Actinidia deliciosa (A.CHEV.) C.F.LIANG & A.R.FERGUSON (Großfrüchtige Kiwi)

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Hinweis A (Anbau & Kultivierung)Hinweis B (Besonderheiten geoökochemisch)Hinweis N (Nutzpflanze)Hinweis P (Pflanzenvergleiche)Hinweis W (Wildsammlungen)

CAVE(al): Allergenes Potential

Inhaltsverzeichnis

(I.) Nomenklatur & Systematik
(II.) Geobotanik & Ökologie
(III.) Pharmazie & Pharmakologie
(IV.) Medizin & Rezepturen
(V.) Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
(VI.) Quellenangaben

Zusammenfassung

Die Großfrüchtige Kiwi (Actinidia deliciosa (A.CHEV.) C.F.LIANG & A.R.FERGUSON) ist eine bedeutende Obst- und Zierpflanze der Familie Actinidiaceae, die vor allem in subtropischen und gemäßigten Klimazonen kultiviert wird. Ihre Früchte sind reich an Vitaminen (wie C und K) und enthalten das allergene Enzym Actinidin, das auch als Fleischzartmacher dient. In der Regel wird die Sorte 'Hayward' kultiviert, die für ihren guten Geschmack und ihre Haltbarkeit geschätzt wird. Allerdings können die Pollen und Haare der Fruchtschale Allergien hervorrufen.

Nomenklatur & Systematik

Familie: Actinidiaceae
Gattung (botanisch) / Sektion: Actinidia
Artname (botanisch): Actinidia deliciosa (A.CHEV.) C.F.LIANG & A.R.FERGUSON
Synonyme (botanisch): Actinidia chinensis var. deliciosa (A.CHEV.) A.CHEV., Actinidia chinensis f. chlorocarpa C.F.LIANG, Actinidia chinensis var. hispida C.F.LIANG, Actinidia chinensis f. longipila C.F.LIANG & R.Z.WANG, Actinidia deliciosa var. chlorocarpa (C.F.LIANG) C.F.LIANG & A.R.FERGUSON, Actinidia deliciosa var. coloris T.H.LIN & X.Y.XIONG, Actinidia deliciosa var. longipila (C.F.LIANG & R.Z.WANG) C.F.LIANG & A.R.FERGUSON, Actinidia latifolia var. deliciosa A.CHEV.
Gattung (deutsch): Kiwi
Artname (deutsch): Großfrüchtige Kiwi
Andere Artnamen & Volksnamen (international): Chinesische Stachelbeere (ger.), Chinesischer Strahlengriffel (ger.), Erdbeerpfirsich (ger.), Fuzzy kiwifruit (engl.), Kiwi (ger.), Kiwi fruit (engl.), Makakenpfirsich (ger.), Mangüeyo (engl.), Míhóutáo (chin.), Yangtao (chin.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A): H: Ostasien (südl. China) ^[12], Ostasien (nördl.-zentr. China, südl.-zentr. China, südöstl. China) ^[1]

V: Ozeanien (nördl. Neuseeland, südl. Neuseeland) ^[1], östl. Nordamerika (Arkansas) ^[1], Osteuropa (Tschechien, Slowakei) ^[1], Nordeuropa (Schweden) ^[1]

A: Mittelmeergebiet (v.a. Italien (Rom, Latina), Frankreich, Griechenland) ^[1]^[24], Vorderasien (Türkei, Iran) ^[24], Neuseeland ^[1]^[24], Australien ^[1], Südamerika (Brasilien, Chile) ^[1]^[24], Ostasien (Japan, China (Changjiang, Sichuan), Taiwan) ^[24], Mitteleuropa ((südwestl. Schichtstufenland (M1)), (Tiefland)) ^[12]
Klimazonen: V-Immerfeuchte Subtropen ^[25], VI-Feuchte Mittelbreiten ^[25], IV-Wechselfeuchte Subtropen (winterfeucht) ^[25], II-Wechselfeuchte Tropen ^[25]
Klimaregionen (Mikroklimata): warmes Klima ^[25], gemäßigtes Klima ^[25], mediterranes Klima ^[25], submediterranes Klima ^[25], tropisches Klima ^[25], subtropisches Klima ^[25]
Biotoptypen: L5.~ Fluss- und Bachauen-Lebensräume ^[12]
Standorttypen: Gebirge ^[25], Gebirge (Höhe 600-2000 m) ^[24], Bergregionen ^[24], Bergwälder ^[1], Auenlandschaften ^[25], Subtropen (Plantagen) ^[25], Tropen ^[25]
Standortbedingungen: -
Bodentypen / Bodenbedingungen: -
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht: -
Temperatur: -
Feuchtigkeit: -
Wind: -
pH-Klasse: -
Stickstoff: -
Salz: -
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform: Li: Liane oder Spreizklimmer, sich auf andere Pflanzen stützend, aber im Boden wurzelnd ^[24]
Blattausdauer: S: Sommergrün, nur in der wärmeren Jahreszeit mit grünen Blättern ^[24]
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas: -
Dominanz: -
Blütezeit: -
Erntezeit: -

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential: essbar: Pflanzenteile essbar ^[12]^[24]

Al(s): allergieinduzierend, schleimhautreizend, tränenreizend ^[24]
Nebenwirkungen / Risikobemerkungen: CAVE(al): Der Fruchtschale hängen Pollen an, welche die Mund- und Rachenschleimhaut irritieren können ^[24]. Die Haare der Fruchtschale können bei Einnahme Halsreizungen verursachen ^[1]. Des Weiteren enthalten die Früchte Actinidin, ein Enzym, das ebenfalls reizend sein kann ^[1]
Giftige / Allergene Pflanzenteile: Pollen ^[24]
Nutzbare Pflanzenteile: [Fruchtpflanze]: Frucht ^[12]^[24]
Pflanzliche Inhaltsstoffe: [Frucht]: Saccharide (11 g/100 g) ^[24], Citronensäure (990 mg/100 g) ^[24], Vitamin C (71 mg/100 g, 92,7 mg/100 g, 112 % RDA) ^[24], Vitamin K (40,3 µg/100 g, 38 % RDA) ^[24], Vitamin E (1,46 mg/100 g, 10 % RDA) ^[24], Vitamin B1 (0,027 mg/100 g, 2 % RDA), Vitamin B2 (0,025 mg/100 g, 2 % RDA), Niacin (= Vitamin B3; 0,341 mg/100 g, 2 % RDA), Pantothensäure (= Vitamin B5; 0,183 mg/100 g, 4 % RDA), Vitamin B6 (0,063 mg/100 g, 5 % RDA), Folsäure (25 µg/100 g, 6 % RDA) ^[24], Carotinoide (122 µg/100 g) (β-Carotin (= Provitamin A), Lutein, Zeaxanthin) ^[24], Choline (7,8 mg/100 g, 2 % RDA) ^[24], Mineralstoffe (Calcium (38 mg/100 g, 34 mg/100 g, 3 % RDA), Magnesium (17 mg/100 g, 5 % RDA, 24 mg/100 g), Kalium (295 mg/100 g, 312 mg/100 g, 7 % RDA), Zink (0,14 mg/100 g, 1 % RDA), Mangan (0,098 mg/100 g, 5 % RDA), Eisen (0,31 mg/100 g, 2 % RDA), u.a.) ^[24]

[Frucht, Fruchtschale]: Ballaststoffe ^[24], Flavonoide ^[24], Actinidin (= Actinidain) ^[24]

[Samen]: Fettes Öl (1 g/100 g) ^[24], v.a. α-Linolensäure (62%, eine Omega-3-Fettsäure) ^[24]
Pharmakologische Studienergebnisse: Rohe Kiwis vertragen sich nicht mit Milchprodukten – die Speise wird nach wenigen Minuten bitter, wenn die Früchte roh hinzugefügt werden, weil das Enzym Actinidin in der Frucht das Milcheiweiß zersetzt; dabei bilden sich bitter schmeckende Peptide, die sonst nur beim bakteriellen Verderb auftreten ^[24]

Actinidin, ein in der Frucht vorhandenes Enzym, kann als Fleischzartmacher verwendet werden ^[1]

Untersuchungen zeigen, dass Kiwis bei der Vorbeugung und dem Stoppen einiger Prozesse, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, von potenziellem Nutzen sein könnten ^[1]
Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen: Actinidia deliciosa ist eine nur in Kultur vorkommende Art der Strahlengriffel. Diese Art, besonders die Sorte ‘Hayward’, liefert den Großteil der weltweit gehandelten Kiwifrüchte ^[24]

Wichtige weibliche Sorten sind ‘Bruno’, ‘Abbott’, ‘Allison’ und ‘Monty’; die wichtigste mit rund 80 % der Weltproduktion ist jedoch ‘Hayward’, die sich durch Großfrüchtigkeit, guten Geschmack und lange Haltbarkeit auszeichnet, während ihre Ertragsfähigkeit geringer als bei anderen Sorten ist ^[24]

Die 1989 eingeführte Sorte ‘Top Star Vantini’ aus Italien ist die erste unbehaarte Sorte ^[24]

Actinidia deliciosa wird erst seit 1984 als eigene Art vom Chinesischen Strahlengriffel (Actinidia chinensis) unterschieden, vorher galt sie als Varietät von Actinidia chinensis ^[24]

Traditionell wurde sie in China nicht angebaut, sondern wild gesammelt ^[24]
Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch): Dieser Text ist nur nach Anmeldung/Registrierung mit einem Fachnutzeraccount sichtbar.Dieser Text ist nur nach Anmeldung/Registrierung mit einem Fachnutzeraccount sichtbar.

Das eiweißspaltende Enzym Actinidin wird beim Kochen zerstört ^[24]
Konservieren & Aufbewahren: -

Medizin & Rezepturen


Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV): -
Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI): -
Monographien (obsolet): -
Traditionelle Volksmedizin: -
Homöopathie: -
Anthroposophische Medizin: -
Kontraindikationen (Gegenanzeigen): -
Wechselwirkungen: -
Darreichungsformen & Zubereitungen: -
Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele): -
Medizinische Rezepturen: -
Rezepte - Essen & Trinken: Dieser Text ist nur nach Anmeldung/Registrierung mit einem Fachnutzeraccount sichtbar.Dieser Text ist nur nach Anmeldung/Registrierung mit einem Fachnutzeraccount sichtbar.

[Kiwis als Zusatz für Milchspeisen]: Damit Speisen durch die Kiwis nicht bitter werden, wird vorher ein kurzes Dünsten mit etwas Zucker und Wasser oder Saft empfohlen ^[24]. Andererseits sind rohe Kiwis ein guter Nachtisch für eiweißreiche Speisen, da das Enzym die Verdauung der Eiweiße erleichtert ^[24]

[Reinigungssaft]: 1/4 Cantaloupe-Melone, 1 Kiwi. 1/2 kleiner Brokkoli, ein kleines Bund Löwenzahnblätter, 1 kleines Bund glatte Petersilie, 1 Handvoll Grünkohl und 1 Stange Staudensellerie im Entsafter entsaften. ^[43]

[Vitaminbombe mit Aloe Smoothie]: 1 Kiwi, 1 Orange, 1 roter Blattsalat (Eichblatt oder Lollo rosso), 1 EL Aloe-vera-Saft und eine kleine Handvoll rote Weintrauben im Mixer cremig pürieren. Bei Bedarf noch etwas Wasser untermixen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. ^[43]

[Cholesterinbremse-Smoothie]: 1 Handvoll Grünkohl, 1/2 Romanasalat, 1 geschälte Limette, 1 geschälte Kiwi und 10 entkelchte Erdbeeren mit 150 ml gefiltertem Wasser im Mixer glatt pürieren. Das Püree in ein feines Sieb gießen und mit einem Kochlöffel oder Teigschaber gut ausdrücken. ^[44]

[Coco-Kohl-Smoothie]: 2 Handvoll Grünkohl, 4 Blätter Mangold mit Stiel, 250 ml Kokoswasser, 1 geschälte Kiwi und 2 Selleriestangen im Mixer glatt pürieren. Das Püree in ein feines Sieb gießen und mit einem Kochlöffel oder Teigschaber gut ausdrücken. ^[44]

[Spirulina-Power-Smoothie]: 2 Handvoll Grünkohl, 1 geschälte Limette, 1 geschälte Kiwi, 1 kleine Rispe Weintrauben, einige Petersilienblätter, 1/2 TL Spirulina-Pulver (Algen-Pulver) und 4 Brokkoliröschen mit 200 ml gefiltertem Wasser im Mixer glatt pürieren. Das Püree in ein feines Sieb gießen und mit einem Kochlöffel oder Teigschaber gut ausdrücken. ^[44]

[Good-Morning-Smoothie]: 2 Handvoll Grünkohl, eine Handvoll jungen Blattspinat, 1 kleine Rispe Weintrauben, 1 geschälte Kiwi und 1/4 Gurke mit 100 ml gefiltertem Wasser im Mixer glatt pürieren. Das Püree in ein feines Sieb gießen und mit einem Kochlöffel oder Teigschaber gut ausdrücken. ^[44]

[Smoothie mit Chicorée]: Zutaten: 2 Chicorée, 2 Kiwi, 1 Orange, 200 ml Orangensaft. Zubereitung: Chicorée waschen. Kiwi und Orange schälen und alles grob zerkleinern. Die Früchte im Mixer zusammen mit dem Chicorée und dem Orangensaft pürieren. ^[95] (1/2023)

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Quellenangaben

: [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
[12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Ulmer Verlag, Stuttgart
[24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
[25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
[43] Green F. (2015): Grüne Smoothies - Die Energiebooster; Dorling Kindersley Verlag GmbH
[44] Green F. (2016): Super Smoothies - Die besten Detox-Drinks; Dorling Kindersley Verlag GmbH
[95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition; FUNKE Lifestyle GmbH
Autoren: Benjamin Busse
Letzte Änderung: 18.01.2024