Salix purpurea L. (Purpur-Weide)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Salicaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Salix
- Artname (botanisch)
Salix purpurea L.
- Synonyme (botanisch)
- -
- Gattung (deutsch)
Weide
- Artname (deutsch)
Purpur-Weide
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Purpurweide (ger.)
Geobotanik & Ökologie
- Klimazonen
6, 4, 8, (7)
- Biotoptypen
L5.2.1, T2.1.2.1.2 (feucht)
- Bodentypen / Bodenbedingungen
basenreicher Boden [25]
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
8
- Temperatur
5
- Feuchtigkeit
x_
- Wind
4
- pH-Klasse
8
- Stickstoff
x
- Salz
0
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- Blattausdauer
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- Dominanz
- Blütezeit
- Erntezeit
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
- Giftige / Allergene Pflanzenteile
- Pharmakologische Studienergebnisse
Salicortin wird zu Salicin hydrolysiert (entweder in der Pflanze oder nach dem Verzehr) und das Salicin wird seinerseits (durch Hydrolyse im Darm) zu Saligenin (= Salicylalkohol) umgewandelt [18]; Saligenin geht in den Blutstrom über und wird in der Leber zu Salicylsäure, dem Hauptwirkstoff, oxidiert [18]; Die acetylierte Form der Salicylsäure ist das bekannte Schmerzmittel Aspirin [18]; In ihrem Wirkungsansatz ist die Salicylsäure (im Gegensatz zur Acetylsalicylsäure) mit den modernen COX-2-Hemmern zu vergleichen [4]; Salicylsäure hemmt die Cyclooxygenase (COX), das Schlüsselenzym der Prostaglandinbiosynthese [18]; Da Prostaglandine Schmerzen und Entzündung fördern, erscheinen die beobachteten entzündungshemmenden, antirheumatischen und schmerzstillenden Effekte plausibel [18]; Kontrollierte klinische Studien belegen die Wirksamkeit der Droge [18]; Da Salicin im Gegensatz zu Acetylsalicylsäure erst nach der Magenpassage letztlich in der Leber zu der therapeutisch wirksamen Salicylsäure umgewandelt wird, reizt Salicin den Magen nicht, weshalb die Droge die Vorzüge einer länger anhaltenden Wirkung und fehlender Nebenwirkungen hat [4][18], wie z.B. Blutungen im Magendarmtrakt nach der Einnahme synthetisch hergestellter Acetylsalicylsäure! [4]; Möglicherweise tragen auch die Flavonoide synergistisch zu der schmerzstillenden Wirkung bei [4], da diese nicht allein durch den Salicingehalt erklärbar ist [4]; Auch eine knorpelprotektive Wirkung wird diskutiert [4]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
Weltweit werden verschiedene Salix-Arten medizinisch genutzt, doch für die kommerzielle Produktion von Weidenrinde werden salicinreiche Arten wie Salix purpurea und Salix fragilis empfohlen [18]; Purpurweide hat einen hohen Salicingehalt (3-8,5 %) [4]; des Weiteren sind verschiedene Weiden-Arten zur Drogengewinnung zugelassen [4], sofern ihre Rinde den geforderten Gesamt-Salicingehalt von mindestens 1,5 % aufweist [4], Gesamt-Salicingehalt bis 4 %! [4]
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
Die Rinde wird v.a. in O-Europa und SO-Europa geerntet [18]
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Monographien (obsolet)
- Anthroposophische Medizin
- Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Wechselwirkungen
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
[Teeaufguss]: 3-4x tgl. 2-3 g geschnittene oder pulverisierte Rinde/Tasse (kaltes Wasser, zum Kochen bringen) [18]
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
- Nutzung nichtmedizinisch
Zi [12]
- Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
- Ethnobotanische Bedeutung
- Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
Quellenangaben
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Ulmer Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- Autoren
- Letzte Änderung
12.06.2019