Familie | Punicaceae |
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Gattung (botanisch) / Sektion | Punica |
Artname (botanisch) | Punica granatum L. |
Synonyme (botanisch) | - |
Gattung (deutsch) | Granatapfel |
Artname (deutsch) | Granatapfelbaum |
Andere Artnamen & Volksnamen (international) | Granado (span.), Grenadier (franz.), Liebesapfel (ger.), Melograno (ital.), Pomegranate (engl.) |
H: SW-As [4], SO-Eu [18]; V: Med [4]; A: Med [18]
7, 4, (6)
kontinentales Klima [25], meridionales Klima [25], subkontinentales Klima [25], mediterranes Klima [25], gemäßigtes Klima [25]
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Hecken [4], Gebüsche [4], Kulturpflanze [18]
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Licht | - |
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Temperatur | - |
Feuchtigkeit | - |
Wind | - |
pH-Klasse | - |
Stickstoff | - |
Salz | - |
Lebensform | - |
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Blattausdauer | - |
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas | - |
Dominanz | - |
V-IX [4]
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1-2(max) [4][18], 1 (Rinde) [4], essbar (Frucht) [4]
▪ CAVE (Rinde): Die Alkaloide sind sehr giftig und werden im Darm resorbiert (unerwünschte Wirkungen im ZNS) [18]; Wegen der häufigen Nebenwirkungen ist die Droge heute nicht mehr zu empfehlen [4], da es inzwischen verträglichere Mittel gibt [4]; die Alkaloide führen zum Blutdruckanstieg und durch den hohen Gerbstoffgehalt kommt es leicht zu Magenreizungen [4], so dass man auch von der Anwendung gegen Durchfall und als Gurgelmittel Abstand nehmen sollte [4]
▪ CAVE(max): Alkaloide führen bei Überdosierung zu Vergiftungserscheinungen mit Sehstörungen und Schwindel bis hin zu Todesfällen [4]
Rinde (Stamm, Zweige, Wurzel) [4]
Getrocknete Rinde (Stamm, Wurzel) (Granati cortex) [Pharm] [4][18], Fruchtschale (frisch oder getrocknet) (Granati pericarpium) [Pharm] [18], Frucht [4][18]; Hom: Frische Wurzelrinde [4]; Lb/Gn: Fruchtfleisch [18]
[Rinde mit Oxalatdrüsenzellen]: Alkaloide (vom Pyridin-Typ) [4] und Piperidinalkaloide [4][18] an Gerbsäure gebunden (v.a. L-Isopelletierin (= Pelletierin) [4][18], DL-Isopelletierin, DL-Methylisopelletierin [18], u.a. Pseudopelletierin (ein Homotropanalkaloid) [4][18], Pikronolat, 2-(2-Propenyl)1-piperidein), Gerbstoffe (viel, 20-25 %) [4] (Gallotannine [4], Ellagsäure + Gallussäure + Glucose), Betulinsäure, Friedelin, β-Sitosterin; [Wurzel, Blätter, junge Früchte (non Fruchtschale)]: Piperidinalkaloide [18] (v.a. L-Isopelletierin (= Pelletierin) [18], DL-Methylisopelletierin [18], u.a. Pseudopelletierin (ein Homotropanalkaloid) [18]; [Fruchtschale]: Gerbstoffe (viel, bis zu 28 %) [18] (Gallotannine [18], Ellagitannine [18] (v.a. Punicalin [18], Punicalagin [18]))
▪ Der hohe Gerbstoffgehalt erklärt plausibel die Wirkung gegen Durchfall [18]
▪ Die Alkaloide interagieren ähnlich wie Nicotin intensiv mit nicotinergen Acetylcholinrezeptoren [18]; Sie betäuben und lähmen Bandwürmer, so dass sich diese nicht länger an der Darmwand des Wirts festsaugen können und ausgeschieden werden [18]; Die Alkaloide werden jedoch im Darm resorbiert (unerwünschte Wirkungen im ZNS) [18]
▪ Pelletierin ist Antagonist an nicotinergen/ionotropen Acetylcholinrezeptoren und wirkt somit muskellähmend [25]
Der Granatapfel gilt wegen seines Kernreichtums als Symbol der Fruchtbarkeit [4]; Von Punica granatumals alte Kulturpflanze ist vielleicht der Apfel Evas im Paradies [18]
Gehalt an Gallotannin-Gerbstoffen schwankt in der Rinde zwischen 20-25 % [4], auch in der Fruchtschale können sie bis zu 28 % enthalten sein [18]
V: Abkochungen als Entwurmungsmittel (Bandwurmmittel, in Kombi mit starken Abführmitteln) [4][18], Gurgelmittel [4], Aufgüsse [18], Tinktur [18]; Hom: Punica granatum [4], "Granatum" [HAB] [4]; Lb: Saftiges Gelee, und daraus der "Grenadine"-Sirup [4][18]; Gn: "Grenadine"-Likör [18]
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M(Labor, Gerbstoffe): Magendarmstörungen [18]; M(Labor, Alkaloide): nicotinerge ACh-Rezeptoren-hemmend [18], Bandwürmer [18]V(Rinde): wurmwidrig [4][18], Darmparasiten [18], Bandwürmer (2) [4][18], blutdrucksteigend [4], Magendarmstörungen [4], Schleimhautentzündungen (Mund- und Rachenraum) [4]; V(Fruchtschale, Fruchtfleisch): verdorbener Magen [18], Magendarmstörungen (2) [18]Hom: Magendarmstörungen [4], Schwindel [4]
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M(Labor, Gerbstoffe): Magendarmstörungen [18]; M(Labor, Alkaloide): nicotinerge ACh-Rezeptoren-hemmend [18], Bandwürmer [18]
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V(Rinde): wurmwidrig [4][18], Darmparasiten [18], Bandwürmer (2) [4][18], blutdrucksteigend [4], Magendarmstörungen [4], Schleimhautentzündungen (Mund- und Rachenraum) [4]; V(Fruchtschale, Fruchtfleisch): verdorbener Magen [18], Magendarmstörungen (2) [18]
Hom: Magendarmstörungen [4], Schwindel [4]
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▪ [Aufgüsse, Tinktur]: Bitteren Geschmack mit Honig süßen [18]
▪ [Abkochungen]: Wurzelrinde (gelegentlich mit Stammrinde, Blättern oder jungen Früchten) [18]
▪ [Granatapfel-Narbenöl]: Frische Granatapfelkerne mit einem Löffel zerdrücken, dann durch ein feines Sieb streichen, bis nur noch die Kerne darin sind. Auf einem Tuch etwa 3 Tage zum Trocknen auslegen, dann mit einem Messer zerkleinern. Zusammen mit 10 getrockneten Rosenblütenblättern in einem Schraubglas mit 50ml Aprikosenkernöl übergießen. Zwei Wochen an einen warmen Ort stellen, gelegentlich schütteln. Durch einen Kaffeefilter abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen. Hält kühl aufbewahrt etwa 6 Monate. Mehrmals täglich in eher frische aber auch ältere Narben einmassieren. Granatapfelsamenöl regt die Zellerneuerung an und findet sich deshalb zum Beispiel auch im Regenerierenden Pflege-Öl von Weleda. [95] (1/2023)
▪ [Antifaltenmaske für reife Haut - auffüllend, klärend, entzündungshemmend, beruhigend, hautstoffwechselaktivierend, regenerierend]: Zutaten: 1 TL Honig (Bio-Qualität), 1 EL Granatapfelkernöl, 1 EL Aloe-Gel, 1 TL Heilerde, evtl. etwas Sahne. Zubereitung: Honig in einer Schale mit Granatapfelkernöl und Aloe-Gel gut miteinander verrühren. Heilerde einrühren. Sollte die Masse nicht streichfähig genug sein, ein paar Tropfen Sahne hinzufügen. Anwendung: Die Maske gleichmäßig auf dem gereinigten Gesicht auftragen. Die komplette Masse verwenden. 10 Minuten entspannen und die Antifaltenmaske wirken lassen. Mit lauwarmen Wasser abspülen und nachcremen. Einmal pro Woche anwenden. [95] (2/2023)
▪ [Roter Schönheitstrunk]: Kerne aus einem Granatapfel lösen und im Entsafter entsaften. Danach 2 Rote-Bete-Knollen und eine Handvoll rote Weintrauben entsaften. Den Saft mit dem Granatapfelsaft in einem Glas vermischen und mit einem Spritzer Zitronensaft beträufeln. [43]
▪ [Fruchtpflanze]: k.A. [4]
▪ [Kulturpflanze]: k.A. [18]
▪ [Lebensmittelpflanze]: k.A. [4][18]
▪ [Genussmittelpflanze]: k.A. [18]
▪ [Obstpflanze]: k.A. [18]
▪ [Zierpflanze]: k.A. [4]
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Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2024-02-09 12:09:11
durch Elenor Busse