Acokanthera ouabaio (FRANCH. & BOISS.) CATH. ex LEWIN (Pfeilspitzen-Schöngift)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Apocynaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Acokanthera
- Artname (botanisch)
Acokanthera ouabaio (FRANCH. & BOISS.) CATH. ex LEWIN
- Synonyme (botanisch)
Acokanthera schimperi (A.DC.) BENTH. & HOOK. f. ex SCHWEINF., Acokanthera deflersii SCHWEINF. ex LEWIN, Acokanthera friesiorum MARKGR., Acokanthera scabra SCHWEINF. ex MARKGR., Arduina schimperi (A.DC.) BAILL., Carissa deflersii (SCHWEINF. ex LEWIN) PICHON, Carissa friesiorum (MARKGR.) CUFOD., Carissa inepta PERROT & VOGT, Carissa schimperi A.DC.
- Gattung (deutsch)
Acokanthera
- Artname (deutsch)
Pfeilspitzen-Schöngift
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Pfeilspitzen Acokanthera (ger.)
Geobotanik & Ökologie
- Biotoptypen
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- Standortbedingungen
warmer Standort [25]
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
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- Temperatur
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- Feuchtigkeit
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- Wind
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- pH-Klasse
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- Stickstoff
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- Salz
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- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Blattausdauer
I: Immergrün, zu allen Jahreszeiten mit Blättern, die oft länger als 1 Jahr leben [25]
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
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- Dominanz
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- Blütezeit
Februar-April [11]
- Erntezeit
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Pharmazie & Pharmakologie
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
- ▪ CAVE: Je nach der Konzentration des Pflanzenextraktes kann der Tod durch Herzversagen innerhalb weniger Minuten eintreten, dabei treten Übelkeit, Speichelfluss, Würgreiz, Magendarmbeschwerden, heftiger Durchfall und Erschöpfung auf. Des Weiteren treten Herz und Atmung betreffende Symptome wie Arrhythmien, Arterielle Hypertonie, Koma und Herzstillstand auf, welche charakteristisch für Vergiftungen mit Herzglykosiden sind [24]. Bei einem Menschen führt eine Verletzung mit einem mit Acokanthera präparierten Pfeil in 15–20 Minuten zum Tod [25]
- ▪ CAVE(max): Eine Überdosierung zeigt sich typischerweise in Herzrhythmusstörungen (70 %); diese sind meist ventrikulär. Außerdem kann es zu Sehstörungen, typischerweise gelb-grün Sehen, aber auch gastrointestinalen Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen) kommen (Die Therapie der Intoxikation erfolgt kausal über Hemmung der weiteren Aufnahme durch Magenspülung und Aktivkohlegabe, sowie einer Unterbrechung des entero-hepatischen Kreislaufes mit Colestyramin zur vermehrten Digitoxinausscheidung. Die weitere Therapie der Intoxikation ist symptomatisch; v.a. Elektrolytstörungen und Herzrhythmusstörungen sollten ausgeglichen werden.) [24]
- Pharmakologische Studienergebnisse
- ▪ g-Strophanthin (Ouabaio) muss bei Bedarf in sehr geringer Dosis intravenös gegeben werden, da es schlecht resorbiert wird [4]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
- ▪ g-Strophanthin wurde erstmals aus der Rinde von Acokanthera ouabaio isoliert [4], daher stammt der internationale Name Quabain [4]
- ▪ Rindenextrakte dieser Apocynaceae wurden ebenso wie die Samen verschiedener Strophanthus-Arten von den Einheimischen zur Herstellung von Pfeilgiften genutzt [4]
- ▪ Das Holz von Acokanthera ouabaio enthält Ouabain, das mit dem aus Strophanthus gratus gewonnenen offizinellen g-Strophanthin identisch ist [24]
- ▪ k-Strophanthin [ÖAB] wird aus den Samen von Strophanthus kombé gewonnen [4]
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
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- Konservieren & Aufbewahren
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Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
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- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
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- Monographien (obsolet)
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- Homöopathie
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- Anthroposophische Medizin
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- Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
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- Wechselwirkungen
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- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
- ▪ [Erste Hilfe]: Sofort Kohle-Pulvis (10 g), Erbrechen auslösen, Natriumsulfat (Glaubersalz) [11]
- ▪ [Klinik-Therapie]: Nach wahrscheinlich großer Giftaufnahme Magenspülung (evtl. mit burgunderfarbener Kaliumpermanaganatlösung), Instillation von 10 g Kohle-Pulvis, Natriumsulfat (Glaubersalz). Nach der Resorption (Krämpfe) Relaxierung und Intubation, solange das Krampfstadium anhält, nur so viel Antiepileptika, wie Diazepam, Barbital, u.a., bis die Krämpfe eben unterdrückt bleiben; Monitorkontrolle! [11] Hochkalorische Infusionen (Traubenzucker), evtl. Antiarrhythmika, evtl. Sauerstoffbeatmung [11]
- Rezepte - Essen & Trinken
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Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
- Nutzung nichtmedizinisch
- ▪ [Essbare Wildpflanze/ Fruchtpflanze]: Die Frucht der Pflanze ist essbar [11]
- Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
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- Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
- ▪ [Jagdgift]: Pfeilgift/Speergift [24]; Zur Gewinnung des Giftes wurden die Blätter, Wurzeln und das Holz der Pflanzen ausgekocht und mit Euphorbienlatex oder Akaziengummi vermischt auf die Pfeilspitzen aufgetragen [24]. An 6000 Jahre alten Pfeilspitzen aus Ägypten wurde eine giftige schwarze Substanz gefunden, bei der es sich vermutlich um eine Substanz aus Acokanthera spec. handelt [24]
Quellenangaben
- [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [11] Roth L., Daunderer M., Kormann K. (2008): Giftpflanzen, Pflanzengifte; Nikol Verlags-GmbH
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- Autoren
- Letzte Änderung
13.10.2023