Nomenklatur & Systematik

Familie

Pinaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Pinus

Artname (botanisch)

Pinus mugo TURRA ssp. mugo

Synonyme (botanisch)

Pinus montana MILL.

Gattung (deutsch)

Kiefer

Artname (deutsch)

Bergkiefer

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Bergföhre (ger.), Bergspirke (ger.), Gewöhnliche Krummholzkiefer (ger.), Gewöhnliche Legföhre (ger.), Krummholzkiefer (ger.), Krüppelkiefer (ger.), Latsche (ger.), Latschenkiefer (ger.), Legföhre (ger.), Legkiefer (ger.), Zunter (ger.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: M-Eu (Alp, M1) [4][12], Karpaten [4]; A: Allgäu [4]

Klimazonen

6

Klimaregionen (Mikroklimata)

gemäßigtes Klima [25], subatlantisches Klima [25], kühl-feuchtes Bergklima [25], kühles Klima [25]

Biotoptypen

T3.1.3

Standorttypen

Gebirge [25], Gebirge (subalpine Stufe) [4], Bergregionen [25], Moore [4], Staudenfluren (Hochstauden) [25], Gebüsche [25]

Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen

steiniger Boden [25], kalkhaltiger Boden [25]

Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

V-VI [4]

Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential

Al(h,s) [4]

Nebenwirkungen / Risikobemerkungen

CAVE(al): An Haut und Schleimhäuten können verstärkt Reizerscheinungen auftreten! [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile
Nutzbare Pflanzenteile

M: Ätherisches Öl der frischen Nadeln und jüngeren Zweigspitzen (Pini pumilionis aetheroleum) [DAC, ÖAB, Helv] [4], Triebe (jung, frisch)

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Ätherisches Öl]: Monoterpene [4] und Sesquiterpene [4] (Caren [4], Phellandren [4], Limonen [4], Pinen [4], Bornylacetat [4], Bornylformiat [4] (Hauptgeruchsträger "Tannennadelduft" [4])), Phenylpropane [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

Sitosterole wie bei Hypoxis hemerocallidea (Taglilien-Hypoxis) hemmen die 5α-Reductase und Aromatase [4], auch eine Hemmung der Prostaglandin-Biosynthese wird vermutet [4]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Das DAB unterscheidet nicht zwischen Latschenkiefernöl und Kiefernnadelöl [4], sondern kennt nur eine Monographie "Kiefernnadelöl" (Pini aetheroleum), das von beiden Arten stammen kann [4]; Pinus sylvestris und Pinus nigra liefern Terpentinöl, das i.d.R. nicht den Forderungen der Arzneibücher nach einem hohen Pinen-Gehalt entspricht [4] (mind. 90 % Pinene [4], max. 0,5 % Caren [4]); Sitosterole in Arzneimitteln stammen aus preiswerteren heimischen Quellen wie Kiefern- und Fichten-Arten, die Phytosterol [PhEur] mit einem Mindestgehalt von 70 % β-Sitosterol liefern [4]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Terpentine (hier das Ätherische Öl) haben je nach Baumart unterschiedliche chemische Zusammensetzung [4]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)

M: antimikrobiell [4], auswurffördernd [4], Schleimproduktion fördernd [4], lokal durchblutungsfördernd [4], Schleimhautentzündungen der oberen und unteren Atemwege [4], Rheuma [4], Neuralgie [4], hautpflegend (2) [4]

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin
Homöopathie
Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

CAVE(ki): Bronchialasthma [4], Keuchhusten [4], Säuglingsalter [4], Kleinkindalter [4]

Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

M: Inhalation [4], Bronchialbalsame [4], Schnupfentropfen [4], Einreibungen [4], Badezusatz [4]; Du: Raumspray [4], Km: Körperpflegemittel [4]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
  • ▪ [Inhalation]: 2-3 Trpf./Wasser (heiß, Dämpfe einatmen) [4]
  • ▪ [Einreibung]: 2-4x tgl. 5-10 Trpf. (auf Hautstellen verreiben) [4]
  • ▪ [Anti-Schleim-Dampfbad]: Keimtötend, verflüssigend und immunstärkend. Zutaten: Je 1-2 Tropfen Latschenkiefernöl, Eukalyptusöl und Zitronenöl. (1) Im Topf 2 l Wasser zum Kochen bringen und von der Kochplatte nehmen. (2) Ätherische Öle hinzufügen. Anwendung: Topf mit rutschfester und hitzebeständiger Unterlage z.B. auf den Küchentisch stellen, mit einem Handtuch über dem Kopf ca. 5 Minuten die wohltuenden Dämpfe inhalieren, danach ruhen. [95] (1/2023)
  • ▪ [Badezusatz zur Entspannung und Regeneration der Muskulatur]: Zutaten: 250 ml Milch oder Sahne (kann auch schon über das MHD sein - lässt sich für die Haut noch gut verwenden), evtl. 50 ml Mandelöl (bei trockener Haut), je 4 Tropfen ätherische Öle von Latschenkiefer, Zirbe, Wacholder und Cajeput. Zubereitung: Milch oder Sahne mit Mandelöl (bei Bedarf) vermischen und die ätherischen Öle einrühren. Anwendung: Das Badewannenwasser einlaufen lassen und die Bademilch mit eingießen. Die Wassertemperatur sollte etwa 38 Grad betragen. Mindestens 25 Minuten baden und die Auszeit genießen, während sich die Muskulatur entspannt und regeneriert. Anschließend in einen Bademantel einhüllen und ausruhen. Der Kreislauf kann sich erholen und die Öle können über die Haut noch aufgenommen werden. Die Haut wird dadurch sehr gut gepflegt und fühlt sich samtweich an. [95] (2/2023)
Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
  • ▪ [Duftpflanze]: k.A. [4],
  • ▪ [Kosmetikpflanze]: k.A. [4]
Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
Ethnobotanische Bedeutung

Eth [12]

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Ulmer Verlag, Stuttgart
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
  • [95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition; FUNKE Lifestyle GmbH
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Letzte Änderung

22.01.2024