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Hedera helix L. (Gewöhnlicher Efeu)
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FamilieAraliaceae
Gattung (botanisch) / SektionHedera
Artname (botanisch)Hedera helix L.
Synonyme (botanisch)-
Gattung (deutsch)Efeu
Artname (deutsch)Gewöhnlicher Efeu
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Baumepichblätter (ger.), Edera (ital.), Epich (ger.), Eppig (ger.), Ewigheu (ger.), Hiedra (span.), Hühneraugenkraut (ger.), Ivy (engl.), Lierre Grimpant (franz.), Mauerepich (ger.), Schreckblätter (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

V: W-As [18], Eu [4][18], M-Eu [18], W-Eu [18], S-Eu [18], Med [18], SW-As [4], weiter verwildert [4]; A: weiter gepflanzt [4]

Makroklimata (Klimazonen)

7, 4, 6, 3

Mikroklimata (Klimaregionen)

-

Biotoptypen

T1.1.1, T1.1.2.1, T1.1.2.3, T5.2, T10.2..2, (Tertiärrelikt: späte Blütezeit!)

Standorttypen

Wälder (Laubwald) [4], Felsen [4], Mauern [4]

Standortbedingungen

-

Bodentypen / Bodenbedingungen

-


Ökofaktoren

Licht(4)
Temperatur5
Feuchtigkeit5
Wind2
pH-Klassex
Stickstoffx
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

Lebensform-
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

IX-X [4]

Erntezeit

-


Risikopotential

1 (Frucht) [4][18], CZ [18], Al(h) [18], Al(h,s) (Pflanzensaft der Blätter) [4]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

CAVE: Die Droge selbst ist nicht gebräuchlich aufgrund von möglichen Reizerscheinungen im Magendarmbereich und allergischen Reaktionen [4]; beim Zurückschneiden der Pflanze daher den Kontakt mit dem Saft der Blätter vermeiden! [4]; Der Verzehr der Früchte kann aufgrund des hohen Saponingehalts zu ernsten Vergiftungen führen! [4][18]; Falcarinol ist ein Hautallergen, das aus anderen Araliaceen, z.B. Schefflera-Arten bekannt ist [18]; CAVE(CZ): Die Saponine (oder ihre monodesmosidischen Derivate, v.a. in den getrockneten Blättern durch Hydrolyse entstanden) sind in höheren Konzentrationen zytotoxisch und hämolytisch [18]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Frucht [4][18], Pflanzensaft der Blätter [4]

Nutzbare Pflanzenteile

Blätter der nicht blühenden Sprosstriebe (Hederae helicis folium) [Pharm, Komm. E+, DAC, klinische Studien+] [4][18], gelegentlich: verholzte Triebe [18]; Hom: Frische unverholzte Sprosstriebe [4], gelegentlich: verholzte Triebe [18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Blätter]: Hederasaponine/Triterpensaponine [4][18] (Hederacoside B-I [18], mit v.a. Hederacosid C [4][18] (= Hederasaponin C [18], bis zu 7 % [18], mit 2 Zuckerresten [4]), u.a. α-Hederin [4] (mit 1 Zuckerrest [4], Helixin)), Aglyka der Triterpensaponine/Hederasaponine [4][18] (Hederagenin [4][18] (Hederidin, Kaulosapogenin, Melanthigenin), bidesmosidische Saponine der Oleanolsäure [18] (5-8 % [18]), Oleanolsäure [4], Bayogenin [4][18], Arabinose, Rhamnose, β-Hederin, Hederacosid B, Hederasaponin X, Sesquiterpene (Germacren B, β-Elemen, Elixen)), Phenolverbindungen [18], Polyacetylene [18] (wie Falcarinol [18], Falcarinon [18] und 11-Dehydrofalcarinol [18]), Flavonoide [4], Kaffeesäurederivate [4], Polyine [4] (wie Falcarinol [4]), Ätherisches Öl [4] (wenig, in frischen Blättern [4]); [Früchte]: Saponine [18] (hoher Gehalt [18])

Pharmakologische Studienergebnisse

Hederacosid C (mit 2 Zuckerresten) geht leicht durch glykosidische Spaltung in α-Hederin über (mit 1 Zuckerrest) [4]; Die expektorierenden Eigenschaften der Saponine können durch eine indirekte Reizung des Nervus vagus im Magen erklärt werden [18]; In mehreren placebokontrollierten Doppelblindstudien konnte die Wirksamkeit bei chronisch-obstruktiver Bronchitis mit wenigen oder keinen Nebenwirkungen gezeigt werden (TD 200 mg Rohdroge für Kinder bzw. 400 mg für Erwachsene) [18]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Falcarinol ist ein Hautallergen, das aus anderen Araliaceen, z.B. Schefflera-Arten bekannt ist [18]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

Wirkstoffgehalt stark variabel; Es existieren viele Kulturformen! In trockenen Blättern können sich durch Hydrolyse die stärker wirkenden monodesmosidischen Hederasaponine bilden [18], welche in höheren Konzentrationen zytotoxisch und hämolytisch sind [18]

Zubereitungsformen

M: Fertigpräparate [4], Blattextrakte [18], Holzextrakte [18] in Cremes [18], Lotionen [18] und Shampoos [18]; V: Abkochungen von Blättern [4]; Hom: Hedera helix [HAB] [4]

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

-

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

-

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

-

Homöopathie

-

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

▪ [Blattextrakte]: TD 300 mg Blattextrakte (TD 200 mg Rohdroge für Kinder bzw. 400 mg für Erwachsene) [18]
▪ [Blattdrogen]: 2x tgl. 1,5 g Blattdroge [18]
▪ ["Denkertee" - bei Erschöpfung und Konzentrationsstörungen]: Zutaten: Eisenkraut, Salbei, Melisse, Rotklee, Efeu, Rosmarin zu gleichen Teilen (frisch oder getrocknet). Zubereitung: Die Kräuter mischen, 1 EL der frischen oder 1 TL der getrockneten Mischung mit 250 ml heißem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Anwendung: Bei Bedarf täglich 3 Tassen trinken. Die Kräutermischung regt die Durchblutung an, stärkt den Kreislauf, fördert die Konzentration sowie die Leistung des Gehirns und hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. [95] (2/2023)
▪ [Efeu-Massageöl gegen Cellulite - straffend, durchblutungsfördernd]: Zubereitung: junge, hellgrüne Efeublätter, Mandelöl oder Sonnenblumenöl, Schraubglas, Baumwoll- oder Leinentuch, Gummiband, Braunglasfläschchen. Zubereitung: Das Schraubglas mit gereinigten und gut abgetrockneten Blättern zu 2/3 befüllen. Mit einem Stößel oder Holzlöffel die Blätter fest in das Glas drücken, sodass die Blätter angequetscht werden. Das Glas mit dem Öl auffüllen. Es sollte gut fingerdick die Blätter bedecken. Dann mit einem zurechtgeschnittenen Baumwoll- oder Leinentuch abdecken. Das Tuch mit einem Gummiband am Glas befestigen. Nach 2 Wochen das Tuch abnehmen und das Glas fest mit dem Deckel verschließen. Die Blätter noch weitere 2-4 Wochen ziehen lassen. Das Öl in ein Braunglasfläschchen abseihen. Dunkel und kühl, aber nicht kalt aufbewahren. Anwendung: Das Öl regelmäßig auf die betroffenen Stellen sanft einmassieren. Sparsam verwenden. Vorsicht bei Falcarinolempfindlichkeit! Nicht auf offenen Wunden anwenden. [95] (2/2023)

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

Zi

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

Eth

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

-


Quellenangaben


[4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2. Auflage, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
[18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
[95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition. -, FUNKE Lifestyle GmbH

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2024-02-08 12:51:21
durch Elenor Busse