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Celastrus orbiculatus THUNB. (Rundblättriger Baumwürger)
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FamilieCelastraceae
Gattung (botanisch) / SektionCelastrus
Artname (botanisch)Celastrus orbiculatus THUNB.
Synonyme (botanisch)Catha articulata (THUNB.) G.DON, Celastrus articulatus THUNB., Celastrus articulatus var. orbiculatus (THUNB.) CHEN H.WANG, Celastrus crispulus REGEL, Celastrus insularis KOIDZ., Celastrus jeholensis NAKAI, Celastrus lancifolius NAKAI, Celastrus strigillosus NAKAI, Celastrus tatarinowii RUPR., Celastrus versicolor NAKAI, Ilex leucantha HASSK.
Gattung (deutsch)Baumwürger
Artname (deutsch)Rundblättriger Baumwürger
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Asian bittersweet (engl.), Asiatic bittersweet (engl.), Bourreau des arbres asiatique (franz.), Celastro (ital.), Chinese bittersweet (engl.), Climbing staff tree (engl.), Oriental bittersweet (engl.), Oriental staff vine (engl.), Round-leaved bittersweet (engl.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

▪ H: Zentralasien (Innere Mongolei) [1][24], Zentralasien (Mongolei) [24], Nordostasien (Amurgebiet, Kurilen) [1], Nordostasien (Sachalin, Primorje) [1][24], Ostasien (Mandschurei, Nord-Zentral-China, Süd-Zentral-China, Südost-China, Japan, Korea) [1][24], Ostasien (japanische Inseln Hokkaidō, Honshū, Kyushu und Shikoku) [24], Ostasien (chinesische Provinzen Anhui, Gansu, Hebei, Heilongjiang, Henan, Hubei, Jiangsu, Jiangxi, Jilin, Liaoning, Shaanxi, Shandong, Sichuan und Zhejiang) [24]
▪ V: Ostasien [35], Südostasien (Vietnam) [1], Mitteleuropa (Mittelgebirgsgebiete des süddeutschen Schichtstufenlands (M1, Sandhausen)) [12], Westeuropa (Großbritannien) [1], Osteuropa (Polen, Tschechien, Slowakei, Ukraine) [1], Südosteuropa (Rumänien) [1], westl. Nordamerika (Washington) [1], östl. Nordamerika (Arkansas, Connecticut, Rhode Island, Massachusetts, Vermont, New Hampshire, Maine, New York, North Carolina, Virginia, West Virginia, Washington D.C., Maryland, Delaware, New Jersey, Pennsylvania, Illinois, Indiana, Ohio, Kentucky, Tennessee, Michigan, Wisconsin, New Brunswick, Prince Edward Is., Ontario, Québec) [1], zentr. Nordamerika (Iowa, Missouri, Kansas, Minnesota) [1], südöstl. Nordamerika [24], südöstl. Nordamerika (Alabama, Georgia, South Carolina) [1], Ozeanien (Neuseeland) [24], Ozeanien (Neuseeland-Nord) [1]

Makroklimata (Klimazonen)

VI-Feuchte Mittelbreiten [25], V-Immerfeuchte Subtropen [25], (II-Wechselfeuchte Tropen) [25], (VII-Trockene Mittelbreiten) [25]

Mikroklimata (Klimaregionen)

gemäßigtes Klima [24][25], nördlich-gemäßigtes Klima [25], subkontinentales Klima [25], kontinentales Klima [25], subtropisches Klima [25], warmes Klima [25], tropisches Klima [25]

Biotoptypen

-

Standorttypen

Wälder (Mischwälder, Waldränder, Dickichte) [24], Hänge (Wiesenhänge) [24]

Standortbedingungen

sonnig bis halbschattiger Standort [24], sommerkühler und winterkalter Standort [24], widerstandsfähig (Kälte bis -28 °C) [24]

Bodentypen / Bodenbedingungen

mäßig trockener Boden [24], frischer Boden [24], pH schwach sauer bis alkalisch [24], mäßig nährstoffreicher Boden [24], Bedarf (Phosphor) [24]


Ökofaktoren

Licht6: Halbschatten bis Normallicht [25], 7: Normallicht/Halblicht [25]
Temperatur3: Kühl [25], 4: Kühl bis mild [25]
Feuchtigkeit4: Trocken bis frisch [25], 5: Frisch [25]
Wind-
pH-Klasse6: Neutral bis schwach sauer [25], 7: Neutral bis schwach basisch [25]
Stickstoff5: Mäßig stickstoffreich [25]
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

LebensformLi: Liane oder Spreizklimmer, sich auf andere Pflanzen stützend, aber im Boden wurzelnd [24]
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

Mai-Juni [24][35]

Erntezeit

-


Risikopotential

▪ 0: wenig oder kaum giftig, ungenießbar [24]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

-

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Früchte [24]

Nutzbare Pflanzenteile

▪ [Volksmed. (TCM)]: Früchte [24]
▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Rinde [24]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

▪ [Rinde]: Bicelaphanol A (ein neuroprotektives Dimer-Trinorditerpen) [24]
▪ [Samen]: Fettes Öl (bis 50 %) [24]

Pharmakologische Studienergebnisse

-

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

▪ Celastrus orbiculatus ähnelt stark der nordamerikanischen Art Celastrus scandens, mit der es leicht hybridisiert [24]
▪ Celastrus orbiculatus zeigt invasive Verbreitungstendenz [24][25]. Ein entscheidender Faktor für die Fähigkeit, einheimische Pflanzenarten zu übertreffen, ist die Fähigkeit, wechselseitige Assoziationen mit Mykorrhizapilzen, insbesondere arbuskulären Mykorrhizapilzen, einzugehen. Das Wachstum von Celastrus orbiculatus hängt dabei stark von der Aufnahme von Phosphor ab. Es wurde festgestellt, dass das Wachstum größer ist, wenn arbuskuläre Mykorrhizapilze in Böden mit niedrigen Phosphorkonzentrationen vorhanden waren, als wenn die Pflanze in einer Umgebung mit hohen Phosphorkonzentrationen im Boden platziert wurde, in der keine arbuskulären Mykorrhizapilze vorhanden waren. Darüber hinaus ermöglicht die symbiotische Beziehung mit Mykorrhizen dieser invasiven Art, weniger Energie in der Wurzelbiomasse zu nutzen, um notwendige Nährstoffe aufzunehmen. Dies kann von entscheidender Bedeutung dafür sein, dass die Pflanze als invasive Art agieren kann, da es in der Lage ist, seiner oberirdischen Biomasse mehr Energie zuzuordnen als seiner unterirdischen Biomasse; Ein wichtiger Punkt hinsichtlich der Invasivität dieser Pflanze hängt von der Photosynthesefähigkeit und der Reproduktionsfähigkeit ab. Studien haben auch Beweise dafür erbracht, dass „eingeschleppte Pflanzenarten mikrobielle Gemeinschaften im Boden verändern können, die nicht nur ihre eigenen Wurzeln, sondern auch die Wurzeln benachbarter Pflanzen umgeben, und dadurch die Konkurrenzinteraktionen zwischen den Pflanzenarten verändern können“. Dies könnte ein wichtiges invasives Merkmal von Celastrus orbiculatus sein, da es der Pflanze ermöglicht, das umgebende Pflanzenleben negativ zu beeinflussen, indem sie ihre unterirdischen symbiotischen mikrobiellen Beziehungen verändert. [24]
▪ Um die Auswirkungen der Invasion von Celastrus orbiculatus in nordamerikanische Lebensräume zu minimieren, müssen sein Wachstum und seine Ausbreitung streng kontrolliert werden. Eine frühzeitige Erkennung ist für erfolgreiche Naturschutzbemühungen von entscheidender Bedeutung. Um weiteres Wachstum und Ausbreitung zu reduzieren, wird die oberirdische Vegetation geschnitten und das gesamte Laub mit Triclopyr, einem gängigen Herbizid, besprüht. Glyphosat ist eine weitere chemische Kontrollmethode. Diese beiden Herbizide werden normalerweise im Spätherbst direkt auf die Pflanzen gesprüht, um zu verhindern, dass andere Pflanzen befallen werden. Diese Schritte müssen jährlich oder immer dann wiederholt werden, wenn ein Nachwachsen beobachtet wird. Triclopyr ist für die meisten Tier- und Insektenarten ungiftig und für einige Fischarten leicht giftig, hat aber im Wasser eine Halbwertszeit von weniger als einem Tag, was es für den Feldeinsatz sicher und wirksam macht. Es wurden auch mechanische Methoden eingesetzt, die jedoch aufgrund der Schwierigkeit, die Wurzel vollständig zu entfernen, nicht so effektiv sind. Es gibt auch kein biologisches Bekämpfungsmittel, das zur Bekämpfung dieser Art beitragen könnte. Es kommen mechanische und chemische Methoden zum Einsatz, die jedoch nur vorübergehend Abhilfe schaffen. [24]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

-

Zubereitungsformen

-

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

▪ [+] Volksmed./TCM (Früchte):
k.A. [24]

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

-

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

▪ [+] Volksmed./TCM (Früchte):
k.A. [24]

Homöopathie

-

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

-

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

▪ [Futterpflanze]: Dient als Bienenweide [12][24]
▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]:
►Triebe: Die Ranken sind langlebig und robust und eignen sich gut als Material zum Flechten von Körben [24]
►Rinde: Aus der faserigen inneren Rinde lässt sich starkes Tauwerk herstellen. Die Rinde wird auch zur Herstellung feiner Fasern verwendet [24]
▪ [Zierpflanze]: Häufig wegen der dekorativen Früchte und der bemerkenswerten Herbstfärbung als kletternder Zierstrauch verwendet [12][24]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

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Quellenangaben


[1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online. -, https://powo.science.kew.org/
[12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart
[24] Wikipedia: Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia
[35] Lauber K., Wagner G., Gygax A. (2018): Flora Helvetica - Illustrierte Flora der Schweiz. 6. Auflage, Haupt Verlag

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2024-03-10 22:33:45
durch Benjamin Busse