Nomenklatur & Systematik

Familie

Erythroxylaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Erythroxylum

Artname (botanisch)

Erythroxylum coca LAM.

Synonyme (botanisch)
-
Gattung (deutsch)

Cocastrauch

Artname (deutsch)

Cocastrauch

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Coca (ital.), Cocalier (franz.), Cocal (span.), Coca Plant (engl.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: S-Am [4][18] (östl. And [18], Peru [18], Bolivien [18])

Klimazonen

7, 2, 1

Klimaregionen (Mikroklimata)
Biotoptypen
Standorttypen
Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

VII-IX [4]

Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential

1-2(max)

Nebenwirkungen / Risikobemerkungen

CAVE: Strenge Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes! [4]; Nicht-medizinische Anwendung von Cocain ist illegal! [18]; Cocain führt zu einer starken psychischen, nicht jedoch zu einer physischen Abhängigkeit! [18]; Suchtgefahr (Cocainismus)! [4]; CAVE(max): Nach Langzeitgebrauch zeigen sich gesundheitliche Beeinträchtigungen wie mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Unterernährung und Anfälligkeit für Krankheiten durch zu geringe Nahrungsaufnahme! [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Blätter [4][18]

Nutzbare Pflanzenteile

Getrocknete Laubblätter (Cocae folium) [4][18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Blätter]: >18 Tropanalkaloide [18]/Ecgonin-Alkaloide [4] (0,1-0,7 % [18], v.a. Cocain [4][18] (Methylester des Benzoylecgonins) bzw. Cocainhydrochlorid [PhEur] [4], daneben Cinnamoylcocain [4][18], Truxilline [4], Cinamylcocain, Benzoylecgonin), Derivate des Tropins [4] (wie Tropacocain [4]), Pyrrolidinalkaloide [4] (wie Hygrin [4][18] und Cuskhygrin [4][18]), cis-Hexenol [18], trans-Hexenal [18], Methylsalicylat [18], Nikotin, Gerbstoffe [4][18], Flavonoide [4], Ätherisches Öl (wenig) [4] mit Methylsalicylat [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

Cocain wird beim Kauen (Kokabissen, Cocaismus) mit gebranntem Kalk oder Asche von Chenopodium quinoa (Quinoa, Reismelde) zu dem weniger Sucht erzeugenden Ekgonin umgewandelt! [4]; Cocain wird nur noch sehr begrenzt eingesetzt, z.B. bei chirurgischen Eingriffen am Auge [4]; Das früher viel genutzte Reinalkaloid Cocain als lokales Betäubungsmittel/Lokalanästhetikum wird heute weitgehend durch synthetische Derivate ersetzt (zuerst Xylocain, dann viele andere) [18]; Cocain wirkt generell euphorisierend [18], die Aktivität beruht auf einer Blockade der Na+-Kanäle in den Neuronen und einer Hemmung der Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin [18]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Die Pflanze wird bereits seit der Vor-Inkazeit kultiviert (sowohl die Wildform var. coca als auch die Kulturform var. ipadu) [18]; Das ursprüngliche "Cocacola" war eine Nachahmung der Coca, Alkohol und Coffein enthaltenden Stärkungsgetränke "Coca des Incas" und "Vin Mariani" (letzteres sogar durch den Papst befürwortet) [18]; Bei Cocacola wurde zuerst Alkohol weggelassen, dann Coca und schließlich das Coffein [18]; Heute enthalten Coca-Cola und vergleichbare Getränke cocainfreie Blattextrakte, die mit ihren Ätherischen Ölen das Aroma geben [4], der Coffeingehalt in Coca-Cola stammt alleine von der Kolanuss! [4]; Nach wie vor kauen Tausende von Andenbewohnern die Blätter, gemischt mit gebranntem Kalk, oder trinken ein als "mate de coca" bekanntes Teegetränk [18]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Wirkstoffgehalt stark variabel; Junge Blätter enthalten viel Cinnamoylcocain [18];

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin
Homöopathie
Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

M(früher): Isoliertes Cocainhydrochlorid [4]/Reinalkaloid Cocain als starkes lokales Betäubungsmittel/Lokalanästhetikum [18]; V: Teeaufguss [4], Kauen von Kokablättern (Cocaismus, Kokabissen) zusammen mit gebranntem Kalk oder Asche von Chenopodium quinoa (Quinoa, Reismelde) [4][18]; Ku: Kulturpflanze in verschiedenen Varietäten [4]; Lb: Cocainfreie Blattextrakte in Getränken (Coca-Cola und vergleichbare Getränke, wie das Teegetränk "mate de coca") [4][18]; Aph/Psy: Cocain (freie Base) als Koks bzw. Schnee geschnupft [4][18]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch

Ku [4][18], Lb [4][18], X

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

Lb

Ethnobotanische Bedeutung

Aph [4][18], Psy [4][18]

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
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Letzte Änderung

04.11.2024