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Panax ginseng C. A. MEYER (Echter Ginseng)
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FamilieAraliaceae
Gattung (botanisch) / SektionPanax
Artname (botanisch)Panax ginseng C. A. MEYER
Synonyme (botanisch)Panax pseudoginseng WALL., Panax schinseng NEES
Gattung (deutsch)Ginseng
Artname (deutsch)Echter Ginseng
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Allheilkraut (ger.), Asian Ginseng (engl.), Asiatischer Ginseng (ger.), Gilgen (ger.), Ginseng (engl., franz., ital.), Korean Ginseng (engl.), Koreanischer Ginseng (ger.), Kraftwurz (ger.), Ren Shen (chin.), Roter Ginseng (ger.), Samwurzel (ger.), Weißer Ginseng (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: O-As (nordöstl. China) [4], O-As (Korea) [4], O-As [18]; A: As [4], China [18], Japan [4][18], Korea [18], Russland [18], Deutschland (Niedersachsen-Walsrode) [4]

Makroklimata (Klimazonen)

8, 6, 7, 5, (2)

Mikroklimata (Klimaregionen)

boreales Klima [25], gemäßigtes Klima [25], kontinentales Klima [25], warmes Klima [25], tropisches Klima [25]

Biotoptypen

-

Standorttypen

Wälder (Bergwald) [4][18], Subtropen [25], Tropen [25]

Standortbedingungen

schattiger Standort [4]

Bodentypen / Bodenbedingungen

-


Ökofaktoren

Licht-
Temperatur-
Feuchtigkeit-
Wind-
pH-Klasse-
Stickstoff-
Salz-

Soziol. Pflanzencharakteristik

Lebensform-
Blattausdauer-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas-
Dominanz-

Blütezeit

-

Erntezeit

-


Risikopotential

0(max) [4]

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

CAVE(max): Bei längerer Anwendung und hoher Dosierung kann es zu Nervosität und Schlaflosigkeit, auch zu erhöhtem Blutdruck und Ödemen kommen [4]; Nach 3 Monaten ist eine Einnahmepause angezeigt [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Wurzel

Nutzbare Pflanzenteile

Frische, gewaschene, an der Sonne oder mit Wärme getrocknete Wurzel 4-7-jähriger Pflanzen (Weißer Ginseng, Ginseng radix) [Pharm, PhEur, Komm.E+, WHO 1, klinische Studien+] [4][18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

Triterpensaponine (2-3 %, bis zu 6 %) [4][18] (v.a. 20(S)-Protopanaxadiol (als Aglucon) [18], 20(S)-Protopanaxatriol (als Aglucon) [18], tetrazyklische Dammaranderivate [4], pentazyklische Oleanolsäurederivate [4] (Oleanolsäure (bzw. Dammarol), insgesamt bezeichnet als Ginsenoside [4], etwa 25 sind bekannt [4]: Ginsenosid Rc [18], Ginsenosid Rb1 [18], Ginsenosid Rb2 [18], Ginsenosid Rg1 (Panaxosid A) [18], Ginsenosid Rb0 [18], Ginsenosid Rd [18]), Steroidsaponine (Panaxoside I bis VIII), Glykosidfraktionen der Steroidsaponine, Polysaccharide [4] (Panaxane [4], Glykane [4] bzw. Peptidoglykane [4]), Polyacetylene [4][18] (Panaxynol [4], Panaxytriol [4], Ginsenoyne A-K [18]), Ätherisches Öl (geruchsbestimmend, kleine Mengen) [4][18]

Pharmakologische Studienergebnisse

Kontrollierte klinische Studien haben gezeigt, das Ginseng die Stimmung sowie die physische und intellektuelle Leistung verbessert [18], ferner die Rekonvaleszenz und etliche weitere verschiedene andere Stoffwechselparameter, wie die Immunreaktion, positiv beeinflusst [18]; Die adaptogene Wirkung wird von der Schulmedizin kontrovers diskutiert [4], jedoch werden für die adaptogene Wirkung gegen Stressoren v.a. die Ginsenoside verantwortlich gemacht [4]; sie haben z.T. entgegengesetzte Wirkung [4], einige wirken blutdrucksteigernd und stimulierend, andere blutdrucksenkend und beruhigend [4], bisher ist aber kein isoliertes Ginsenosid in Gebrauch [4]; einzelne Ginsenoside heben sich nicht gegenseitig auf, sondern treten je nach Bedarf des Körpers in den Vordergrund [4]! Auch die Polyacetylene und Polysaccharide tragen zur Gesamtwirkung bei [4]; Entzündungshemmende, blutzuckersenkende, immunmodulierende und vor Krebs schützende Wirkungen konnten bisher nur im Tierversuch gefunden werden [4]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Der Gattungsname "Panax" bedeutet Allheilmittel [4]; Amerikanischer Ginseng (Panax quinquefolius) ist sehr ähnlich [18]; Die Wirkung von Panax quinquefolius wird als schwächer angegeben als von Panax ginseng! [4]; Weitere Panax-Arten werden speziell in Japan angebaut und genutzt, ihr Wirkstoffspektrum ist nicht mit dem von Panax ginseng identisch! [4]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

Hoher Wirkstoffgehalt im Sommer (Mai bis Aug) (Ginsenoside); Wurzelzubereitungen werden in der trad. Medizin Ostasiens seit Jahrtausenden zur Steigerung der Lebenskraft und Erlangung eines hohen Alters sehr geschätzt [4]; Rote Ginsengwurzel ist in Japan offizinell! [4]; Vor der Trocknung 2-3 Std. mit heißem Wasserdampf (120-130 °C) behandelt, färbt sie sich rotbraun und wird glasig hart [4], der Ginsenosidgehalt liegt höher, da dadurch die glykosidabbauenden Enzyme denaturiert werden [4]

Zubereitungsformen

M: Hoch dosierte Gesamtextrakte in standardisierten Zubereitungen [4], Rote Ginsengwurzel mit hohem Ginsenosidgehalt (vor dem Trocknen 2-3 Std. mit Wasserdampf von 120-130 °C behandelt, dabei färbt sich diese rot und wird glasig hart) [4]; V: Teeaufguss [4], Kombinationspräparate [4], Liebestrank der Meskaki-Indianer Nordamerikas [24]; Hom: Panax ginseng [4], Panax pseudoginseng [4], "Ginseng" [HAB] [4]

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

M: Adaptogenes Tonikum (2) [18], Stress (2) [18], immunstimulierend (2) [18], Leistungsschwäche [18], Ermüdung [18], Konzentrationsschwäche [18], Rekonvaleszenz fördernd [18], Depression [18]; M(Rote Wurzel/Spezialzubereitung): Immunstimulans [4], Stärkungsmittel [4], adaptogen (2) [4], Prophylaxe gegen Stressfaktoren physikalischer, chemischer oder biologischer Art [4], leistungssteigernd [4], Müdigkeit [4], Rekonvaleszenz verkürzend [4], Konzentrationsschwäche [4], Infektanfälligkeit [4], körperlich und geistig leistungssteigernd [4], schnelle Ermüdung (2) [4] M(Tierversuch): entzündungshemmend [4], blutzuckersenkend [4], immunmodulierend [4], vor Krebs schützend [4] V(normale "Weiße" Wurzel): Immunstimulans [4], Stärkungsmittel [4], adaptogen (2) [4], Prophylaxe gegen Stressfaktoren physikalischer, chemischer oder biologischer Art [4], Hypertonie [4], sedativ [4], Hypotonie [4], anregend [4], Lebenskraft steigernd (3) [4], Erlangen eines hohen Alters (3) [4], immunmodulierend [4], blutzuckersenkend [4], entzündungshemmend [4], Krebsprophylaxe [4] Hom: Rheumatismus [4], Schwäche [4]

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

M: Adaptogenes Tonikum (2) [18], Stress (2) [18], immunstimulierend (2) [18], Leistungsschwäche [18], Ermüdung [18], Konzentrationsschwäche [18], Rekonvaleszenz fördernd [18], Depression [18]; M(Rote Wurzel/Spezialzubereitung): Immunstimulans [4], Stärkungsmittel [4], adaptogen (2) [4], Prophylaxe gegen Stressfaktoren physikalischer, chemischer oder biologischer Art [4], leistungssteigernd [4], Müdigkeit [4], Rekonvaleszenz verkürzend [4], Konzentrationsschwäche [4], Infektanfälligkeit [4], körperlich und geistig leistungssteigernd [4], schnelle Ermüdung (2) [4]

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

M(Tierversuch): entzündungshemmend [4], blutzuckersenkend [4], immunmodulierend [4], vor Krebs schützend [4]

Allopathie (obsolet)

-

Traditionelle Volksmedizin

V(normale "Weiße" Wurzel): Immunstimulans [4], Stärkungsmittel [4], adaptogen (2) [4], Prophylaxe gegen Stressfaktoren physikalischer, chemischer oder biologischer Art [4], Hypertonie [4], sedativ [4], Hypotonie [4], anregend [4], Lebenskraft steigernd (3) [4], Erlangen eines hohen Alters (3) [4], immunmodulierend [4], blutzuckersenkend [4], entzündungshemmend [4], Krebsprophylaxe [4]

Homöopathie

Hom: Rheumatismus [4], Schwäche [4]

Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

[Roter Ginseng]: Vor dem Trocknen 2-3 Std. mit Wasserdampf von 120-130 °C behandelt, dabei färbt sich diese rot und wird glasig hart [4] [Einzeldroge gekaut, Teeaufguss]: TD 1-2 g (bis zu 3 g) getrocknete Wurzel (Behandlungsdauer mindestens 3-4 Wochen bis zu 3 Monaten) [18] [Extrakt]: TD 200-600 mg (Behandlungsdauer mindestens 3-4 Wochen bis zu 3 Monaten) [18] [Liebestrank der Meskaki-Indianer Nordamerikas]: Ginseng, Glimmererde, Schlangenfleisch, Gelatine, Akelei [24]

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

-

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

-

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Aph [24]


Quellenangaben


[4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2. Auflage, Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
[18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
[24] Wikipedia: Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2019-08-21 21:58:34
durch Benjamin Busse