Mentha arvensis L. (Ackerminze)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Lamiaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Mentha
- Artname (botanisch)
Mentha arvensis L.
- Synonyme (botanisch)
Mentha arvensis L. var. piperascens MALINV., Mentha austriaca JACQ., Mentha gentilis L.
- Gattung (deutsch)
Minze
- Artname (deutsch)
Ackerminze
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Baume de Champs (franz.), Bo He (chin.), Corn Mint (engl.), Field Mint (engl.), Japanese Mint (engl.), Korn-Minze (ger.), Menta Selvatica (ital.)
Geobotanik & Ökologie
- Klimazonen
6, 7, 4, 8, 5, 9, 2, 1
- Klimaregionen (Mikroklimata)
- Biotoptypen
T7.3.2 (v.a. gestört), T7.3.5, T9.1 (feucht)
- Standortbedingungen
- Bodentypen / Bodenbedingungen
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
7
- Temperatur
x
- Feuchtigkeit
7~
- Wind
x
- pH-Klasse
x
- Stickstoff
x
- Salz
0
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- Blattausdauer
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- Dominanz
- Blütezeit
- Erntezeit
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
essbar
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
CAVE: Nicht im Gesicht von Kleinkindern anwenden, da es zu Krämpfen und Atemstillstand führen kann! [18]
- Giftige / Allergene Pflanzenteile
- Nutzbare Pflanzenteile
Ätherisches Öl aus Kraut (Menthae arvensis aetheroleum) [Pharm, Komm.E+] [18]
- Pharmakologische Studienergebnisse
Die meisten der Indikationen werden durch experimentelle Befunde gestützt [18]; Zubereitungen für nasale Anwendung sollten 1-5 % Öl enthalten [18]; Salben und Cremes für äußerliche Anwendung enthalten gewöhnlich 5-20 % Ätherisches Öl [18]; Der Gehalt an Carvon und Pulegon sollte in niedrigen Konzentrationen vorliegen [18]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
Nur diese Minzenart gedeiht auch im subtropischen Klima [18], andere Arten erfordern gemäßigtes Klima [18]; Aufgrund des relativ hohen Pulegongehalts wird die Ackerminze nicht als Teedroge verwendet [4], das Pulegon ist Hauptkomponente in Poleiminzöl (Menthae pulegii aetheroleum) [18]; Carvon ist Hauptkomponente von Krauseminzöl (Menthae crispae aetheroleum) [18]; "Minzöl" ist nicht so aromatisch wie "Pfefferminzöl" [4], Geruch und Geschmack sind etwas bitter und streng [4]
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Monographien (obsolet)
- Traditionelle Volksmedizin
- Homöopathie
- Anthroposophische Medizin
- Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
CAVE(ki): Kleinkinder [18]
- Wechselwirkungen
- Darreichungsformen & Zubereitungen
M: Destillation von reinem Menthol [18], "Minzöl"-Tropfen (mit 30-45 % Mentholgehalt) [18], Mundhygienemittel [18], Inhalation [18], Einreibungen [18], Salben [18], Cremes [18]; Ar: Aroma für Zahnpasta [18] und Kaugummi [18]; Du/Km: Enfleurage als Kosmetikum oder Duftcremes gegen gestresste und müde Haut (Enfleurage: Verfahren bei dem die fettlöslichen Duftstoffe/Ätherischen Öle durch Absorption durch Fett extrahiert werden) [14]; Gw: Gewürz [4]
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
["Minzöl"-Herstellung]: Destillation von Ätherischem Öl aus dem Kraut (langsames Abkühlen, täglich um 2 °C von 35 °C auf 5 °C, dabei kristallisiert ein Teil des Menthols aus und wird abgetrennt, so dass der Mentholgehalt des restlichen, dementholierten Öls bei etwa 30-45 % liegt) [18]; ["Minzöl" innerlich]: tgl. 3-6 Trpf. TD [18][Inhalation]: 3-4 Trpf./heißes Wasser [18][Einreibung]: Mehrere Trpf. in Haut einmassieren [18][Enfleurage als Kosmetikum oder Duftcremes gegen gestresste und müde Haut]: In ein kleines Glas- oder Keramikgefäß mit Schraubverschluss etwa 1 TL Vaseline oder Butterschmalz geben (Halbfestes Paraffin) und das Gefäß damit ausschmieren, dann den Deckel auf den Tisch legen und 1 stark duftenden Pflanzenteil (z.B. Blüte) darauflegen und das Gefäß darüberstülpen, nach 24 Std die Blüten entfernen und neue darunter geben, dieses Verfahren mindestens 14 Tage wiederholen, jeden Tag die ausgedufteten Pflanzenteile entfernen und neue hinein geben, langsam tränkt sich das Fett mit dem Duft, es entsteht eine intensive duftende Pomade (früher als Kosmetikum und heute als Ausgangspunkt von anderen Produkten benutzt), so entstehen selbstgemachte Duftcremes, die an Wirksamkeit kaum zu überbieten sind [14]
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
Quellenangaben
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Ulmer Verlag, Stuttgart
- [14] Hirsch S. & Grünberger F. (2006): Die Kräuter in meinem Garten; Freya Verlag, Linz
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- Autoren
- Letzte Änderung
17.08.2019