Echinacea purpurea (L.) MOENCH (Purpurfarbener Sonnenhut)

Nomenklatur & Systematik
- Familie
Asteraceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Echinacea
- Artname (botanisch)
Echinacea purpurea (L.) MOENCH
- Synonyme (botanisch)
Rudbeckia purpurea L.
- Gattung (deutsch)
Sonnenhut
- Artname (deutsch)
Purpurfarbener Sonnenhut
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Eastern purple coneflower (engl.), Echinacea (engl., ital.), Échinacée (franz.), Hedgehog coneflower (engl.), Purple Coneflower (engl.), Purpurroter Sonnenhut (ger.), Purpursonnenhut (ger.), Red coneflower (engl.), Rudbeckia Rossa (ital.), Rudbeckie Poupre (franz.)
Geobotanik & Ökologie
- Klimazonen
1, 2, 4, 5, 6, 7, 8
- Klimaregionen (Mikroklimata)
- Biotoptypen
- Standorttypen
- Standortbedingungen
- Bodentypen / Bodenbedingungen
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
- Temperatur
- Feuchtigkeit
- Wind
- pH-Klasse
- Stickstoff
- Salz
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- Blattausdauer
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- Dominanz
- Blütezeit
VII-IX [4]
- Erntezeit
VII-IX [4]
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
CAVE(max): Anwendung nicht >2 Wochen, danach Pause von 2 Wochen einhalten, da evtl. Immunsuppression durch ständige Immunstimulation folgen könnte! [4]
- Giftige / Allergene Pflanzenteile
- Nutzbare Pflanzenteile
Frischer Pflanzensaft [4][18] aus dem blühenden Kraut [18], Getrocknetes oder frisches blühendes Kraut (Echinaceae purpurea herba) [Pharm, Komm.E+, ESCOP 6, WHO 1, klinische Studien+] [4][18], Getrocknete Wurzel (Echinaceae purpureae radix) [Pharm, Komm.E+, ESCOP 6, WHO 1, klinische Studien+] [18]; Hom: Ganze Pflanze [4]
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
Heteropolysaccharide [4][18] (4-O-Methylglucuronoarabinoxylan [18] (35 kDa Molekulargewicht [18]), saures Rhamnoarabinogalactan (450 kDa Molekulargewicht [18]), u.a. Arabinogalactane [4]), Kaffeesäurederivate [4][18] (wie Echinacosid [4] und Cichoriensäure [4][18] (bis zu 2 % [1], kaum oder fehlend bei anderen Echinacea-Arten [18]), lipophile Polyacetylene [18], lipophile Alkylamide [18] (v.a. Isobutylamide [4][18] ungesättigter Fettsäuren [4] wie Echinacein [4][18]), Polyine [4], Ätherisches Öl [4], Flavonoide [4]
- Pharmakologische Studienergebnisse
Die Polysaccharidfraktion gilt als verantwortlich für die immunstimulierende Eigenschaften von Echinacea [18], doch die Amide und Kaffeesäurederivate tragen zur Aktivität der ethanolischen Extrakte bei [18], v.a. zur antimikrobiellen und entzündungshemmenden Wirkung [18]; Polysaccharide sind bekanntlich nur nach Injektion in vivo aktiv [18], deshalb muss die Wirksamkeit einer oralen Anwendung noch überzeugend belegt werden [18]; Wundheilung wurde mit einer Polysaccharidfraktion, Echinacin B, nachgewiesen [18]; Die meisten kontrollierten klinischen Studien zeigen zumindest eine gewisse statistisch signifikante Besserung bei Infektionen und Erkältungssymptomen [18]; Welche Verbindungen die Aktivierung des Immunsystems hervorrufen, ist noch nicht endgültig geklärt [4]; zurzeit werden die Heteropolysaccharide als Wirkstoffe angesehen [4], möglicherwiese zusammen mit Isobutylamide und Cichoriensäure [4]; Neuerdings gibt es Belege dass der Einsatz der Fertigpräparate aus dem Frischpflanzenpresssaft im Frühstadium einer akuten Erkältungserkrankung am erfolgreichsten ist [4]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Monographien (obsolet)
- Traditionelle Volksmedizin
- Homöopathie
- Anthroposophische Medizin
- Wechselwirkungen
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
- ▪ [Frischpflanzenpresssaft]: TD 6-9 ml frischer Pflanzensaft [18]
- ▪ [Salben, Cremes]: mind. 15 % Presssaft [18]
- ▪ [Echinacea-Tee]: entzündungshemmend, antioxidativ, stärkt das Immunsystem. Wasser zum Kochen bringen. Kurz abkühlen lassen, bei 90 Grad pro Tasse 1 EL getrocknete, zerkleinerte Blüten und Blätter übergießen. 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen. [95] (1/2023)
- ▪ [Sonnenhut-Tinktur - zur Vorbeugung vor Infektionen mit Viren und zur Stärkung des Immunsystems]: Zutaten: Sonnenhut (Kraut, Blüten und Wurzel), Alkohol (50%); Zubereitung: Die oberirdischen Teile des Sonnenhuts abschneiden, die Wurzel ausgraben, gut waschen und trocknen lassen. Die Pflanzenteile mit einem Keramikmesser sehr klein schneiden. Alles in ein Schraubglas geben und mit dem Alkohol aufgießen, sodass die Pflanzenteile gut bedeckt sind. Das Glas verschließen und für 4 Wochen an eine Fensterbank stellen, dabei täglich schütteln. Dann durch ein Stofftaschentuch abgießen und in eine dunkle Flasche füllen. Kühl und dunkel aufbewahren. Die Tinktur ist mindestens 3 Jahre haltbar. Anwendung: Bei Bedarf 3-mal täglich 7 Tropfen mit etwas Wasser einnehmen. Der Sonnenhut bekämpft Viren, Pilze und Bakterien und regt die Immunzellen auf vielfältige Weise an. Auch antientzündliche Effekte sind bekannt. [95] (4/2024)
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
- Nutzung nichtmedizinisch
- ▪ [Zierpflanze]: k.A. [4]
- Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
- Ethnobotanische Bedeutung
- Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
Quellenangaben
- [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition; FUNKE Lifestyle GmbH
- Autoren
- Letzte Änderung
20.11.2024