Nomenklatur & Systematik

Familie

Santalaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Santalum

Artname (botanisch)

Santalum album L.

Synonyme (botanisch)
-
Gattung (deutsch)

Sandelholzbaum

Artname (deutsch)

Weißer Sandelholzbaum

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Chandanam (sanskrit), Gelbes Sandelholz (ger.), Leno de Santalo Citrino (span.), Sandalo (ital.), Sandalwood (engl.), Santal Blanc (franz.), Weißes Sandelholz (ger.), White Sandalwood (engl.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: Indien (v.a. östl. Indien) [4][18]; V: SO-As [4]; A: oft kultiviert [4], S-As (Indien) [18], SO-As [18]

Klimazonen

2, 1

Klimaregionen (Mikroklimata)

tropisches Klima [25]

Biotoptypen
Standorttypen

Unterschiedliche Standorte [4], Tropen [25]

Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

III-VII [4], X-XII [4]

Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential

1, Al(h)

Nebenwirkungen / Risikobemerkungen

CAVE(max): Man beschränkt die Einnahme der unterstützenden Harnwegstherapie heute auf 6 Wochen [4], da es bei längerer Anwendung zu Nierenschäden kommen kann [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile

Holz (Ätherisches Öl) [18]

Nutzbare Pflanzenteile

M: Getrocknetes von Rinde und Splint befreites Kernholz [4] des Stammes und der Zweige (Santali albi (citrini) lignum, Santali lignum albi) [Komm.E+] [4][18], Ätherisches Öl vom Holz (Santali aetheroleum) [Komm.E+] [4][18]; V: Rinde (sanskrit: chandanam) [18]; Hom: Holz [4], Ätherisches Öl [4]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Holz]: Ätherisches Öl (hohe Mengen, etwa 5 %) [4][18] (Sesquiterpenalkohole [4][18] (α-Santalol [4][18], β-Santalol [4][18], Bergamotol [4], u.a.)), Gerbstoffe [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

Die bekannten antibakteriellen und krampflösenden Eigenschaften der Droge beruhen auf den lipophilen Sesquiterpenen und rechtfertigen die Verwendung von Weißem Sandelholz [4][18], es ist aber heute weitgehend durch Antibiotika ersetzt worden [18]; Bis zum Aufkommen der Sulfonamide (Antibiotika) war Sandelholz ein gefragtes Mittel bei Gonorrhoe [4]; Für isoliertes Sandelholzöl empfiehlt man Fertigarzneimittel in magensaftresistenter Zubereitung [4]; Die als Hauptwirkstoffe angesehenen Santalole werden über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden und geben diesem gewisse antiseptische Eigenschaften [4]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Nicht verwechseln mit dem Roten Sandelbaum (Pterocarpus santalinus) [18], so stammt Rotes Sandelholz von Pterocarpus santalinus [4]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Ätherisches Öl stammt v.a. aus O-Indien [18]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)

M(Holz, isol. Ätherisches Öl in Fertigarzneimitteln): Harnwegsinfekte [4][18], Blasenentzündung (2) [18], Gonorrhoe (2) [4][18], harndesinfizierend [4], antiseptisch [4]; M(Holz/Rinde, Extrakte): Hautbeschwerden [18], Schwindel [18], Brustbeschwerden [18], Verdauungsstörungen [18]

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

M(Holz, lipohile Sesquiterpene, Labor): antibakteriell [4][18], antibiotisch [18], krampflösend [4][18]

Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin

V(Ätherisches Öl, Aromatherapie): nervöse Zustände [18], Krämpfe [18]; V(Ayurveda, Rinde): Hautbeschwerden [18], Schwindel [18], Brustbeschwerden [18], Verdauungsstörungen [18]

Homöopathie

Hom: Harnröhrenentzündung [4]

Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

CAVE(ki): Innerliche Anwendung (Ätherisches Öl) [18]

Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

M: Isoliertes Ostindisches Sandelholzöl [4] als Fertigarzneimittel in magensaftresistenter Zubereitung [4][18], Extrakte [18], Aufguss [18], Abkochung [18], Einzeldroge (meist in Kombi mit weiteren harndesinfizierenden und harntreibenden Drogen) [4]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
  • ▪ [Ätherisches Öl in magensaftresistenten Fertigarzneimitteln]: TD 1-1,5 g [18]
  • ▪ [[Aufguss, Abkochung]: TD 10-20 g Holzspäne [18]
  • ▪ [Salbei Körpersahne]: Grundzutaten: 130 g Salbeiöl (Mazerat; Ölauszug, mindestens 2 Wochen ziehen lassen), 40 g Sheabutter, 10 g Kokosöl nativ, 10 Tr. Mandelöl. Ätherische Öle für SIE: 8 Tr. Muskatellersalbei, 2 Tr. Salbei, 12 Tr. Neroli, 2 Tr. Tonkabohne, 1 Tr. Vanille, 10 Tr. Grapefruit, 5 Tr. Rosengeranie oder Rose. Ätherische Öle für IHN: 5 Tr. Muskatellersalbei, 3 Tr. Salbei, 4 Tr. Eichenmoos, 5 Tr. Oud Attar, 7 Tr. Sandelholz, 10 Tr. Mandarine rot. (1) Salbeiöl im Wasserbad erwärmen, herausnehmen. (2) Sheabutter und Kokosöl schmelzen, kalt rühren. (3) Abgekühlt mit dem Mixer sahnig aufschlagen. (4) Das Mandelöl und die ätherischen Öle unterrühren und in ein Glas füllen. Anwendung wie eine Bodylotion, sorgt für weiche Haut und wirkt gegen Entzündungen und raue Stellen. [95] (1/2023)
  • ▪ [Baldrian-Massageöl]: 100ml Jojobaöl mit verschiedenen ätherischen Ölen mischen: 5 Tropfen Baldrian, 3 Tropfen Lavendel, 2 Tropfen Sandelholz, 2 Tropfen Mandarine und 1 Tropfen Rose. Anwendung: Abends etwa 10 Minuten lang ein paar Tropfen des Öls an den Schläfen, hinter den Ohren und auf den Handgelenken einmassieren. [95] (1/2023)
Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
Ethnobotanische Bedeutung
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
  • [95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition; FUNKE Lifestyle GmbH
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Letzte Änderung

25.09.2023