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Alnus incana (L.) MOENCH (Grau-Erle)
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FamilieBetulaceae
Gattung (botanisch) / SektionAlnus
Artname (botanisch)Alnus incana (L.) MOENCH
Synonyme (botanisch)Betula alnus var. incana L., Betula incana (L.) L.f.
Gattung (deutsch)Erle
Artname (deutsch)Grau-Erle
Andere Artnamen & Volksnamen (international)Auerle (ger.), Aulne blanchâtre (franz.), Grauerle (ger.), Grey alder (engl.), Ontano bianco (ital.), Preußische Erle (ger.), Roterle (ger.), Speckled alder (engl.), Verne (franz.), Weiß-Erle (ger.), Weißerle (ger.)


Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

▪ H: Mitteleuropa (Alpen, Alpenvorland, südwestl. Schichtstufenland (M1), Gebirge der Mittelgebirgsschwelle (M2)) [12], Mitteleuropa (Österreich, Schweiz, Deutschland, Niederlande) [1], Westeuropa (Frankreich) [1], Nordeuropa (Finnland, Norwegen, Schweden) [1], Nordosteuropa (Baltikum, Weißrussland, Nordwesteuropäisches Russland) [1], Osteuropa (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Ukraine, Mitteleuropäisches Russland, Osteuropäisches Russland) [1], Südosteuropa (Albanien, Griechenland, Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Nordkaukasus, Südeuropäisches Russland) [1], Südeuropa (Italien) [1], Vorderasien (Transkaukasus, Türkei) [1], Nordasien (Westsibirien) [1], westl. Nordamerika (British Columbia, Alberta, Arizona, New Mexico, Nevada, Kalifornien, Oregon, Washington) [1], nordwestl. Nordamerika (Alaska, Yukon) [1], nördl. Nordamerika (Northwest Territories) [1], nordöstl. Nordamerika (Labrador, Neufundland, Nunavut) [1], östl. Nordamerika (Connecticut, New Hampshire, Rhode Is., Vermont, Massachusetts, Maine, New York, Illinois, Indiana, Ohio, Maryland, New Jersey, Virginia, West Virginia, Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, New Brunswick, Nova Scotia, Prince Edward Is., Ontario, Québec) [1], zentr. Nordamerika (Manitoba, Saskatchewan, Colorado, Idaho, Montana, Wyoming, Utah, Iowa, North Dakota, Minnesota) [1]
▪ V: Nordeuropa (nördl. Grenze bei bei etwa 70° 30′ nördlicher Breite) [24], Nordeuropa (Dänemark) [1], Nordwesteuropa (Färöer) [1], Mitteleuropa (v.a. Österreich, südl. Deutschland) [24], Mitteleuropa (Belgien) [1], Osteuropa [24], Südeuropa (bis Seealpen und nördl. Apennin) [24], Südosteuropa (Balkangebiet) [24], Vorderasien (Kaukasus) [24], Europa (non Westeuropa) [24], Westeuropa (Großbritannien, Irland) [1], Südwesteuropa (Azoren, Spanien) [1], Nordamerika [24], Ostasien [24], südl. Südamerika (südl. Argentinien) [1]
▪ A: Westeuropa [24]

Makroklimata (Klimazonen)

VI-Feuchte Mittelbreiten [25], IV-Wechselfeuchte Subtropen (winterfeucht) [25], VIII-Boreale Zone [25], VII-Trockene Mittelbreiten [25]

Mikroklimata (Klimaregionen)

gemäßigtes Klima [25], nördlich-gemäßigtes Klima [25], boreales Klima [25], atlantisches Klima [24], subatlantisches Klima [25], kühles Klima [25], kühl-feuchtes Bergklima [25], mediterranes Klima [25], submediterranes Klima [25], submeridionales Klima [25], subkontinentales Klima [25], kontinentales Klima [25]

Biotoptypen

▪ L5.1.3.~ Grauerlen-Auenwald, Auenwälder (Weiden, Grauerlen) (Alnion incanae) [12][34]
▪ L5.2.3.~ Hartholz-Auenwälder (Ulmen-Eschen-Eichen-Auenwälder) (Fraxinion) [34]

Standorttypen

Gebirge [25], Gebirge (kolline bis montane(subalpine) Stufe) [35], Gebirge (montane Stufe) [24], Gebirge (500-1800 m) [24], Bergregionen [24][25], Flachland [24], Wälder (Auwald) [24][25], Wälder (feucht) [35], Uferstellen [35], Uferstellen (Bach) [24], Uferstelen (Fluss) [24], Gebüschränder [24], Hänge (Hangvernässungen, Hangrutschungen) [24], Pionierpflanze [24], Kiesgruben (aufgelassen) [24], Halden (Geröllhalden) [24], Böschungen [24]

Standortbedingungen

frischer Standort [24], feuchter Standort [25], sonnig bis halbschattiger Standort [25], halbschattiger Standort [25], kühler Standort [25]

Bodentypen / Bodenbedingungen

feuchter Boden [24][25], nasser Boden [25], Vorsicht (nicht auf Staunässe, nicht auf schlecht durchlüftete Böden) [24], pH-neutral um 6,5 [24], basenreicher Boden [25], kalkhaltiger Boden [24], nährstoffreicher Boden [24], stickstoffreicher Boden [25], Sandboden [24], Schotterboden [24], Kiesboden [24]


Ökofaktoren

Licht5: Halbschatten [33], (6): Halbschatten bis Normallicht [21][25][33]
Temperatur4: Kühl bis mild [12][33]
Feuchtigkeit6: Frisch bis feucht [33], 7_: Feucht [12][33], 8: Feucht bis nass [33], 9: Nass [33], 10: Nass bis zeitweise überschwemmt [33]
Wind5: Intermediär [21][33]
pH-Klasse7: Neutral bis schwach bassich [33], 8: Basisch [21]
StickstoffX: Variabel [21], 7: Stickstoffreich [33]
Salz0: Salzlos [21][33]

Soziol. Pflanzencharakteristik

LebensformP: Phanaerophyt, Baum, der mehr als 5 m hoch werden kann [21][35]
BlattausdauerS: Sommergrün, nur in der wärmeren Jahreszeit mit grünen Blättern [21][24]
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas4: mäßig selten, d.h. in etwa 10% der Felder [21]
Dominanz6: manchmal herrschend, zwischen 5 und 7 vermittelnd [21]

Blütezeit

Februar-März [24], Februar-April [35]

Erntezeit

-


Risikopotential

-

Risikobemerkungen / Nebenwirkungen

-

Giftige / Allergene Pflanzenteile

-

Nutzbare Pflanzenteile

▪ [Chemietechnische Nutzung]: Holz [24]
▪ [Brennmaterial/Energielieferant]: Holz [24]
▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Holz [24]
▪ [Zierpflanze]: Holz [24]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

-

Pharmakologische Studienergebnisse

-

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

▪ Als Erlenholz wird sowohl das Holz der Grau-Erle (Alnus incana) als auch das Holz der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) genutzt; zwischen den beiden Holzarten bestehen keine nennenswerten physikalischen oder mechanischen Unterschiede [24]. Das Holz der Grau-Erle wird jedoch weniger häufig verwendet, da sie selten nutzholztaugliche Dimensionen erreicht und die Stammform meist krumm und mit geringem Durchmesser ausgebildet ist [24]
▪ Erlenholz ist weich und von gleichmäßiger, feiner Struktur, es hat eine Rohdichte von 550 kg/m³ bei einer Holzfeuchte von 12-15 % und gehört damit zu den mittelschweren einheimischen Holzarten [24]
▪ Das Holz ist wenig fest und wenig elastisch und in diesen Eigenschaften vergleichbar mit Lindenholz [24]
▪ Der Witterung ausgesetzt oder bei Kontakt mir der Erde ist es wenig dauerhaft, zeigt aber unter Wasser verbaut eine ähnlich hohe Dauerhaftigkeit wie Eichenholz [24]
▪ Das Holz ist einfach zu bearbeiten und kann mühelos gesägt, gemessert und geschält werden, es lässt sich gut fräsen, drechseln und schnitzen, Schrauben halten gut und es kann gut verleimt werden, jedoch ist das Holz wenig nagelfest und neigt beim Nageln zum Splittern [24]
▪ Die Oberflächenbehandlung wie Polieren, Beizen und Lackieren ist unproblematisch [24]

Besonderheiten & Zusammenhänge (geoökochemisch / biochemisch)

▪ Nur unter optimalen Bedingungen, so im Baltikum und in Finnland, wächst sie zu gerad- und glattschäftigen, stärker dimensionierten Bäumen heran [24]
▪ Durch Symbiose mit dem Bakterium Frankia alni kann sie den Stickstoff der Luft binden und trägt durch die Anreicherung mit Stickstoffverbindungen zur Verbesserung des Bodens bei [24]
▪ Bei Kontakt mit Eisen entstehen bei Feuchtigkeit graue Verfärbungen, auch das Eisen selbst korrodiert [24]
▪ Auch verhält sich Erlenholz stark reaktiv in Kontakt mit Zement [24]

Zubereitungsformen

-

Konservieren & Aufbewahren

-


Heilwirkungen & Indikationen (Zusammenfassung)

-

Evidenzbasierte Medizin EbM / Allopathie (Evidenzgrad I‐IV)

-

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

-

Allopathie (obsolet)

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Traditionelle Volksmedizin

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Homöopathie

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Anthroposophische Medizin

-

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

-

Wechselwirkungen

-

Medizinische Rezepturen

-

Rezepte - Essen & Trinken

-


Nutzung nichtmedizinisch

▪ [Kulturpflanze]: Stabilisierung von Hängen und Böschungen, Wildbachverbauung, Bodenverbesserung nährstoffarmen Ödlandes, Aufforstung von Braunkohle- und Abraumhalden [24]. Es wird manchmal zur Aufforstung auf nicht fruchtbaren Böden verwendet, die es durch stickstofffixierende Bakterien in seinen Wurzelknöllchen anreichert [24]
▪ [Chemietechnische Nutzung]: Varianten von Holzkohle als Zeichenkohle, Lötkohle und Laboratoriumskohle [24]
▪ [Brennmaterial/Energielieferant]: Brennholz [24]
▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Herstellung von Spanplatten, Spanholzformteilen und Faserplatten, Gutes Ausgangsmaterial zur Papierherstellung, Drechslerarbeiten, Herstellung von Spielwaren und Holzschuhen, hochwertiges Blindholz für Möbel und Innenausbauten [24]
▪ [Zierpflanze]: Imitation von Edelhölzern aufgrund guter Beizbarkeit [24]. Der Baum wird in Parks und Gärten kultiviert [24]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

-

Ethnobotanische Bedeutung

▪ [Ethnobotanische Nutzung allgemein bzw. medizinisch/technisch]: Die Zuni verwenden die Rinde der Tenuifolia-Unterart, um Hirschleder rotbraun zu färben [24]. Die Ho-Chunk-Leute essen die Rinde der Rugosa-Unterart, wenn ihr Magen "sauer" oder verärgert ist [24]

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

-


Quellenangaben


[1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online. -, https://powo.science.kew.org/
[12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. 2. Auflage, Ulmer Verlag, Stuttgart
[21] Ellenberg H., Weber H.E., Düll R., Wirth V., Werner W., Paulißen D. (1992): Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. Band 18. 2. Auflage, Erich Goltze Verlag, Göttingen
[24] Wikipedia: Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia
[25] Busse B.: Eigene Darstellung - PlantaMedia
[33] Landolt E., Bäumler B., Erhardt A., Hegg 0., Klölzli F., Lämmler W., Nobis M., Rudmann-Maurer K., Schweingruber F. H., Theurillat J., Urmi E., Vust M., Wohlgemuth T. (2010): Flora indicativa. Ökologische Zeigerwerte und biologische Kennzeichen zur Flora der Schweiz und der Alpen. 1. Auflage, Haupt Verlag
[34] Delarze R., Gonseth Y., Eggenberg S., Vust M. (2015): Lebensräume der Schweiz. Ökologie - Gefährdung - Kennarten. 3. Auflage, Ott Verlag
[35] Lauber K., Wagner G., Gygax A. (2018): Flora Helvetica - Illustrierte Flora der Schweiz. 6. Auflage, Haupt Verlag

Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2023-12-30 19:28:19
durch Benjamin Busse