Zurück zur Registersuche



Symphytum officinale L. (Gewöhnlicher Beinwell)
Pflanze zur Merkliste hinzufügen





FamilieBoraginaceae
Gattung (botanisch) / SektionSymphytum
Artname (botanisch)Symphytum officinale L.
Synonyme (botanisch)Symphytum consolida GUELDENST. ex LEDEB.
Gattung (deutsch)Beinwell
Artname (deutsch)Gewöhnlicher Beinwell
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Beinwurz (ger.), Bienenkraut (ger.), Chüechlichrut (ger.), Echte Wallwurz (ger.), Eselohrwurz (ger.), Gemeiner Beinwell (ger.), Glotwurzel (ger.), Hasenbrot (ger.), Hasenlaub (ger.), Heilwurzel (ger.), Himmelsbrot (ger.), Honigblum (ger.), Hundszunge (ger.), Kuchenkraut (ger.), Milchwurz (ger.), Schmalwurz (ger.), Schwarzwurz (ger.), Speckwurz (ger.), Wottel und Zottel (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

Eu, W-As; V: Gemäßigtes Europa [4], Asien [4], N-Am

Makroklimata (Klimazonen)

-

Mikroklimata (Klimaregionen)

-

Biotoptypen

L5.2.3, L5.2.5.5, T7.1.2(feucht), T7.3.2, T8.2.1.1

Standorttypen

Feuchte Wiesen [4], Uferstellen (Bach) [4], Wegränder [4]

Standortbedingungen

-

Bodentypen / Bodenbedingungen

-


Ökofaktoren

Licht7
Temperatur6
Feuchtigkeit7
Wind3
pH-Klassex
Stickstoff8
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

Lebensform-
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

V-VIII [4]

Erntezeit

-


Risikopotential

0-1(?) [4], CZ [4], essbar; CAVE: Als Droge mit stark wechselndem Gehalt an giftigen Pyrrolizidinalkaloiden sollte die Pflanze nicht verwendet werden [4]; CAVE(CZ): Die innerliche Anwendung u.a. bei Erkrankungen der Atemwege und der Schleimhäute von Magendarm hat man wegen der leberschädigenden und möglicherweise Krebs erregenden Wirkung einiger Py

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

-

Giftige / Allergene Pflanzenteile

All, W, K, Bl

Nutzbare Pflanzenteile

Getrocknete Wurzel [4] mit Rhizom [4] (Symphyti radix [4], Consolidae radix [4]), Wurzel (frisch), Blätter (Symphyti folium) [4]; Hom: Blätter (Symphyti folium) [4]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

Pyrrolizidinalkaloide [4] (Allantoin [4], Symphytocynoglossin, Consolidin (Glykoalkaloid), Consolicin, Symphytin, Echimidin, Pyrrolizidin-N-oxide), Schleimstoffe [4], Gerbstoffe [4], Triterpensaponine [4], Phenolcarbonsäuren [4] (wie Rosmarinsäure [4]), ein Glykopeptid [4], Sterole [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

-

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

-

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

i: Jan bis Mrz(W), nach tro fallend(bes.in Bl); Stark schwankender Gehalt an giftigen Pyrrolizidinalkaloiden [4]; Allantoin, Rosmarinsäure, Schleimstoffe und wohl auch das Glykopeptid scheinen für die Wirkung von Bedeutung zu sein [4]; vor allem verwendet werden Umschlagpasten und Salben zur lokalen Behandlung von schmerzhaften Muskel- und Gelenkbeschwerden, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen [4], auch nach Knochenbrüchen, Sehnenscheidenentzündungen und Drüsenschwellungen auf der unverletzten Haut [4]; Inzwischen sind Fertigpräparate im Handel, die den Anwendungsvorgaben von max. 4-6 Wochen/Jahr bei äußerlicher Anwendung gerecht werden [4]; Homöopathisch gibt man "Symphytum" innerlich (mit Einschränkungen) und äußerlich bei Knochenhaut- und Knochenverletzungen, stumpfen Verletzungen und Venenentzündungen [4]; Anthroposophisch gibt man es zur Durchgestaltung und Regenerationsanregung mit besonderer Beziehung zu Knochen, Periost und Bändern [Anthro]

Zubereitungsformen

V: Umschlagpasten [4], Salben [4], Fertigpräparate mit standardisierter Alkaloidmenge [4], Fertigpräparate aus Extrakten neu gezüchteter alkaloidfreier Sorten [4]; Hom/Anthro: "Symphytum" [4]

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

-

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

-

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

-

Homöopathie

-

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

▪ [Massageöl - zur Förderung der Durchblutung]: Zutaten: Ringelblumenöl, Beinwellwurzelöl. Zubereitung: Die Öle im gleichen Verhältnis zueinander mischen. Anwendung: Das Öl nach dem Duschen oder nach einem Fußbad in die Fußsohle einmassieren. Die Massage entspannt die schmerzenden Beine, löst Stauungen und fördert den Blut- und Venenfluss. [95] (3/2022)
▪ [Schmerzlindernder Umschlag]: (lindert die Entzündung der Gelenke) 10g getrocknete Beinwellwurzeln oder 1 EL Bockshornkleesamen. Die Wurzeln oder Samen fein zermahlen. Das Pulver mit kaltem Wasser und ein paar Tropfen Öl zu einer streichfähigen Paste verrühren. Die Paste auf eine feuchte Kompresse streichen und vorsichtig auf die betroffene Körperstelle legen. Mit einer Binde fixieren. Entfernen sobald sich der Umschlag erwärmt hat. [95] (1/2023)
▪ [Kalter Wickel mit Beinwell - bei müden und geschwollenen Beinen]: Zutaten: 1 Beinwellwurzel. Zubereitung: Die Wurzel ausgraben und gründlich säubern. Die Wurzel fein zerschneiden und mit dem Mörser zu Brei verarbeiten. Ggf. etwas Wasser zugeben. Den Brei vor der Anwendung mindestens 2 Stunden kühl stellen. Anwendung: Bei müden, schweren, geschwollenen oder schmerzenden Beinen den kalten Brei mit den Händen auf die Waden auftragen und mit dem Mulltuch abdecken. Mit einem Baumwolltuch befestigen und einige Stunden, am besten über Nacht einwirken lassen. Danach den Beinwellbrei abwischen und die Waden kalt abduschen. Der Wickel kühlt, wirkt abschwellend, fördert die Blutzirkulation und hemmt Entzündungen. [95] (3/2022)
▪ [Salbe "Venenglück" - bei müden und geschwollenen Beinen]: Zutaten: Steinklee, Ringelblume, Beinwell, Oliven-, Kokos- oder Sonnenblumenöl, 5 g Bienenwachs (oder vegane Alternative: 2,5 g Carnaubawachs). Zubereitung: Die frischen Kräuter klein schneiden und im Verhältnis 2:3 mit dem Öl in ein hitzebeständiges Glasgefäß geben. Getrocknete Kräuter und Öl im Verhältnis 1:3 einfüllen. Das Gefäß im Wasserbad erhitzen und die Kräuter mindestens 30 Minuten bei maximal 60 Grad ausziehen - oder bis kleine Bläschen entstehen. Gelegentlich umrühren. Anschließend das Öl durch ein Leinentuch abseihen und in eine Flasche füllen, die mit Alkohol desinfiziert wurde - das erhöht die Haltbarkeit enorm. Das Bienenwachs in einem Glasgefäß im Wasserbad zum Schmelzen bringen. Den fertigen Ölauszug im Verhältnis 10:1 zum Wachs geben und unterrühren. Das Wachs-Öl-Gemisch in Tiegel füllen und abkühlen lassen. Dann erst mit dem Deckel verschließen. Dunkel und kühl gelagert ist die Salbe etwa 1 Jahr haltbar. Anwendung: Die Salbe bei müden und geschwollenen Beinen nach dem Duschen sanft in die Waden einmassieren. Ihre Inhaltsstoffe hemmen Entzündungen und wirken Schwellung und Wassereinlagerungen entgegen. [95] (3/2022)

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

Zi

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

Eth

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

-


Quellenangaben


[4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2. Auflage, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
[95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition. -, FUNKE Lifestyle GmbH

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2024-02-19 12:06:39
durch Elenor Busse