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Nerium oleander L. (Oleander)
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FamilieApocynaceae
Gattung (botanisch) / SektionNerium
Artname (botanisch)Nerium oleander L.
Synonyme (botanisch)-
Gattung (deutsch)Oleander
Artname (deutsch)Oleander
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Adelfa (span.), Laurier Rose (franz.), Oleander (engl.), Oleandro (ital.), Rose Bay (engl.), Rose Laurel (engl.), Rosenlorbeer (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: Med [4][18]; A: M-Eu [4]

Makroklimata (Klimazonen)

4, 6

Mikroklimata (Klimaregionen)

mediterranes Klima [25], gemäßigtes Klima [25]

Biotoptypen

-

Standorttypen

Uferstellen (Fluss) [4], Bachbett (zeitweise trocken) [4]

Standortbedingungen

-

Bodentypen / Bodenbedingungen

-


Ökofaktoren

Licht-
Temperatur-
Feuchtigkeit-
Wind-
pH-Klasse-
Stickstoff-
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

Lebensform-
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

VII-IX [4]

Erntezeit

<(VII) [4]


Risikopotential

2 (Blätter, Ganze Pflanze) [4][18]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

CAVE: Alle Pflanzenteile sind sehr giftig! [18]; Da standardisierte Arzneimittel nur schwer herzustellen sind, gilt eine Anwendung in der Selbstmedikation als unsicher! [18]; Durch Überdosierung der Präparate oder die keinesfalls zu empfehlende Einnahme der Teeaufgüsse der Blätter bzw. von Pflanzenteilen durch Kinder kommt es zu ernsten Vergiftungen und zufälligen Todesfällen! [4][18]; Nicht verwechseln mit Eukalyptusblättern! [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Ganze Pflanze [4], Blätter [4], Samen, Blüte (Honig)

Nutzbare Pflanzenteile

Getrocknete Blätter (Oleandri folium, Nerii folium) vor der Blüte gesammelt [4][18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Blätter]: Herzwirksame Cardenolidglykoside [4][18] (Oleandrin [4] (Folinerin [4]), Digitoxigenin [18], Gitoxigenin [18], Oleandrigenin [18], Adynerigenin [18], Neriagenin [18], Oleagennin [18], Uzarigenin [18]), Flavonoide [4], Flavonoidglykoside [18] (Neriin [18], Rutin [18]), Pregnanglykoside [4][18], pentacyclische Triterpene [18], Saponine [18], Gerbstoffe [18], Ätherisches Öl [18]; [Samen]: Cardenolidglykoside (Strospesid, Digitrosid, Oleandrin)

Pharmakologische Studienergebnisse

Cardenolide hemmen die Na+-K+-ATPase und erhöhen dadurch indirekt die Ca2+-Konzentration in den Herzmuskelzellen [18]; Deshalb stärkt Oleandrin (vermutlich auch die anderen Nerium-Cardenolide) die Kontraktion des Herzmuskels und verlangsamen den Herzschlag [18]; Vermutlich ist seine Wirkung schwächer als die von Digitoxin und Ouabain [18]; Cardenolide besitzen außerdem harntreibende Eigenschaften [18]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Digitalisähnliche Wirkung [4], aber schwächere Wirkung als die von Fingerhutblättern [4], setzt aber rascher ein und ist weniger anhaltend [4]; der harntreibende Effekt ist höher [4], vermutlich durch den Gehalt an Flavonoiden [4]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

Wirkstoffprofil und Wirkstoffmenge unterliegen je nach Pflanze und Standort starken Schwankungen [18]; Hoher Wirkstoffgehalt v.a. in Pflanzen mit roten Blüten, für Ratten und Mäuse sind die Pflanzen mit allen Blütenfarben gleich toxisch

Zubereitungsformen

Standardisierte Extrakte in Kombipräparaten mit Extrakten weiterer herzwirksamer Drogen (wie Maiglöckchenblätter, Adoniskraut oder Meerzwiebel) [4]; V(früher): Blattpulver (Oleandri pulvis normatus) auf 0,5 % Oleandrin-Aktivität standardisiert (mit Meerschweinchen) [18]; Hom: Nerium oleander [4], "Oleander" [HAB] [4]

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

M(Cardenolide, isol. Oleandrin): hemmt Na+/K+-ATPase [18], erhöht intrazellulär Ca2+-Konzentration [18], positiv inotrop [18], negativ chronotrop [18], diuretisch [18] V(Blätter): herzstimulierend [18], funktionelle Herzbeschwerden (2) [18], Herzinsuffizienz (2) [4], diuretisch (2) [4], Hautausschläge [18], Krätze [18] Hom: Herzinsuffizienz [4], Hauterkrankungen [4], nässende Ekzeme [4], Darmkatarrhe [4], Rheuma [4]

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

M(Cardenolide, isol. Oleandrin): hemmt Na+/K+-ATPase [18], erhöht intrazellulär Ca2+-Konzentration [18], positiv inotrop [18], negativ chronotrop [18], diuretisch [18]

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

V(Blätter): herzstimulierend [18], funktionelle Herzbeschwerden (2) [18], Herzinsuffizienz (2) [4], diuretisch (2) [4], Hautausschläge [18], Krätze [18]

Homöopathie

Hom: Herzinsuffizienz [4], Hauterkrankungen [4], nässende Ekzeme [4], Darmkatarrhe [4], Rheuma [4]

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

-

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

Zi [4][18], Zk [4]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

-


Quellenangaben


[4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2. Auflage, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
[18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2019-08-18 18:14:34
durch Benjamin Busse