Nerium oleander L. (Oleander)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Apocynaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Nerium
- Artname (botanisch)
Nerium oleander L.
- Synonyme (botanisch)
- -
- Gattung (deutsch)
Oleander
- Artname (deutsch)
Oleander
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Adelfa (span.), Laurier Rose (franz.), Oleander (engl.), Oleandro (ital.), Rose Bay (engl.), Rose Laurel (engl.), Rosenlorbeer (ger.)
Geobotanik & Ökologie
Pharmazie & Pharmakologie
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
CAVE: Alle Pflanzenteile sind sehr giftig! [18]; Da standardisierte Arzneimittel nur schwer herzustellen sind, gilt eine Anwendung in der Selbstmedikation als unsicher! [18]; Durch Überdosierung der Präparate oder die keinesfalls zu empfehlende Einnahme der Teeaufgüsse der Blätter bzw. von Pflanzenteilen durch Kinder kommt es zu ernsten Vergiftungen und zufälligen Todesfällen! [4][18]; Nicht verwechseln mit Eukalyptusblättern! [4]
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
[Blätter]: Herzwirksame Cardenolidglykoside [4][18] (Oleandrin [4] (Folinerin [4]), Digitoxigenin [18], Gitoxigenin [18], Oleandrigenin [18], Adynerigenin [18], Neriagenin [18], Oleagennin [18], Uzarigenin [18]), Flavonoide [4], Flavonoidglykoside [18] (Neriin [18], Rutin [18]), Pregnanglykoside [4][18], pentacyclische Triterpene [18], Saponine [18], Gerbstoffe [18], Ätherisches Öl [18]; [Samen]: Cardenolidglykoside (Strospesid, Digitrosid, Oleandrin)
- Pharmakologische Studienergebnisse
Cardenolide hemmen die Na+-K+-ATPase und erhöhen dadurch indirekt die Ca2+-Konzentration in den Herzmuskelzellen [18]; Deshalb stärkt Oleandrin (vermutlich auch die anderen Nerium-Cardenolide) die Kontraktion des Herzmuskels und verlangsamen den Herzschlag [18]; Vermutlich ist seine Wirkung schwächer als die von Digitoxin und Ouabain [18]; Cardenolide besitzen außerdem harntreibende Eigenschaften [18]
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
Wirkstoffprofil und Wirkstoffmenge unterliegen je nach Pflanze und Standort starken Schwankungen [18]; Hoher Wirkstoffgehalt v.a. in Pflanzen mit roten Blüten, für Ratten und Mäuse sind die Pflanzen mit allen Blütenfarben gleich toxisch
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Monographien (obsolet)
- Anthroposophische Medizin
- Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Wechselwirkungen
- Darreichungsformen & Zubereitungen
Standardisierte Extrakte in Kombipräparaten mit Extrakten weiterer herzwirksamer Drogen (wie Maiglöckchenblätter, Adoniskraut oder Meerzwiebel) [4]; V(früher): Blattpulver (Oleandri pulvis normatus) auf 0,5 % Oleandrin-Aktivität standardisiert (mit Meerschweinchen) [18]; Hom: Nerium oleander [4], "Oleander" [HAB] [4]
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
Quellenangaben
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- Autoren
- Letzte Änderung
18.08.2019