Nomenklatur & Systematik

Familie

Rosaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Quillaja

Artname (botanisch)

Quillaja saponaria MOLINA

Synonyme (botanisch)
-
Gattung (deutsch)

Seifenbaum

Artname (deutsch)

Chilenischer Seifenbaum

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Panamaholz (ger.), Panamarinde (ger.), Quillaja (ger., engl.), Seifenrinde (ger.), Seifenrindenbaum (ger.), Waschrinde (ger.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: westl. S-Am (Anden [4] von zentr. Chile [4], Bolivien [4] bis Peru [4]); V: S-Eu, N-Eu

Klimazonen

6, 4, 7, 2, 1, 8

Klimaregionen (Mikroklimata)
Biotoptypen
Standorttypen

Wälder [4]

Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit
Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential

0? [18], Al(s) [4]

Nebenwirkungen / Risikobemerkungen

CAVE(al): Der Rindenstaub reizt stark zum Niesen [4]; an den Rindenbruchflächen lassen sich mit bloßem Auge Calciumoxalatkristalle erkennen! [4]; Wirkt außerdem aggressiv auf die Schleimhäute im Magendarmtrakt und auf die Nieren! [4]; Deacylierte Quiallajasaponine haben dagegen keine schleimhautreizende Wirkung mehr! [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Rindenstaub [4]

Nutzbare Pflanzenteile

Getrocknete Rinde der Äste und Stämme und von Kork und Außenrinde weitgehend befreit (Quillajae cortex) [DAC, ÖAB, Helv] [4][18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

Triterpensaponine (etwa 10 %) [4] (v.a. Quillajasaponine (reichlich, ein Gemisch aus komplexen acylierten Triterpensaponinen) [4][18] mit dem Aglykon Quillajasäure [4]), Phthalidglykoside [4], Gerbstoffe [4], Calciumoxalatkristalle [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

Isolierte Quillajasaponine sind in Impfstoffen gegen Maul- und Klauenseuche enthalten, wo sie die Antikörperproduktion verstärken [4]; Rindenextrakte sollen das Nachfetten der Haare verzögern [4], wirken somit gegen fettige Haare, sind fettlöslich, wirken öl- und teerentfernend und hautentfettend [4]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Heute ersetzt man die Saponindroge durch andere Saponinhaltige Mittel wie Primelwurzel [4], die weniger aggressiv auf die Schleimhäute im Magen-Darm-Bereich und auf die Nieren wirken [4]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Deacylierte Quiallajasaponine haben keine schleimhautreizende Wirkung mehr [4] und fördern dazu die Aufnahme von Insulin [4] und von Aminoglykosidantibiotika bei nasaler Applikation [4]; Mit Wasser schäumt die Rinde auch noch in großer Verdünnung [4]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)

M(Rindenextrakte): Juckreiz [18], Haut erweichend [18], fettige Haare [4], fettlöslich [4], öl- und teerentfernend [4], hautentfettend [4]; M(isol. Quillajasaponine): Maul- und Klauenseuche [4], Antikörperproduktion verstärkend [4], immunstimulierend [4]; M(Deacylierte Quillajasaponine): Insulinaufnahme fördernd [4], Insulinresistenz [4], Aminoglykosidantibiotikaaufnahme fördernd bei nasaler Applikation [4]

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin

V: Hustenmittel (2) [4], schleimlösend (2) [4]; V(Quillaia-Saponin): cholesterinsenkend [18]

Homöopathie
Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

M(isol. Quillajasaponine): Impfstoffzusätze bei Maul- und Klauenseuche da Antikörperproduktion verstärkend [4]; V: Schleimlösendes Hustenmittel [4]; Hom: Quillaja saponaria [4]; X(Rinde): Lösungsvermittler z.B. zur Herstellung von Steinkohlenteerlösung (Lithanthracis picis liquor) [4]; X(früher): Waschmittel [4]; Km(Rindenextrakte): Haarwaschmittel/Shampoos bei fettigen Haaren [4][18], Zahnpulver [4], Handwaschpasten [4] zur Entfernung von Öl und Teer [4], Hautpflegeprodukte [18]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch

Km [4][18], X [4]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

In, X [4]

Ethnobotanische Bedeutung
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
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Letzte Änderung

11.06.2019