen [4]; M(Codein in standardisierten Arzneimitteln): schmerzstillend [4][18], euphorisierend [18]; M(Codein oder Noscapin in standardisierten Arzneimitteln): hustenreizstillend [4][18], festsitzender nicht-produktiver Husten [18]; M(Papaverin): erschlaffend auf glatte Muskulatur [4], krampflösend [4], krampfartige Magendarmbeschwerden [4], krampfartige Gallenwegsbeschwerden [4], krampfartige Harnwegsbeschwerden [4]; M(Fettes Öl der Samen): Nahrungsergänzungsmittel (2) [4]
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V(abgekochte Mohnköpfe): Husten [4], Beruhigungsmittel [4]
Hom: Nervenleiden [4], Neuralgie [4], Arteriosklerose [4], Darmträgheit [4], Magendarmbeschwerden [4], Harninkontinenz [4]
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CAVE(int): Codein allein wirkt nicht ausreichend schmerzstillend [4], verstärkt aber die Wirkung anderer Schmerzmittel! [4]
[Reines Morphin, oral, transkutan oder intravenös]: TD 10-40 mg [18][Codein, oral oder intravenös]: Alle 4 Std. 30 mg Dosis [18]
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Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2019-08-21 20:12:03
durch Benjamin Busse