Nomenklatur & Systematik

Familie

Pinaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Cedrus

Artname (botanisch)

Cedrus atlantica (ENDL.) CARR.

Synonyme (botanisch)

Abies atlantica (ENDL.) LINDL. & GORDON, Cedrus africana GORDON ex KNIGHT, Cedrus argentea RENOU, Cedrus atlantica columnaris-erecta OTIN ex CHARGUERAUD, Cedrus atlantica fastigiata CARRIÈRE, Cedrus atlantica glauca-pendula PAILLET ex BEISSN., Cedrus atlantica pendula CARRIÈRE, Cedrus libani ssp. atlantica (ENDL.) BATT. & TRAB., Cedrus libani var. atlantica (ENDL.) PARL. ex SALOMON, Cedrus libanitica ssp. atlantica (ENDL.) O.SCHWARZ, Cedrus libanotica ssp. atlantica (ENDL.) JAHAND. & MAIRE, Pinus atlantica ENDL., Pinus cedrus var. atlantica (ENDL.) PARL.

Gattung (deutsch)

Zeder

Artname (deutsch)

Atlas-Zeder

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Atlas cedar (engl.), Atlaszeder (ger.), Cèdre de l'Atlas (franz.), Cedro dell'Atlante (ital.), Zedernholz (ger.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)
  • ▪ H: Nordwestafrika (Algerien (Tellatlas), Marokko (Rifgebirge, Atlasgebirge (Mittlerer Atlas, Hoher Atlas))) [1][24]
  • ▪ V: Südwesteuropa (Portugal) [1], Westeuropa (Frankreich, Großbritannien) [1], Mitteleuropa (Deutschland) [1], Osteuropa (Ungarn) [1], Südosteuropa (Bulgarien, Griechenland) [1], Südeuropa (Italien) [1]
  • ▪ A: Westeuropa (Südfrankreich) [24], weiter kultiviert [25]
Klimazonen

IV-Wechselfeuchte Subtropen (winterfeucht) [25], VI-Feuchte Mittelbreiten [25]

Klimaregionen (Mikroklimata)

mediterranes Klima [25], arides-mäßiges Klima [25], submediterranes Klima [25], submeridionales Klima [25], subtropisches Klima [25], subatlantisches Klima [25], gemäßigtes Klima [25]

Biotoptypen
-
Standorttypen

Gebirge [24][25], Gebirge (montane Stufe) [25], Gebirge (1000-1800 m) [24], Gebirge (Höhe 1100-2200 m) [24], Hänge (Berghänge) [24], Wälder [24], Wälder (Nadelmischwälder) [24], Parkanlagen [24], Gärten [24]

Standortbedingungen

geschützte Stellen [24], widerstandsfähig (Hitze, Trockenheit) [24]

Bodentypen / Bodenbedingungen
-
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
-
Temperatur
-
Feuchtigkeit
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Wind
-
pH-Klasse
-
Stickstoff
-
Salz
-
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform

P: Phanaerophyt, Baum, der mehr als 5 m hoch werden kann [24]

Blattausdauer

I: Immergrün, zu allen Jahreszeiten mit Blättern, die oft länger als 1 Jahr leben [24]

Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
-
Dominanz
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Blütezeit
-
Erntezeit
-

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential
-
Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
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Giftige / Allergene Pflanzenteile
-
Nutzbare Pflanzenteile
  • ▪ [Volksmed.]: Ätherisches Öl vom Holz/Holzöl (Cedri ligni aetheroleum) [4]
  • ▪ [Duftpflanze, Chemietechnische Nutzung]: Ätherisches Öl vom Holz/Holzöl (Cedri ligni aetheroleum) [4][24]
  • ▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Holz [24]
Pflanzliche Inhaltsstoffe
  • ▪ [Holz]: Ätherisches Öl [4] (v.a β-Cadinen [4][25], Atlanton [4])
Pharmakologische Studienergebnisse
-
Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
  • ▪ Cedrus atlantica wurde im Jahr 2013 in die Rote Liste gefährdeter Pflanzenarten aufgenommen [24]
  • ▪ Der Wuchs von Atlas-Zedern ist oft sehr individuell, sowohl bei der reinen Art als auch bei den Gartenformen, so dass eine Bestimmung aufgrund des Erscheinungsbildes – insbesondere bei älteren Zedern – sehr schwierig ist. Atlas-Zedern können bis 900 Jahre alt werden [24]
  • ▪ Die Atlas-Zeder eignet sich gut für den Anbau, da sie Trockenheit und Hitze besser verträgt als die meisten Nadelbäume [24]
  • ▪ Inzwischen wird der Atlaszeder im Zuge des Klimawandels großes Potential als Alternativbaumart prognostiziert. Ihre Trockenheits- und Hitzetoleranz, der recht geringe Anspruch an den Boden sowie die erwartete geringe Invasivität erwecken vor allem im süddeutschen Raum große Hoffnungen für den Einsatz als Gastbaumart in einem klimatoleranten Forst [24]. Ihr gerader Wuchs und die physikalischen Eigenschaften könnten die Möglichkeit zur künftigen Produktion von Konstruktionsholz aus der Atlaszeder bieten [24]
  • ▪ Als Zedernholz bezeichnet man auch das Holz von Juniperus virginiana [4]
  • ▪ Zedernholz bzw. Zedernöl verströmt einen angenehm herben Duft, der dem von Sandelholz nicht unähnlich ist [24]
Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
-
Konservieren & Aufbewahren
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Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
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Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
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Monographien (obsolet)
-
Traditionelle Volksmedizin
  • ▪ [+] Volksmed. (Zedernöl):
    • ►Atemwege / HNO-Lunge: Schleimhautentzündungen der Atemwege [4]
    • ►Atemwege / Lunge: expektorierend [4]
Homöopathie
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Anthroposophische Medizin
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Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
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Wechselwirkungen
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Darreichungsformen & Zubereitungen
  • ▪ [Volksmed.]:
    • ►Balsame [4]
    • ►Inhalationen [4]
    • ►Zedernöl [4]
Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
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Rezepte - Essen & Trinken
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Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
  • ▪ [Duftpflanze]: Zedernöl war wohl schon im Altertum beliebt und wird heute von Parfumherstellern bzw. in der Parfümindustrie in aller Welt sehr geschätzt [4][24]

  • ▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Die hölzernen Dekorpaneele der merinidischen Medresen sind ebenfalls aus dem Holz der Atlas-Zeder geschnitzt. Einige der ca. 800 Jahre alten Hölzer sind noch original erhalten, andere wurden ausgetauscht [24]

  • ▪ [Chemietechnische Nutzung]: Das Ätherische Öl (Zedernholzöl) wird in der Mikroskopie u.a. als Immersionsflüssigkeit verwendet [24]

  • ▪ [Kulturpflanze]: Zur Holzproduktion wurden in Südfrankreich Zedernplantagen angelegt, hauptsächlich mit Cedrus atlantica [24]. Seit dem späten 20. Jh. werden Atlas-Zedern auch für die forstliche Nutzung vor allem im französischen Luberon und auf Korsika eingesetzt [24]. Inzwischen wird der Atlaszeder im Zuge des Klimawandels großes Potential als Alternativbaumart prognostiziert. Um das geoökologische und auch wirtschaftliche Potential der Atlaszeder (siehe auch unter Pflanzenvergleiche) zu verifizieren, finden in Deutschland (v.a. Bayern und Baden-Württemberg) Praxisanbauversuche und Probepflanzungen der Atlas- sowie der verwandten Libanonzeder statt [24]

  • ▪ [Zierpflanze]: Seit Mitte des 19. Jh. wird die Atlaszeder vorwiegend im milden Klima Südeuropas als Zierbaum angepflanzt [24]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
  • ▪ [Materialtechnische bzw. bautechnische Nutzung]: Wahrscheinlich wurde das Holz der Atlas-Zedern bereits in der phönizisch-römischen Antike genutzt. Im Mittelalter fertigte man aus dem Stammholz Balken für die Decken und Türen von Sakral- und Repräsentationsbauten (Moscheen, Medresen, Mausoleen und Paläste) [24]
Ethnobotanische Bedeutung
-
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
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Quellenangaben

  • [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
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Letzte Änderung

05.03.2024