Brassica oleracea convar. oleracea var. gemmifera DC. (Rosenkohl)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Brassicaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Brassica
- Artname (botanisch)
Brassica oleracea convar. oleracea var. gemmifera DC.
- Synonyme (botanisch)
Brassica oleracea var. gemmifera DC.
- Gattung (deutsch)
Kohl
- Artname (deutsch)
Rosenkohl
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Brüsseler Kohl (ger.), Brüsseler Sprossen (ger.), Brussels sprout (engl.), Choux de bruxelles (franz.), Kohlsprossen (ger.), Rosenköhlchen (ger.), Rosen-Kohl (ger.), Sprossenkohl (ger.)
Geobotanik & Ökologie
- Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)
- Biotoptypen
- -
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
- -
- Temperatur
- -
- Feuchtigkeit
- -
- Wind
- -
- pH-Klasse
- -
- Stickstoff
- -
- Salz
- -
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- -
- Blattausdauer
- -
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- -
- Dominanz
- -
- Blütezeit
Sommer [24]
- Erntezeit
(Juni) September-Dezember (März) [24]
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
- ▪ essbar: Pflanzenteile essbar [24]
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
- ▪ CAVE: Wenn Rosenkohl zu lange gekocht wird, entwickeln diese einen starken bitteren Geschmack und strengen Geruch [24]
- ▪ CAVE(max): In größeren Mengen gegessen neigt Rosenkohl wie auch andere Kohlsorten dazu, Blähungen zu verursachen. Ursache dafür sind Zuckerverbindungen wie etwa Stachyose, welche in den Pflanzen enthalten sind und erst im Dickdarm abgebaut werden, wobei auch bestimmte Gase entstehen [24]. Außerdem ist der hohe Konsum von Rosenkohl aufgrund des enthaltenden blutgerinnungsfördernden Vitamin K nicht für Patienten geeignet, welche blutverdünnende Medikamente einnehmen [24]
- Giftige / Allergene Pflanzenteile
- -
- Nutzbare Pflanzenteile
- ▪ [Gemüsepflanze, Lebensmittelpflanze]: Blattknospen (Röschen) des gestauchten Seitensprosses [24]
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
- ▪ [Blattknospen/Röschen]: Zucker (2,2 g/100 g) [24], Fettes Öl (0,3 g/100 g) [24], Ballaststoffe (3,8 g/100 g) [24], Proteine (3,38 g/100 g) [24], Mineralstoffe (hoher Gehalt) [24] (Kalium (387-389 mg/100 g, 8 % RDA) [24], Calcium (31-42 mg/100 g, 3-4 % RDA) [24], Magnesium (22-23 mg/100 g, 6 % RDA) [24]), Eisen (1,4 mg/100 g, 11 % RDA) [24], Mangan (0,337 mg/100 g, 16 % RDA) [24], Phosphor (69 mg/100 g, 10 % RDA) [24], Natrium (25 mg/100 g, 2 % RDA) [24], Zink (0,42 mg/100 g, 4 % RDA) [24]), Vitamine (Vitamin A äquiv. (38 µg/100 g, 5 % RDA) [24], Beta-Carotin (450 µg/100 g, 4 % RDA) [24], Lutein (1590 µg/100 g) [24], Zeaxanthin (1590 µg/100 g) [24], Vitamin B1 (0,139 mg/100 g, 12 % RDA) [24], Vitamin B2 (0,09 mg/100 g, 8 % RDA) [24], Vitamin B3 (0,745 mg/100 g, 5 % RDA) [24], Vitamin B5 (0,309 mg/100 g, 6 % RDA) [24], Vitamin B6 (0,219 mg/100 g, 17 % RDA) [24], Folsäure (61 µg/100 g, 15 % RDA) [24], Cholin (19,1 mg/100 g, 4 % RDA) [24], Vitamin C (hoher Gehalt, 85-112 mg/100 g, 102-134 % RDA) [14][24], Vitamin E (0,88 mg/100 g, 6 % RDA) [24], Vitamin K (hoher Gehalt, 177 µg/100 g, 169 % RDA) [24]), Anti-Stress-Enzyme [14], Isothiocyanate [25] (Sulforaphane [24]), Glucosinolate [24] (Sinigrin (schwefelhaltig) [24])
- Pharmakologische Studienergebnisse
- ▪ In Kohlgemüse (v.a. den essbaren Zuchtformen) sind sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, welche das natürliche Immunsystem unterstützt und auch helfen, das Risiko für Krebserkrankungen zu senken [1179][1180]
- ▪ Im Kohlgemüse sind besonders reichhaltig Glucosinolate vorhanden, zusammen mit Ballaststoffen und weiteren Inhaltsstoffen können sie u.a. einer Bildung von Magengeschwüren vorbeugen [24]
- ▪ Der Verzehr von Pflanzen aus der Kohlfamilie kann dabei helfen, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel günstig zu beeinflussen und die Verdauung auf natürliche Weise zu regulieren [24]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
- ▪ Gute Nachbarn im Anbau von Rosenkohl sind Kartoffeln, Spinat, Gartensalat, Erbsen, Echte Sellerie und Rote Bete; schlechte Nachbarn im Anbau sind andere Kreuzblütler [24]
- ▪ Der früher für Rosenkohl typisch bittere Geschmack durch die enthaltenen Glucosinolate wurde seit den 1990er Jahren weggezüchtet [24]
- ▪ Kalettes sind als Neuzüchtung eine Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl [24]
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
- ▪ Die Jungpflanzen müssen tief eingepflanzt und gut angegossen werden [24]
- ▪ Häufiges Hacken fördert die Wurzelbildung und die Standfestigkeit der Pflanze, im Herbst während der Röschenbildung muss v.a. gut gewässert werden, Mitte September, wenn schon die ersten Röschen herangewachsen sind, kappt man die Triebspitze, damit die Röschen gleichmäßiger und stärker ausfallen [24]
- ▪ Faulende Knospen müssen regelmäßig entfernt werden, gelbe Blätter werden ausgebrochen, die grünen Blätter lässt man jedoch am Strunk; sie schützen vor Frost [24]
- ▪ Obwohl Kochen die Menge an Sulforaphanen mindert, verzeichnet Dampfgaren und Pfannenbraten keinen signifikanten Verlust [24]
- ▪ Wenn Rosenkohl zu lange gekocht wird, werden die Röschen gräulich und weich und entwickeln aufgrund des schwefelhaltigen Glucosinolates Sinigrin einen starken bitteren Geschmack [24]
- Konservieren & Aufbewahren
- ▪ Rosenkohl lässt sich gut einfrieren, und nach einmaligem Frost sind die Röschen süßer, jedoch schadet mehrmaliger Frost ab -10 °C den Rosenkohl [24]
Medizin & Rezepturen
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- -
- Monographien (obsolet)
- -
- Homöopathie
- -
- Anthroposophische Medizin
- -
- Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
CAVE(ki): Blutgerinnungshemmende Medikamente [24]
- Wechselwirkungen
- -
- Darreichungsformen & Zubereitungen
- -
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
- -
- Rezepte - Essen & Trinken
- ▪ [Rosenkohl]: Rosenkohl (kurz gekocht, geröstet oder mit Fett angeschwitzt/angebraten, evtl. Stiele einkerben/einkreuzen um die Hitze besser durchdringen zu lassen, zubereitet mit Parmesankäse und Butter, Balsamico-Essig, Apfelweinessig, Schinkenspeck (Bacon), Pistazien, Pinienkerne, Senf, Brauner Zucker, Kastanien oder Pfeffer) [24]
- ▪ [Gemüse-Wrap mit Rosenkohl und Jackfruit]: (1.) Rosenkohl putzen, vierteln und in kochendem Salzwasser etwa 10 min bissfest garen. Jackfruit in dünne Scheiben schneiden. (2.) Paprika waschen, putzen, entkernen und in feine Würfel schneiden. Salat waschen, Strunk herausschneiden und Salat in Streifen schneiden. (3.) Rosenkohl abtropfen. Öl in einer Pfanne erhitzen und Rosenkohl etwa 2 min scharf anbraten. Jackfruit dazugeben, rund 1 min mitbraten. Sambal Oelek dazugeben und gut mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. (4.) Wraps nach Packungsanweisung erwärmen. Warme Wraps mit je 1 EL Streichcreme (nach Wahl) bestreichen. Mit Rosenkohl-Mix belegen. Mit Römersalatstreifen und Paprikawürfeln toppen. Wrap aufrollen und mittig teilen [99]
- ▪ [Beeriger Rosenkohlsaft ( - ►verdauungsfördernd, entzündungshemmend, reinigend)]: 1 Handvoll Rosenkohl, 1/2 Kopfsalat, 2 Handvoll Erdbeeren und 1 Orange im Entsafter entsaften [43]
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
- Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
- -
- Ethnobotanische Bedeutung
- -
- Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
- -
Quellenangaben
- [14] Hirsch S. & Grünberger F. (2006): Die Kräuter in meinem Garten; Freya Verlag, Linz
- [24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- [43] Green F. (2015): Grüne Smoothies - Die Energiebooster; Dorling Kindersley Verlag GmbH
- [99] dm-Magazin (ff): alverde; dm-drogerie markt GmbH
- [1179] Verhoeven D.T., Goldbohm R.A., van Poppel G., Verhagen H., van den Brandt P.A. (1996): Epidemiological studies on brassica vegetables and cancer risk; Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 5 (9)
- [1180] Higdon J.V., Delage B., Williams D.E., Dashwood R.H. (2007): Cruciferous vegetables and human cancer risk: Epidemiologic evidence and mechanistic basis; Pharmacol Res 55 (3)
- Autoren
- Letzte Änderung
30.11.2023