Tropaeolum majus L. (Große Kapuzinerkresse)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Tropaeolaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Tropaeolum
- Artname (botanisch)
Tropaeolum majus L.
- Synonyme (botanisch)
- -
- Gattung (deutsch)
Kapuzinerkresse
- Artname (deutsch)
Große Kapuzinerkresse
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Capucine Grande (franz.), Fensterguckerl (ger.), Gelbes Vögerl (ger.), Kapuzinerli (ger.), Nasturtium (engl.), Nasturzio (ital.), Salatblume (ger.)
Geobotanik & Ökologie
- Klimazonen
2, 1, 6, (7)
- Biotoptypen
- Standortbedingungen
- Bodentypen / Bodenbedingungen
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
- Temperatur
- Feuchtigkeit
- Wind
- pH-Klasse
- Stickstoff
- Salz
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- Blattausdauer
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- Dominanz
- Blütezeit
VI-X [4]
- Erntezeit
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
0, Al(h), essbar [4]
- Giftige / Allergene Pflanzenteile
Blätter, Samen
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
Glucosinolate/Senfölglykoside [4] (v.a. Glucotropaeolin (= Benzylglucosinolat, nach dessen enzymatischer Spaltung durch Myrosinase zu Benzylsenföl (= Benzylisothiocyanat) hydrolysiert) [4][18], Benzylcyanid), Ätherisches Öl, Oxalsäure, Ascorbinsäure (Vitamin C) [4], Flavonoide [4], Carotinoide [4]; [Frucht]: Cucurbitacine [4]; [Blätter]: außerdem Isoquercetin
- Pharmakologische Studienergebnisse
Benzylsenföl zeigt ein relativ breites antibiotisches Wirkungsspektrum gegen verschiedene Bakterien [4], auch viren- und pilzhemmende Eigenschaften wurden erkannt [4]; bisher konnte keine Entstehung resistenter Keime beobachtet werden [4]; Senföle werden leicht resorbiert und können kovalente Bindungen mit Proteinen eingehen [18]; dies erklärt ihre Wirkung gegen Viren, Pilze und Bakterien sowie gegen Gewebsneubildung [18]; Auch die starke Reizmittelwirkung auf Haut und Schleimhäute ist plausibel [18]
- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
Hoher Wirkstoffgehalt in den Samen
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
M(Kraut, Kombipräparate): antibiotisch [18], Harnwegsinfektionen [4][18], diuretisch [18], Schleimhautinfekte der oberen Atemwege [4][18], Pilzinfektionen [18], Candidainfektionen [18], Counterirritans [18], leichte Muskelschmerzen (Myalgie) [4][18], durchblutungsfördernd [4], Prellungen [4]; M(Senföle): antiviral [18], virostatisch [4], antimykotisch [18], mykostatisch [4], antibiotisch [18], antibiotisch (2) gegen verschiedene Bakterien [4], bakteriostatisch [4], antibakteriell [4][18], Gewebsneubildung [18], hautreizend (2) [18]
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Monographien (obsolet)
- Traditionelle Volksmedizin
V: immunstimulierend
- Homöopathie
- Anthroposophische Medizin
- Wechselwirkungen
- Darreichungsformen & Zubereitungen
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
- ▪ [Einzeldroge]: TD 4-6 g Droge, TD 20-30 g Frischdroge oder TD 60-150 g frischer Presssaft [18]
- ▪ [Kombination bei Harnwegsinfekten oder Atemwegskatarrhen]: Kapuzinerkressenkraut : Meerrettichwurzel [4][24]
- ▪ [Tinkturenmischung "Immunerle" - bei grippalen Infekten mit Muskel- und Gliederschmerzen und zur Stärkung des Immunsystems]: Zutaten: Engelwurz (die frische Wurzel), Wasserdost (das blühende Kraut - es blüht bis September), Kapuzinerkresse (das blühende Kraut, es blüht bis Oktober), Alkohol (50%); Zubereitung: Die Wurzel waschen, trockenen lassen und mit den restlichen Teilen sehr klein schneiden. Alles in ein Schraubglas geben und mit Alkohol aufgießen, sodass die Pflanzenteile gut bedeckt sind. Das Glas gut verschließen und 4 Wochen an eine Fensterbank stellen, dabei täglich schütteln. Danach durch ein Stofftaschentuch abgießen und in eine dunkle Flasche füllen. Kühl und dunkel aufbewahrt, hält sich die Tinktur etwa 3 Jahre. Anwendung: Bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung 3-mal täglich 10 Tropfen der Tinkturenmischung einnehmen - meist lässt sie sich damit noch abwehren. Sollte uns die Erkältung schon erwischt haben, regt die "Immunerle"- Tinktur trotzdem das Immunsystem an, sodass wir schneller wieder gesund werden. [95] (4/2024)
- Rezepte - Essen & Trinken
Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
Quellenangaben
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- [95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition; FUNKE Lifestyle GmbH
- Autoren
- Letzte Änderung
20.11.2024