Eucalyptus globulus LABILL. (Gewöhnlicher Eukalyptus)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Myrtaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Eucalyptus
- Artname (botanisch)
Eucalyptus globulus LABILL.
- Synonyme (botanisch)
- -
- Gattung (deutsch)
Eukalyptus
- Artname (deutsch)
Gewöhnlicher Eukalyptus
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Blauer Eukalyptus (ger.), Blaugummibaum (ger.), Blue gum (engl.), Bluegum (engl.), Eucalipto (ital.), Eucalypto (span.), Eucalyptus (engl., franz.), Fieberbaum (ger.), Gewöhnlicher Fieberbaum (ger.)
Geobotanik & Ökologie
- Klimazonen
6, 2, 4, 7, 5, 1
- Klimaregionen (Mikroklimata)
- Biotoptypen
- Standortbedingungen
- Bodentypen / Bodenbedingungen
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
- Temperatur
- Feuchtigkeit
- Wind
- pH-Klasse
- Stickstoff
- Salz
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- Blattausdauer
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- Dominanz
- Blütezeit
II-VII [4]
- Erntezeit
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
0, Al(h), Al(s) [4]
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
CAVE: Blätter oder Öl haben für den innerlichen Gebrauch Kontraindikationen! [4]; In seltenen Fällen kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen kommen! [4];CAVE(al): Piperiton oder Phellandren dürfen als schleimhautreizende Substanzen nur in Spuren enthalten sein! [4]; Bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Bereich von Hals und Nase auftragen und nicht zur Inhalation verwenden! [4]
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
[Blätter]: Ätherisches Öl [4][18] (1,5-3,5 % [18], mit v.a. 1,8-Cineol [4][18] (= Eucalyptol [4][18], 70-90 % [4][18]), u.a. α-Pinen [4][18], p-Cymen [4][18], Limonen [4][18], Geraniol [4] und weitere Monoterpene [4][18]), Sesquiterpene [18] (wie Aromadendren [18], Globulol [18]), Euglobale [18] (Acylphloroglucinderivate [18]), Piperiton [4] und Phellandren [4] (beide in Spuren [4]), Phloroglucinderivate [4] (wie Euglobale [4]), Gerbstoffe [4] (Ellagitannine [4]), Proanthocyanidine [4], Phenolcarbonsäuren [4], Flavonoide [4][18], Triterpene [4]
- Pharmakologische Studienergebnisse
Die Monoterpene zeigen antimikrobielle, entzündungshemmende, expektorierende, sekretbewegende und verflüssigende Eigenschaften [18]; Phloroglucinderivate haben im Laborversuch entzündungshemmende, antibakterielle und antivirale Eigenschaften gezeigt! [4]; Vermutlich beruht das Gefühl der "freien Nase" auf einer Stimulierung der Kälterezeptoren [18]; Das Öl wird bei oraler Einnahme gut resorbiert und teilweise durch die Lunge ausgeschieden [18]; Blattextrakte sollen zusätzlich harntreibende, Antidiabetes- und Antitumoraktivität aufweisen [18]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
Cineolreiche Art (Eucalyptol) [4]; Blätter riechen beim Zerreiben aromatisch nach Cineol [4]; Die getrockneten Blätter älterer Bäume werden ausschließlich von Eucalyptus globulus verwendet [4]; Das Öl (Oleum Eucalypti) kann nicht nur von Eucalyptus globulus, sondern auch von anderen cineolreichen Arten wie Eucalyptus fruticetorum, Eucalyptus smithii oder Eucalyptus viridis gewonnen werden [4][18]; Viele Eucalyptusarten sind wichtige Holzlieferanten, aber auch Zierbäume [18]
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
Drogenmaterial stammt traditionell aus Spanien und Marokko [18]
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Monographien (obsolet)
- Traditionelle Volksmedizin
- Homöopathie
- Anthroposophische Medizin
- Wechselwirkungen
CAVE(int): Die Wirkung anderer Arzneimittel kann abgeschwächt werden! [4]
- Darreichungsformen & Zubereitungen
Reines Ätherisches Öl [4] und Blattextrakte [18] mit isoliertem Cineol [4] in Inhalationen [4], Nasensalben [4], Einreibungen [4] als Counterirritans [18] oder Badekonzentraten [4], Teeaufguss [4][18]; Hom: Eucalyptus globulus [4], "Eucalyptus" [HAB] [4]; Xm: Holzlieferant für bautechnische Nutzung [4]
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
- ▪ [Teeaufguss]: 3x tgl. 1 TL bzw. 1,5-2 g geschnittene Blätter/Tasse bzw. 150 ml Wasser (heißes Wasser, 10-15 min ziehen) [4][18]
- ▪ [Öl als Tropfen]: 3-mal tgl. 2-4 Trpf. Öl/Glas warmes Wasser oder 1 Stk. Würfelzucker (TD 0,3-0,6 ml pro Tag) [4][18]
- ▪ [Inhalation]: Dämpfe des Tees oder 3-4 Trpf. Öl/heißes Wasser [4]; [Einreibung in Cremes oder Salben]: Einige Tropfen auf Brust und Rücken verreiben bzw. Cremes und Salben mit mind. 5-20 % Ölgehalt [4][18], bei Rheuma 5-8 Trpf. Öl auf den schmerzenden Stellen verreiben [4]
- ▪ [Inhalation nach langen Fahrten]: 2-3 Tropfen Eukalyptus-Öl mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen und inhalieren. [97]
- ▪ [Anti-Schleim-Dampfbad]: Keimtötend, verflüssigend und immunstärkend. Zutaten: Je 1-2 Tropfen Latschenkiefernöl, Eukalyptusöl und Zitronenöl. (1) Im Topf 2 l Wasser zum Kochen bringen und von der Kochplatte nehmen. (2) Ätherische Öle hinzufügen. Anwendung: Topf mit rutschfester und hitzebeständiger Unterlage z.B. auf den Küchentisch stellen, mit einem Handtuch über dem Kopf ca. 5 Minuten die wohltuenden Dämpfe inhalieren, danach ruhen. [95] (1/2023)
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
Quellenangaben
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition; FUNKE Lifestyle GmbH
- [97] Natur & Heilen (ff): Die Monatszeitschrift für gesundes Leben; Natur & Heilen GmbH & Co. KG
- Autoren
- Letzte Änderung
04.11.2024