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Calycanthus floridus L. (Echter Gewürzstrauch)
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FamilieCalycanthaceae
Gattung (botanisch) / SektionCalycanthus
Artname (botanisch)Calycanthus floridus L.
Synonyme (botanisch)Beureria florida (L.) KUNTZE, Butneria florida (L.) KEARNEY
Gattung (deutsch)Gewürzstrauch
Artname (deutsch)Echter Gewürzstrauch
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Arbre aux anémones (franz.), Carolina all spice (engl.), Carolina allspice (engl.), Carolina spicebush (engl.), Eastern sweetshrub (engl.), Erbeerstrauch (ger.), Hairy straw-berry shrub (engl.), Nelkenpfeffer (ger.), Riechäpfelchen (ger.), Specereistrauch (ger.), Spicebush (engl.), Strawberry bush (engl.), Sweetshrub (engl.), Weinröschen (ger.), Wohlriechender Gewürzstrauch (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

▪ H: Nordamerika [11] (östl. USA [24] (nördl. bis New York [24], westl. bis Missouri [24], Appalachian Mountains [24], Piedmont [24], Mississippi Valley [24], Louisiana [24], östl. bis nördl. Florida [24])), östl. Nordamerika (North Carolina, Pennsylvania, Virginia, West Virginia, Tennessee, Kentucky) [1], südöstl. Nordamerika (Alabama, Mississippi, Florida, Georgia, South Carolina) [1]
▪ V: südöstl. Nordamerika [24], östl. Nordamerika (Connecticut, Illinois, Maryland, New York) [1], Südeuropa (Italien) [1], Ostasien (Korea) [1]
▪ A: USA [24], England [24], Mitteleuropa [11]

Makroklimata (Klimazonen)

V-Immerfeuchte Subtropen [25], VI-Feuchte Mittelbreiten [25]

Mikroklimata (Klimaregionen)

warmes Klima [25], subtropisches klima [25], gemäßigtes Klima [24][25]

Biotoptypen

-

Standorttypen

Gebirge [25], Bergregionen [24][25], Flachland [25], Hecken [24], Parkanlagen [24], Gärten [11][24][36], Subtropen [25], Wälder (licht) [36]

Standortbedingungen

sonniger Standort [24], lichter Standort [24], sonnig bis halbschattiger Standort [24], geschützter Standort [36], widerstandsfähig (Kälte bis -20 °C) [36], widerstandsfähig (Hitze bis +30°C) [36]

Bodentypen / Bodenbedingungen

feuchter Boden [24][36], leichter sandiger Boden [36], lehmiger Boden [36], tiefgründiger Boden [36], gut durchlässiger Boden [36], pH-neutral um 6,5 [36], pH mild [36], fruchtbarer humoser Boden [25][36]


Ökofaktoren

Licht6: Halbschatten bis Normallicht [25], 7: Normallicht/Halblicht [25], 8: Normallicht bis Volllicht [25], 9: Volllicht [25]
Temperatur-
Feuchtigkeit6: Frisch bis feucht [25], 7: Feucht [25]
Wind-
pH-Klasse6: Neutral bis schwach sauer [25], 7: Neutral bis schwach basisch [25]
Stickstoff-
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

LebensformN: Nanophanaerophyt, Strauch oder Kleinbaum, meist 0,5-5 m hoch werdend [25]
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

Mai-Juli [11], Juni-Juli [24][36]

Erntezeit

-


Risikopotential

▪ essbar: Pflanzenteile essbar [24]
▪ 0: wenig oder kaum giftig, ungenießbar [11]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

▪ CAVE: Bei der Verwendung der Pflanze ist Vorsicht geboten, da ein Alkaloid in der Pflanze stark dämpfend auf das Herz wirkt und zu Herzkrämpfen führen kann [24][36]. Aus Tennessee (USA) wurden Vergiftungen von Rindern und Schafen bekannt, die Früchte gefressen hatten [11]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Ganze Pflanze [11], v.a. Samen [11]

Nutzbare Pflanzenteile

▪ [Duftpflanze]: Blüte (Ätherisches Öl) [24], Blätter [24]
▪ [Essbare Wildpflanze]: Rinde [24]
▪ [Gewürzpflanze]: Getrocknete Rinde [24][36]
▪ [Volksmed.]: Blütenblätter [24][36], Blätter [36]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

▪ [Ganze Pflanze]: Alkaloide [11] (Calycanthin [11], Folicanthin [11], Chimonanthin [11], Calycanthidin [11])
▪ [Blätter]: Campher (geringer Gehalt) [36]

Pharmakologische Studienergebnisse

-

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

▪ Der Geruch des Holzes sowie der Rinde erinnert an Gewürznelken oder Zimt [24], die dunkelroten Blüten riechen intensiv nach Erdbeere [24]
▪ Die Blüten duften erfrischend nach reifen Äpfeln. Das Holz, die Blätter und Wurzeln riechen stark nach Kampfer, während die Rinde nach Zimt riecht [36]
▪ Calycanthin zeigt eine ähnliche physiologische Wirkung wie Strychnin [11]
▪ Calycanthus floridus ist sehr resistent gegen Krankheiten und Insekten, obwohl es anfällig für Infektionen durch Agrobacterium tumefaciens ist, was zur Bildung von Wurzelgallen an den Stielen führt [24]
▪ Calycanthus floridus ist eng mit Calycanthus mohrii verwandt [36]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

-

Zubereitungsformen

▪ [Volksmed.]:
►Teeaufguss [24][36]
►Extrakt [36]
►Kalter Tee als Augentropfen [36]

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

▪ [++] Volksmed. (Wurzel, Rinde):
►Vergiftung: starkes Brechmittel [36]

▪ [+] Volksmed. (Wurzel, Rinde):
►Harnwege / Blase: Blasenbeschwerden [36]
►Niere: diuretisch [36], Nierenbeschwerden [36]

▪ [+] Volksmed. (Schleim aus Rinde):
►Allergie: Nesselsucht [36]
►Haut: Wunden bei Kindern [36]

▪ [+] Volksmed. (Blätter):
►Auge: Sehschwäche [36]
►Infektion: desinfizierend [36]
►Nerven-VNS: krampflösend [36]

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

-

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

▪ [++] Volksmed. (Wurzel, Rinde):
►Vergiftung: starkes Brechmittel [36]

▪ [+] Volksmed. (Wurzel, Rinde):
►Harnwege / Blase: Blasenbeschwerden [36]
►Niere: diuretisch [36], Nierenbeschwerden [36]

▪ [+] Volksmed. (Schleim aus Rinde):
►Allergie: Nesselsucht [36]
►Haut: Wunden bei Kindern [36]

▪ [+] Volksmed. (Blätter):
►Auge: Sehschwäche [36]
►Infektion: desinfizierend [36]
►Nerven-VNS: krampflösend [36]

Homöopathie

-

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

▪ [Erste Hilfe]: Kohle-Pulvis trinken lassen [11]
▪ [Klinik-Therapie]: Nur nach großer Giftaufnahme Magenspülung, Kohle-Pulvis, Natriumsulfat (Glaubersalz), Überwachung [11]

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

▪ [Duftpflanze]: Bestandteil von hochwertigen Parfums [24]
▪ [Essbare Wildpflanze]: Die Rinde der Pflanze ist essbar [24][36]
▪ [Gewürzpflanze]: Die getrocknete Rinde wird als Zimtersatz verwendet [24][36]
▪ [Insektizid/Insektenrepellent]: Die Blätter können als Insektenschutzmittel eingesetzt werden [36]
▪ [Zierpflanze]: In den gemäßigten Gebieten als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet [11][24]. Es wird im Gartenbau verwendet, da die Blüten auffällig und duftend sind [24]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

▪ [Symbolpflanze]: Im Jahr 1981 wurde in der DDR eine Briefmarke mit einer zeichnerischen Darstellung des Echten Gewürzstrauchs ausgegeben. Sie erschien in der Serie „Seltene Gehölze“ [24]


Quellenangaben


[1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online. -, https://powo.science.kew.org/
[11] Roth L., Daunderer M., Kormann K. (2008): Giftpflanzen, Pflanzengifte. 5. Auflage, Nikol Verlags-GmbH
[24] Wikipedia: Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia
[36] Plants For A Future (ff): PFAF Plant Database. -, https://pfaf.org/

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2024-01-10 23:03:25
durch Benjamin Busse