Familie | Euphorbiaceae |
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Gattung (botanisch) / Sektion | Ricinus |
Artname (botanisch) | Ricinus communis L. |
Synonyme (botanisch) | - |
Gattung (deutsch) | Rizinus |
Artname (deutsch) | Rizinus |
Andere Artnamen & Volksnamen (international) | Castor Oil Plant (engl.), Christuspalme (ger.), Ricin (franz.), Ricino (ital., span.), Wunderbaum (ger.) |
H: trop. Af [4], NO-Af [18], Indien [18]; V: Med [4], fast weltweit eingebürgert (Trop, s-Trop) [4][18], O-As (China) [18], S-As (Indien) [18], S-Am (Brasilien) [18]
2, 4, 5, (7), (1), (6)
tropisches Klima [25], mediterranes Klima [25], warmes Klima [25], kontinentales Klima [25], gemäßigtes Klima [25]
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Tropen [4][12][18][25], Subtropen [4][12][18][25]
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Licht | - |
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Temperatur | - |
Feuchtigkeit | - |
Wind | - |
pH-Klasse | - |
Stickstoff | - |
Salz | - |
Lebensform | - |
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Blattausdauer | - |
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas | - |
Dominanz | - |
II-IX [4]
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3 (~0,2g/kg), 2-3 (Samen) [4], Al(h,s)
CAVE: Im 17. und 18. Jh. galt 14-tägiges Purgieren als essenziell für die Gesundheit [18], heute ist das ritualisierte Purgieren von Kindern und der übermäßige Gebrauch von Abführmitteln nicht mehr üblich! [18]; Ricin muss aus arzneilich verwendetem Öl vollständig entfernt sein! [4]; Die Einnahme von 6 Samen bzw. 1-2 Samen können für ein Kind tödlich sein! [4][18];CAVE(max): Für den Langzeitgebrauch bei chronischer Verstopfung ist Rizinusöl nicht geeignet! [4]; Wie bei Anthranoiddrogen (z.B. Faulbaumrinde) kann es zu Elektrolytverlusten mit den entsprechenden Auswirkungen kommen [4], auch Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit treten auf! [4]; Nicht länger als 1-2 Wochen anwenden! [4]
Samen [4]
Fettes Öl (Ricini oleum) der Samen (Ricini semen) [Pharm] [4][18], Samenmantel, Blätter [18], Wurzel [18]; Hom: Komplette reife Samen [4]; In/X: Fettes Öl (Samen) [18]
[Fettes Öl der Samen]: Fettsäuren/Triglyceride [4][18] (v.a. Ricinolsäure (90 % der Triglycerid-Fettsäuren im Fetten Öl) [4][18], (Hydroxyölsäure [4]); [Samen]: Eiweißstoffe [4] (u.a. das hochgiftige Lectin Ricin (ein Toxalbumin) [4][18]), Pyridinalkaloid Ricinin (weniger giftig, ein Nitril) [4][18], Vitamin E [4], Lipasen [4]
Die hochgiftigen Substanzen Ricinin und Ricin sind in den Samen enthalten, jedoch nicht im Fetten Öl der Samen [18]; Ricinolsäure wird erst im Dünndarm enzymatisch durch Lipase aus den Triglyceriden freigesetzt und verstärkt die Synthese von Prostaglandin E2 [4][18], endogenem NO [4][18] und Freisetzung von Serotonin [18] und Histamin [18]; Ricinolsäure bewirkt daher eine vermehrte Sekretion von Wasser und Elektrolyten in den Darm [4] und hemmt gleichzeitig die (Netto-)Resorption von Flüssigkeit und Elektrolyten [4][18]; Durch die Volumenvermehrung des Darminhaltes kommt es zu verstärkter Peristaltik und verkürzter Passagezeit [4][18], die ölige Beschaffenheit fördert letztlich die Gleitfähigkeit [4]; Rizinusöl zeichnet sich im Gegensatz zu anderen Ölen durch eine gute Löslichkeit in Alkohol aus [4] und findet daher auch in Kosmetika wie Haarwässern Verwendung [4]
Ricin gehört zu den giftigsten Substanzen überhaupt [18]; Ricin ist ähnlich dem Curcin von Purgiernuss (Jatropha curcas) [4]; Aus Croton tiglium, einer weiteren Euphorbiacee, wird Krotonöl gewonnen, das große Mengen kokarzinogener Phorbolester enthält [18]; diese sind die stärksten bekannten Abführmittel, heute jedoch obsolet [18]
Handelsware stammt aus Indien, China und Brasilien [18]; Ricinusöl wird durch Kaltpressung extrahiert, damit sich keine toxischen Lektine im Öl lösen [18]
M: Kapseln mit durch Kaltpressung und Behandlung mit Wasserdampf gewonnenem Natives Rizinusöl (Ricini oleum virginale) [Pharm, PhEur] [4][18], Hydriertes Rizinusöl [PhEur] [4], Raffiniertes Rizinusöl mit Bleicherde behandelt [DAB] [4]; Hom: Ricinus communis [4]; In: Ausgangsmaterial bei der Polymerherstellung [18]; Km: Rizinusöl in Kosmetika wie Haarwasser [4]; X: Schmiermittel [18]
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M(Fettes Öl der Samen): Akute Magendarmbeschwerden (2) [4], darmreinigend [4], Prostaglandinsynthese stimulierend [4], trockene Kopfhaut [4]M(Fettes Öl der Samen, früher): abführend [18], Magendarmbeschwerden (2) [18], Purgiermittel (2) [18]V: Purgiermittel [18], Magendarmbeschwerden (2) [18]; V(Umschlag, Wurzel und Blätter): wundheilungsfördernd [18], Furunkel [18], Abschürfungen [18]Hom: Gallensteine [4], Magendarmstörungen [4]
M(Fettes Öl der Samen): Akute Magendarmbeschwerden (2) [4], darmreinigend [4], Prostaglandinsynthese stimulierend [4], trockene Kopfhaut [4]
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M(Fettes Öl der Samen, früher): abführend [18], Magendarmbeschwerden (2) [18], Purgiermittel (2) [18]
V: Purgiermittel [18], Magendarmbeschwerden (2) [18]; V(Umschlag, Wurzel und Blätter): wundheilungsfördernd [18], Furunkel [18], Abschürfungen [18]
Hom: Gallensteine [4], Magendarmstörungen [4]
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CAVE(ki): Entzündliche Darmerkrankungen [4][18], Bauchschmerzen unbekannter Ursache [4], Schwangerschaft [4], Vergiftungen [4]
CAVE(int): Nicht als Gegenmittel bei Vergiftungen geeignet [4], weil die Aufnahme des Giftes in den Körper beschleunigt werden kann! [4]
[Abführmittel]: 1-2 EL Raffiniertes Rizinusöl bzw. 1-2 TL (5-10 g Fettes Öl) auf nüchternen Magen einnehmen (max. TD 30 g/Tag, Wirkung tritt nach 2-4 Std. ein, bei geringerer Einnahmemenge später, gekühlt und in Mischung mit Zitronensaft lässt sich das dickflüssige Öl leichter einnehmen) [4][18]
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Autor: Benjamin Busse
Letzte Änderung am 2019-06-11 19:50:10
durch Benjamin Busse