Nomenklatur & Systematik

Familie

Pedaliaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Harpagophytum

Artname (botanisch)

Harpagophytum procumbens (BURCH.) DC.

Synonyme (botanisch)
-
Gattung (deutsch)

Teufelskralle

Artname (deutsch)

Afrikanische Teufelskralle

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Arpagofito (ital.), Artiglio del Diavolo (ital.), Griffe du Diable (franz.), Harpago (engl.), Kriechende Teufelskralle (ger.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: SW-Af [4], südl. Af [18] (Kalaharigebiet [18], von Angola [18] bis Namibia [18], Botswana [18] und S-Af [18]); A: Kalaharigebiet [4]

Klimazonen

2, 7, 4, 5

Klimaregionen (Mikroklimata)
Biotoptypen
Standorttypen

Halbwüstengebiete [4]

Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

VIII-X [4]

Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential
Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
Giftige / Allergene Pflanzenteile
Nutzbare Pflanzenteile

Zerkleinerte, in Scheiben geschnittene und getrocknete Sekundärwurzel/sekundäre Speicherwurzel (Knolle der Seitenwurzel) (Harpagophyti radix) [Pharm, Komm.E+, PhEur, ESCOP 2, klinische Studien+] [4][18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

Bittere Iridoidglykoside [4][18] (3 % [18], v.a. Harpagosid [4][18] (0,5-2 % [18]), Zimtsäureester des Harpagids [4]), daneben Procumbid [4][18], Harpagid [4][18] und ihre Zimtsäureester [18] und Cumarsäureester [18], Cumaroylharpagid [4] (v.a. in H. zeyheri [4])), Phenolglykoside [18] (wie Acteosid [18] und Isoacteosid [18]), Phenylethanolderivate [4] (v.a. Acetosid [4]), Flavonoide [4] (Kämpferol [4], Luteolin [4]), wasserlösliche Kohlenhydrate [4] (z.B. Stachyose [4])

Pharmakologische Studienergebnisse

Klinische Studien belegen einen deutlichen Nutzen bei der Behandlung von Rheuma und Schmerzen in der LWS-Region [18]; Iridoidglykoside (bzw. ihre Metabolite) hemmen die Cyclooxygenase, was die leicht schmerzstillende und entzündungshemmende Aktivität erklärt [18]; Auch unterstützend bei chron. unspezifische Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden und Sehnenscheidenentzündung [4]; Genügend hoch dosierte Extraktpräparate können nach 3-wöchiger Einnahme ihre optimale Wirkung zeigen [4]; Möglicherweise auch knorpelprotektive Wirkung [4]; Der bittere Geschmack (möglicherweise auch der Nutzen für die Behandlung von Verdauungsstörungen) beruht auf dem Gehalt an Iridoidglykosiden [18]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Nicht verwechseln mit der europäischen Gattung Phyteuma (Teufelskralle) [18]; In der Droge von Harpagophytum procumbens sind häufig auch die Knollen von Harpagophytum zeyheri enthalten, die als gleichwertig angesehen werden [4]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Versuchspflanzungen existieren, doch die Handelsware stammt fast ausschließlich aus Wildsammlungen [18]; Harpagophytum zeyheri ist wegen seiner phytochemischen Variabilität nicht im Arzneibuch zugelassen [4][18]; Durch Gesamtauszüge (mit allen enthaltenen Wirkstoffen) hat man bisher die besten Ergebnisse erzielt [4]; Harpagophytum enthält mehr Iridoidglykoside wie Cumaroylharpagid [4]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin
Homöopathie
Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

CAVE(ki): Magengeschwüre [4], Gallensteinleiden [4]

Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

Bittermittel/Amarum [4][18], allgemeines Tonikum [18], Magenmittel [18], Rheuma- und Arthritismittel [18], Salbe [18], Standardisierte Extraktpräparate [4][18] und Kapseln [18]; Hom: Harpagophytum procumbens [4], "Harpagophytum" [HAB] [4]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen

[Zubereitungen]: TD bis zu 9 g Droge [18]; [Teeaufguss]: max. 3x tgl. 1-3 g Einzeldosis [18]

Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
Ethnobotanische Bedeutung
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
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Letzte Änderung

07.06.2019