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Glycine max (L.) MERR. (Sojabohne)
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FamilieFabaceae
Gattung (botanisch) / SektionGlycine
Artname (botanisch)Glycine max (L.) MERR.
Synonyme (botanisch)Glycine hispida (MOENCH) MAXIM.
Gattung (deutsch)Soja
Artname (deutsch)Sojabohne
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Soia (ital.), Soya (franz.), Soybean (engl.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: Z-As [18], zentr. O-As [4][18]; V: USA, Brasilien, Argentinien, China, Indien, Paraguay, Kanada, Bolivien, Indonesien, Italien, Russland, Nigeria, Uruguay, N-Korea, (Serbien), Deutschland; A: China [18], weiter kultiviert [4]

Makroklimata (Klimazonen)

7, 8, 6, 2, 1, 5, 4, (9)

Mikroklimata (Klimaregionen)

-

Biotoptypen

-

Standorttypen

-

Standortbedingungen

-

Bodentypen / Bodenbedingungen

-


Ökofaktoren

Licht-
Temperatur-
Feuchtigkeit-
Wind-
pH-Klasse-
Stickstoff-
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

Lebensform-
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

VII-VIII [4]

Erntezeit

-


Risikopotential

(essbar) (Samen erst nach längerem Wässern und Kochen) [4]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

-

Giftige / Allergene Pflanzenteile

-

Nutzbare Pflanzenteile

Samen (Sojae semen) [Pharm, Komm.E+] [18], Fettes Öl aus den Samen (Sojae oleum ex Sojae semen) [Pharm, Komm.E+, PhEur] [4][18]; Gm/Lb: Samen "Sojabohnen" [4]; In/Km: synthetisches Sojalecithin [DAB] [4]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Samen]: Fettes Öl [4] (18-25 %, v.a. mit Glyceriden [4] der Linolsäure [4], Ölsäure [4] und Linolensäure [4], nur wenig Stearinsäure [4] und Palmitinsäure [4], Sojalecithin [18] (Phospholipide/essenzielle Phospholipide [18] (2 % [18], v.a. Phosphatidylcholin [18]))), Sojaproteine [4][18] (35-50 % [4], 40 % [18], mit reichlich essentiellen Aminosäuren [4]), Protease-Inhibitoren [18], Isoflavone/Isoflavonoide [4][18] (wie Genistein [4][18], Daidzein [4][18], Formononetin [4], Cumesterol [4], u.a. Glykoside [18]), Triterpensaponine [4][18] (viele Sojasaponine [18]), Lectine [4], Sterole [4], Vitamin E [4], Kohlenhydrate [4]; [Sojabohnen getrocknet]: Spermidin (12,8-20,7 mg/100 g) [24]; [Gehärtetes Sojaöl]: v.a. Glyceride [4] der Stearinsäure [4] und Palmitinsäure [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

Isoflavone werden als Phytoöstrogene angesehen [4][18], sie binden schwach an Östrogenrezeptoren und können auf diese Weise östrogenregulierte Gene modulieren, v.a. während der Menopause wenn der Östrogenspiegel abfällt [18], so sollen verschiedenste hormonabhängige Beschwerden, z.B. in den Wechseljahren, und das Risiko der Entstehung von Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindetr werden [4]; Das Isoflavonoid Genistein hemmt spezifisch eine Tyrosinkinase, die eine wichtige Rolle in der Zellteilung spielt und häufig in Tumorzellen verstärkt ist [18], auch die Protease-Inhinitoren könnten zur Antitumoraktivität beitragen [18], so sollen auch die Entstehung von einigen Krebsarten (v.a. Brustkrebs und Prostatakrebs) vermindert werden (siehe auch Trifolium pratense) [4][18]; Soja-Isoflavonoide werden zwar verstärkt als Phytoöstrogene in der Hormonersatztherapie eingesetzt, jedoch kontrovers diskutiert [18], eine endgültige Bewertung dieser Inhaltsstoffe steht noch aus [4]; Dass in asiatischen Ländern weniger diese Erkrankungen auftreten, müsste von 9 % der täglichen Eiweißaufnahme aus Soja für diesen Effekt stammen [4]; In Deutschland empfiehlt man Sojalecithin zur Behandlung von zu hohen Cholesterolwerten und anderen Fettstoffwechselstörungen [18]; Sojasaponine wirken anscheinend gegen Thrombose und sind leberschützend [18]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Wahrscheinlich von der sehr ähnlichen Wildform Glycine soja SIEB. & ZUCC. abstammend und gezüchtet [4][18], beide Arten sind zur Ölherstellung nutzbar [4]; Bei der Gewinnung des Öls fällt als Nebenprodukt Sojalecithin an (ein Gemisch aus Phosphatiden (Phospholipiden), v.a. Phosphatidylcholin) [4]; Ein wichtiges Phytoöstrogenpräparat wird aus Rotklee (Trifolium pratense) hergestellt [18]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

Gehalt an fettem Öl schwankend zwischen 18-25 % [4]; In asiatischen Ländern mit sojareicher Ernährung treten Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einigen Krebsarten (v.a. Brustkrebs) seltener auf [4]; Die Annahme dass Soja die Häufigkeit von Prostatakrebs und Brustkrebs senkt, stützt sich auf den Vergleich zwischen den Bewohnern von O-Asien (Soja ist dort Grundnahrungsmittel) und den Bewohnern der übrigen Welt [18]; Die Sojabohne wird in China seit der Antike angebaut [18]

Zubereitungsformen

M: Entöltes Sojalecithin (Sojae lecithinum desoleatum, Lecithinum ex soja) [Pharm, Komm.E+, DAB] [4][18], Gereinigtes fettes Sojaöl (Sojae oleum raffinatum) [PhEur] [4], Hydriertes Sojaöl [PhEur] [4], Partiell hydriertes Sojaöl [DAB, ÖAB] [4], Emulsionen [4], intravenöse Infusionen zur künstlichen Ernährung [4], Badezusätze [4], Nahrungsergänzungsmittel [4]; V: Kräftigungsmittel [4], "Nervennahrung" [4]; Gm: Gemüse (Lecithinum vegetabile (ex Soja)) [4]; Lb: Speiseöl [4], Margarine [4], Lebensmittelzutat (Schokolade, Backwaren) [4]; In/Km: Sojalecithin als Lösungsvermittler zwischen wasser- und fettlöslichen Verbindungen [4] (Ausgangsmaterial für Liposomen, bei der Herstellung von Salben) [4]

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

-

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

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Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

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Allopathie (obsolet)

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Traditionelle Volksmedizin

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Homöopathie

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Anthroposophische Medizin

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Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

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Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

▪ [Sojalecithin]: TD 1,5-2,7 g Sojabohnen-Phospholipide [18]

Rezepte - Essen & Trinken

▪ [Amarant-Himbeer-Speise]: Zutaten: 30g gepuffter Amarant, 300g frischer oder tiefgekühlte Himbeeren, 3-4 EL Sojaghurt, 1EL Kokosflocken, etwas Zimt, 2EL Agavensirup, etwas Back-Kakaopulver. Zubereitung: Amarant, Himbeeren (bei TK-Himbeeren über Nacht die Beeren auftauen) und Sojaghurt in eine Schale geben. Agavensirup und Zimt hinzufügen und alles verrühren. Mit etwas Backkakao bestreuen. [95] (1/2023)
▪ [Feldsalat mit Tofu, Roter Bete und Walnüssen]: Zutaten: 2-3 Handvoll Feldsalat, 1 Kugel vorgegarte Rote Bete, ein paar Walnüsse, 100 g schnittfester Tofu, Olivenöl; für das Dressing: Olivenöl, etwas Zitronensaft, Kräutersalz und Pfeffer, etwas Senf; Zubereitung: Feldsalat waschen und abtropfen lassen. Rote Bete in mundgerechte Stücke schneiden. Zunächst Walnüsse ohne Fett 2-3 Minuten in einer Pfanne rösten, Walnüsse herausnehmen. Etwas Öl in die Pfanne geben und den klein gewürfelten Tofu kross anbraten (das geht am besten wenn der Tofu vor dem Braten gut trocken getupft wurde). Aus 2 EL Olivenöl, etwas Wasser, 1/2 TL Zitronensaft, Kräutersalz, Pfeffer und etwas Senf ein Dressing herstellen. Salat in eine Schüssel geben und mit der Roten Bete vermengen. Dressing darübergeben und mit Walnüssen und Tofu toppen. [95] (1/2023)
▪ [Hirsebrei mit Walnüssen und Sprossen]: Zutaten: 125 g Hirse, 1 kleine rote Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1/2 mittelgroße Zucchini, 6 Cherrytomaten, 40 g Tomatenmark, 1 TL Oregano, 1 kleine Handvoll Walnüsse, Steinsalz, 2 EL Olivenöl, Pfeffer, ein paar Sprossen nach Wahl. Zubereitung: Hirse mit 650 ml gesalzenem Wasser ansetzen, aufkochen und ca. 30 Minuten lang weich kochen (immer wieder umrühren und evtl. Wasser nachgießen). Das Olivenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen und die jeweils klein geschnittene Zwiebel, Knoblauchzehe, Zucchini und Tomaten darin 5 Minuten braten. Tomatenmark und Oregano hinzufügen und die weichgekochte Hirse unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Walnüsse klein schneiden und 2-3 Minuten in einer Pfanne ohne Fett rösten. Den Hirsebrei auf einem Teller anrichten, nach Geschmack mit Nüssen und den Sprossen bestreuen. [95] (1/2023)
▪ [Kürbis-Paprika-Gemüse mit Erdnuss-Sesam-Tofu]: Zutaten: 300-400 g Hokkaido-Kürbis, 1 rote Spitzpaprika, 1 kleine rote Zwiebel, 1/ TL Currypulver, 20 g weiße Sesamkörner, 100 g fester weißer Tofu, 20 g Erdnussmus, 1 TL Sojasauce, 2 EL Kokosmilch, Steinsalz, 3 EL Sesamöl, 1 TL Agavendicksaft. Zubereitung: Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Kürbis waschen, entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. 1 EL Sesamöl und 2 Prisen Salz mischen und die Kürbisstückchen gt darin wälzen. Den Kürbis auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und auf der mittleren Schiene circa 15 Minuten weich backen (die Kürbisstücke sollten sich bräunlich färben). Paprika waschen, entkernen und klein schneiden. Zwiebel klein schneiden und in 1 EL Sesamöl glasig braten, Currypulver dazugeben und kurz anrösten. Paprika hinzufügen und alles 3 Minuten bei starker Hitze braten, vom Herd nehmen und mit den Kürbisstücken vermischen. Tofu in Würfel schneiden und 3-5 Minuten in etwas Öl anbraten. Erdnussmus, Sojasauce und Agavendicksaft verrühren und zu den Sojawürfeln geben. 1-2 Minuten mitbraten, dann die Kokosmilch zufügen. Derweil in einer Pfanne ohne Fett die Sesamkörner 2 Minuten rösten. Tofu auf das Gemüse geben. [95] (1/2023)
▪ [Schwarzkümmelbrötchen]: Zutaten: 500 g Weizenmehl Type 550, 2 EL Sojamehl, 1/2 Päckchen Trockenhefe (ca. 3,5 g), 1 EL Zucker, 1 TL Salz, 150 ml lauwarmer Sojadrink, 150 g Sojaghurt, 50 ml Öl, 2 EL Sojacuisine, je 2 EL Schwarzkümmel- und Sesamsamen. Zubereitung: Die trockenen Zutaten vermengen, dann mit Sojadrink, Joghurt und Öl verkneten. Der Teig im Warmen eine Stunde gehen lassen, dann etwas dehnen, zusammenfalten und über Nacht kalt stellen. Vor der Verarbeitung ins Warme stellen. Teig zu Nocken formen, auf ein Blech mit Backpapier legen, nochmals abgedeckt eine Stunde gehen lassen. Dann mit Sojasahne bestreichen und mit den Samen bestreuen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad circa 15 Minuten goldbraun backen. Auf einem Rost abkühlen lassen. [95] (2/2023)


Nutzung nichtmedizinisch

▪ [Futterpflanze]: k.A. [4]
▪ [Gemüsepflanze]: k.A. [4]
▪ [Industrielle Nutzung (z.B. in Lackindustrie, Seifenindustrie, Klebstoffindustrie, Farbindustrie, Ölindustrie, etc.)]: k.A. [4]
▪ [Kosmetikpflanze]: k.A. [4]
▪ [Lebensmittelpflanze]: k.A. [4][18]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

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Quellenangaben


[4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2. Auflage, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
[18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
[24] Wikipedia: Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia
[95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition. -, FUNKE Lifestyle GmbH

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2024-01-30 11:33:10
durch Elenor Busse