Pausinystalia johimbe (K. SCHUM.) BEILLE (Yohimbebaum)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Rubiaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Pausinystalia
- Artname (botanisch)
Pausinystalia johimbe (K. SCHUM.) BEILLE
- Synonyme (botanisch)
Pausinystalia yohimba (K. SCHUM.) PIERRE ex BEILLE, Corynanthe yohimbe K. SCHUM.
- Gattung (deutsch)
Yohimbe
- Artname (deutsch)
Yohimbebaum
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Liebesbaum (ger.), Potenzrinde (ger.), Yohimbe (ger., engl., franz., ital.)
Geobotanik & Ökologie
- Klimazonen
1, 2
- Klimaregionen (Mikroklimata)
tropisches Klima [25]
- Biotoptypen
- Bodentypen / Bodenbedingungen
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
- Temperatur
- Feuchtigkeit
- Wind
- pH-Klasse
- Stickstoff
- Salz
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- Blattausdauer
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- Dominanz
- Blütezeit
I-XII [4]
- Erntezeit
Pharmazie & Pharmakologie
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
CAVE: Selbstmedikation kann gefährlich sein, v.a. bei Patienten mit niedrigem Blutdruck, Diabetes, Herz- und Nierenerkrankungen [18]; Selbst in therapeutischen Dosen kann es zu Nebenwirkungen wie Überstimulierung, Erregungszustände, Übererregbarkeit, Zittern, Schlaflosigkeit und Angstanfälle sowie Blutdruckerhöhung, Übelkeit und Erbrechen kommen [4][18]; Yohimbin kann als zentrales Stimulans allgemeine Angstzustände verstärken [18]; Auch Leberschäden sind möglich [4]; Da Yohimbin die MAO hemmt, sollte tyraminreiche Nahrung vermieden werden [18]; Therapeutisch hat Ajmalicin so gut wie keine Bedeutung mehr, in Deutschland sind keine Monopräparate mit diesem Wirkstoff zugelassen [25]; CAVE(max): Überdosierung kann Hypotonie, Tachykardie, Schwindel, Schwitzen, psychischer Erregung, Sedierung und allergischen Hautreaktionen verursachen [25]; Höhere Dosen von 50-100 mg Reinalkaloid führen zu Halluzinationen, mehr als 100 mg gelten als unangenehm und gefährlich [18]
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
Monoterpen-Indolalkaloide (Yohimbintyp) (3-6 %) [4][18] (v.a. (+)-Yohimbin [4][18] (Quebrachin [4]), u.a. Ajmalicin, Alloyohimbin (Dihydroyohimbin), Corynanthein, Dihydro-corynanthein, Corynanthin (Rauhimbin), Pseudoyohimbin, alpha-Yohimbin (Corynanthidin, Isoyohimbin, Mesoyohimbin, Rauwolscin), beta-Yohimbin (Amsonin), Tetrahydromethyl-corynanthein), Gerbstoffe [4]
- Pharmakologische Studienergebnisse
- ▪ Quebrachin und Yohimbin haben die gleiche chemische Identität; Yohimbin bindet an adrenergen Rezeptoren und ist ein α2-Antagonist (α-sympatholytisch) [25], die lokal anästhetisierende Wirkung ist etwa 2x stärker als jene des Cocains [25]
- ▪ Yohimbin hemmt α2-Rezeptoren des sympathischen Nervensystems und führt zu Gefäßerweiterung und erniedrigtem Blutdruck [18]; Auch die Erregbarkeit des unteren Abdomens wird erhöht [18], dies erklärt die Anwendung bei Harninkontinenz (schwache Blase) und Impotenz [18]; Die sichere und wirksame Yohimbindosis in stimulierenden Mitteln und sexuellen Tonika liegt angeblich unter 10 mg Reinalkaloid [18]; Bei Ratten steigerte Yohimbin z.B. die Paarungshäufigkeit [18]; Eine Doppelblindstudie bei Männern erbrachte positive Ergebnisse bei der Behandlung von Erektionsstörungen [18]; Homöopathisch wird Yohimbin gegen sexuelle Übererregbarkeit eingesetzt [4]
- ▪ Ajmalicin ist ein α1-Adrenozeptor-Antagonist und fördert wie Reserpin die periphere Durchblutung, ohne jedoch blutdrucksenkend zu wirken, ferner wirkt es antiemetisch; medizinisch verwendet wird es in der adjuvanten Behandlung von Störungen der peripheren arteriellen Blutversorgung eingesetzt [25]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
Yohimbin ist identisch mit dem Quebrachin aus Aspidosperma quebracho-blanco [4]
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
Die Droge stammt aus Wildsammlungen, die den Erhalt der Art bedrohen [18]
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Monographien (obsolet)
- Homöopathie
Hom: sexuelle Übererregbarkeit [4]
- Anthroposophische Medizin
- Wechselwirkungen
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
[Einzeldroge]: Max. TD 3 g bzw. 10 g Rinde [18]
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
- Nutzung nichtmedizinisch
- Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
- Ethnobotanische Bedeutung
- Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
Quellenangaben
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- Autoren
- Letzte Änderung
25.08.2019