Pulmonaria officinalis L. (Echtes Lungenkraut)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Boraginaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Pulmonaria
- Artname (botanisch)
Pulmonaria officinalis L.
- Synonyme (botanisch)
- -
- Gattung (deutsch)
Lungenkraut
- Artname (deutsch)
Echtes Lungenkraut
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Blaue Schlüsselblume (ger.), Brunneschüsseli (ger.), Fleckenkraut (ger.), Geflecktes Lungenkraut (ger.), Güggelhose (ger.), Händschechrut (ger.), Hänsel und Gretel (ger.), Hirschkohl (ger.), Hirschkoze (ger.), Königsstiefel (ger.), Lungenwurz (ger.), Lungwort (engl.), Polmonaria (ital.), Pulmonaire (franz.), Pulmonaria (span.), Wald-Ochsenzunge (ger.)
Geobotanik & Ökologie
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
essbar [12]
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
- Giftige / Allergene Pflanzenteile
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
Schleimstoffe [4][18] (v.a. Polygalacturonane [4]), Catechingerbstoffe (4 %) [4][18], Gallotannine (2 %) [18], Flavonoide [4][18] (O-Glykoside von Kämpferol [18], O-Glykoside von Quercetin [18]), Mineralstoffe [4] (u.a. lösliche und unlösliche Kieselsäure (bis zu 5 %) [4][18]), Allantoin (bis zu 1,2 %) [4][18], Chlorogensäure [4], Rosmarinsäure [4]
- Pharmakologische Studienergebnisse
Durch den Gehalt an Schleimstoffen werden der Droge noch reizlindernde und schwache auswurffördernde Eigenschaften zugesprochen [4][18]; die harntreibende Wirkung beruht möglicherweise auf den Flavonoiden und der Kieselsäure [18]; Die äußerliche Anwendung bei kleinen Verletzungen dürfte auf den Gehalt an Allantoin zurückzuführen sein [4], denn Allantoin unterstützt die Zerstörung von nekrotischem Gewebe, v.a. die Bildung von neuem Gewebe und neuen Epithelien und wird deshalb zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen, Geschwüren und Ekzemen verwendet [18]; Bisher gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege für die zahlreichen volksmedizinischen Anwendungen [18]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
Im Deutschen Arzneibuch wird nicht zwischen Pulmonaria obscura und Pulmonaria officinalis unterschieden! [4]; Die für andere Boraginaceae nachgewiesenen giftigen Pyrrolizidinalkaloide kommen bei Lungenkraut nicht vor, was in einer systematischen Testung von Pflanzenmaterial verschiedener Herkünfte bestätigt wurde! [4][18]; Allantoin kommt auch in Symphytum officinale und anderen Vertretern der Boraginaceae vor [18]; In Übereinstimmung mit der Signaturenlehre wurde die Pflanze früher gegen Lungenkrankheiten eingesetzt, da die gefleckten Blätter einer kranken Lunge ähneln [18]
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Monographien (obsolet)
- Traditionelle Volksmedizin
V: expektorierend [18], Husten [18], reizlindernd [18], Schleimhauterkrankungen der Atemwege [18], Lungenerkrankungen (2) [4], Lungentuberkulose (2) [4], Schleimhautentzündungen der unteren Atemwege, Magendarmerkrankungen [18], krampfartige Magendarmbeschwerden [4], Harnwegserkrankungen [18], Hämorrhoiden [18], wundheilungsfördernd [18]
- Homöopathie
Hom: Bronchitis [4]
- Anthroposophische Medizin
- Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Wechselwirkungen
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
[Teeaufguss/Bronchialtee]: Mehrmals tgl. 1,5 g fein geschnittene Droge (mit Honig gesüßt, in kleinen Schlücken trinken) [18]
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
Quellenangaben
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Ulmer Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- Autoren
- Letzte Änderung
11.06.2019