Nomenklatur & Systematik

Familie

Capparidaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Capparis

Artname (botanisch)

Capparis spinosa L.

Synonyme (botanisch)

Capparis spinosa var. genuina BOISS.

Gattung (deutsch)

Kapernstrauch

Artname (deutsch)

Echter Kapernstrauch

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Caper bush (engl.), Cappero (ital.), Câprier épineux (franz.), Câprier (franz.), Common caper (engl.), Dorniger Kapernstrauch (ger.), Flinders rose (engl.), Kapernstrauch (ger.), Kapperstruik (ned.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)
  • ▪ H: Osteuropa (Krim) [1], Südosteuropa (Albanien, Jugoslawien, Griechenland, Nordkaukasus) [1], Südeuropa [24], Südeuropa (Italien) [1], Südwesteuropa (Portugal, Spanien, Frankreich) [1], Mittelmeergebiet [24], Mittelmeergebiet (Balearen, Sizilien, Korsika, Sardinien, Kreta, Zypern, Ostägäische Inseln) [1], Vorderasien (Iran, Irak, Libanon-Syrien, Palästina, Transkaukasus, Türkei, Afghanistan, Pakistan, Golfstaaten, Saudi-Arabien, Oman, Jemen) [1], Zentralasien (Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Mongolei, Xinjiang, Westhimalaya) [1], Südasien (Nepal, Indien) [1], Nordwestafrika (Algerien, Marokko) [1], Nordafrika (Tunesien, Tschad, Libyen) [1], Nordostafrika (Ägypten, Sinai) [1]
  • ▪ V: Südeuropa [24], Nordwestafrika (Kanaren) [1], Nordafrika [24], Vorderasien (Arabische Halbinsel, Kaukasusraum) [24], Zentralasien (Mongolei) [24], Südasien (Indien, Nepal, Pakistan) [24], Südostasien (Indonesien) [24], Südostasien (Philippinen) [1][24], Südostasien (Kleine Sundainseln) [1], Ozeanien (Neuguinea, Inseln im westlichen und südlichen Pazifik) [24], Ozeanien (Marianen, Karolinen, Marshallinseln, Neuguinea, Nauru, Salomonen, Vanuatu, Neukaledonien, Fidschi, Samoa, Tonga, Niue, Wallis-Futuna-Inseln, Cookinseln, Pitcairninseln, Gesellschaftsinseln, Tuamotu, Tubuai-Inseln) [1], nördl. Südamerika (Trinidad-Tobago) [1]
  • ▪ A: Südwesteuropa (Südfrankreich) [24], Mittelmeergebiet (südöstl. Iberische Halbinsel, Äolische Inseln, v.a. Salina, italienische Insel Pantelleria, griechische Inseln Santorini) [24], Vorderasien (Irak, Türkei) [24], Nordwestafrika (Marokko) [24]
Klimazonen

IV-Wechselfeuchte Subtropen (winterfeucht) [25], VII-Trockene Mittelbreiten [25], III-Trockene Subtropen und Tropen [25], II-Wechselfeuchte Tropen [25]

Klimaregionen (Mikroklimata)

semiarides Klima (arides-mäßiges Klima) [24][25], mediterranes Klima [25], submediterranes Klima [25], meridionales Klima [25], submeridionales Klima [24], kontinentales Klima [25], subkontinentales Klima [25], arides Klima [25], heißes Klima [25], subtropisches Klima [25], tropisches Klima [25]

Biotoptypen
-
Standorttypen

Gebirge (Höhe bis 2000 m, selten auch bis 3500 m) [24], Flachland [25], felsige Gebiete [24], kahle Felsen [24], Felsspalten [24], Risse [24], Dünen [24], Hänge (Steilhänge) [24], Küstengebiete [24], Übergangszonen zwischen Küstensalzwiesen und Küstenwüsten [24], Mauerfugen antiker römischer Festungen (z.B. an der Klagemauer des Jerusalemer Tempelbergs und auf den Stadtmauern der Burg Santa Bárbara - Alicante, Spanien) [24], mittelalterliche Kalksteinmauern [24]

Standortbedingungen

trockener Standort [25], trocken-mäßiger Standort [25], widerstandsfähig (Hitze >40 °C, Trockenheit) [24], durchschnittliche Jahrestemperaturen in Anbaugebieten liegen über 14 °C [24], regnerisches Frühjahr [24], heißer und trockener Sommer [24]

Bodentypen / Bodenbedingungen

trockener Boden [24], kalkhaltiger Boden [24], tiefgründiger Boden [24], nicht geschichteter lehmiger Boden mittlerer Struktur [24], felsiger Boden [24], Sandsteinboden [24], kultiviert auf Alfisole, Regosole und Lithosole [24], aber auch auf schluffigen Ton [24], sandige, felsige oder kiesige Oberflächenböden mit weniger als 1 % organischer Substanz [24], widerstandsfähig auf kargen Böden (in der Rhizosphäre bildet der Kapernstrauch stickstofffixierende Bakterienstämme, die bei der Aufrechterhaltung hoher Reserven dieses wachstumsbegrenzenden Elements eine Rolle spielen) [24]

Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht

9: Volllicht [24][25]

Temperatur

8: Warm bis sehr warm [25], 9: Sehr warm [25]

Feuchtigkeit

2: Sehr trocken bis trocken [25], 3: Trocken [25], 4: Trocken bis frisch [25]

Wind
-
pH-Klasse
-
Stickstoff
-
Salz
-
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform

C: Chamaephyt, krautiger Strauch, Knospen wie bei Z meist über der Erde und im Schneeschutz überwinternd [24][25]

Blattausdauer
-
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
-
Dominanz
-
Blütezeit

Juli-September [11]

Erntezeit

Frühjahr [24]

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential
  • ▪ 0(roh): wenig oder kaum giftig, ungenießbar (im rohen Zustand der Pflanzenteile) [24]
  • ▪ essbar(spez): Pflanzenteile bedingt essbar z.B. nur nach besonderer Zubereitung [24]
  • ▪ Al(h): allergieinduzierend, hautreizend, kontaktsensibilisierend [11]
Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
  • ▪ CAVE: Die geschlossenen, unreifen Blütenknospen sind roh ungenießbar [24]. Eingesalzene Kapern, wie sie in der italienischen und spanischen Küche ihres unverfälschten Aromas wegen bevorzugt werden, müssen zuvor gewässert werden. Wegen ihres sehr speziellen Geschmacks sollten andere Gewürze nur sparsam zur Verwendung kommen [24]
  • ▪ CAVE(al): Beim Umgang mit der frischen Pflanze können Hautreizungen auftreten [11]
Giftige / Allergene Pflanzenteile

Unreife Blütenknospen (roh) [24]

Nutzbare Pflanzenteile
  • ▪ [Volksmed.]: k.A. [24]
  • ▪ [Kosmetikpflanze]: k.A. 24]
  • ▪ [Lebensmittelpflanze]: (eingelegte) Blütenknospen (= Kapern, Kappern, Capers (engl.), Kappress, Kapres) [24], Junge unreife Früchte ("Kapernäpfel" bzw. "Kapernbeeren", caper berries (engl.)), Blätter [24]
Pflanzliche Inhaltsstoffe
  • ▪ [Kapern eingelegt]: Wasser (84 %) [24], Kohlenhydrate (5 g/100 g) [24], Zucker (0,4 g/100 g) [24], Eiweiß (2 g/100 g) [24], Fett (0,9 g/100 g) [24], Polyphenole [24] (Flavonoide (Quercetin (173 mg/100 g) [24], Kaempferol (131 mg/100 g) [24], Anthocyane [24]), Vitamin B1 (Thiamin, 0.018 mg/100 g, 2 % RDA) [24], Riboflavin (Vitamin B2, 0,139 mg/100 g, 12 % RDA) [24], Niacin (Vitamin B3, 0,652 mg/100 g, 4 % RDA) [24], Pantothensäure (Vitamin B5, 0,027 mg/100 g, 1 % RDA) [24], Vitamin B6 (0,023 mg/100 g, 2 % RDA) [24], Folsäure (23 µg/100 g, 6 % RDA) [24], Vitamin C (4 mg/100 g, 5 % RDA) [24], Vitamin E (0,88 mg/100 g, 6 % RDA) [24], Vitamin K (24,6 µg/100 g, 23 % RDA) [24], Mineralstoffe (Calcium (40 mg/100 g, 4 % RDA) [24], Eisen (1,7 mg/100 g, 13 % RDA) [24], Natrium (2960 mg/100 g, 197 % RDA) [24], Selen (1,2 µg/100 g) [24]), Lauchöle, Senfölglykoside
Pharmakologische Studienergebnisse
-
Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
  • ▪ Kapern können von Wildpflanzen geerntet werden (Capparis spinosa gehört nicht zu den wenigen giftigen Capparis-Arten, die ähnlich aussehen) [24]
  • ▪ Neben Capparis spinosa werden auch andere Capparis-Arten wegen ihrer Knospen oder Früchte gepflückt [24]
  • ▪ Kapern aus Pantelleria und der Insel Aelian gelten als europäische g.g.A.-Produkte (g.g.A. = geschützte geografische Angabe) [24]
  • ▪ Als „Kapernersatz“ werden manchmal in Essig eingelegte Blütenknospen verschiedener anderer Pflanzen verwendet, wie die der Sumpfdotterblume, Kapuzinerkresse, Ringelblume, Cassia-Knospen, Scharbockskraut (Feigenwurz), Gänseblümchen oder Löwenzahn u.a.. Die Bezeichnung „Deutsche Kapern“ für diese Arten von Blütenknospen ist nicht zulässig [24]
  • ▪ Die Familie der Capparaceae könnte in den Tropen entstanden sein und sich später im Mittelmeerraum ausgebreitet haben [24]
  • ▪ Der taxonomische Status der Art ist umstritten und ungeklärt. Arten innerhalb der Gattung Capparis sind sehr variabel und interspezifische Hybriden waren in der gesamten Evolutionsgeschichte der Gattung häufig. Infolgedessen gehen einige Autoren davon aus, dass Capparis spinosa aus mehreren unterschiedlichen Arten besteht, andere, dass es sich bei dem Taxon um eine einzelne Art mit mehreren Varietäten oder Unterarten handelt, oder dass es sich bei dem Taxon Capparis spinosa um eine einzige Art handelt eine Hybride zwischen Capparis orientalis und Capparis sicula [24]
  • ▪ Der Kapernstrauch reagiert merkwürdig auf plötzliche Anstiege der Luftfeuchtigkeit; Es bildet warzenartige Pockennarben auf der Blattoberfläche. Dies ist harmlos, da sich die Pflanze schnell an die neuen Bedingungen gewöhnt und unbeeinträchtigte Blätter produziert [24]
  • ▪ Kapernpflanzungen, die älter als 25 bis 30 Jahre sind, sind immer noch produktiv. Daher sind die physikalischen Eigenschaften des Bodens (Beschaffenheit und Tiefe) besonders wichtig [24]
Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
  • ▪ Durch die Verwendung von Stängelstecklingen werden große Produktions- und Qualitätsschwankungen vermieden. Dennoch sind aus Stecklingen gezogene Pflanzen in den ersten Jahren nach der Pflanzung anfälliger für Trockenheit. Die Vermehrung durch Stecklinge ist die Standardmethode für den Anbau von „Mallorquina“ und „Italiana“ in Spanien und „Nocella“ auf den Äolischen Inseln, insbesondere in den Äolischen Inseln. Salina [24]
  • ▪ Kapern werden nach Größe sortiert in den Verkehr gebracht. Je kleiner die Kapern sind, desto höher wird ihre Qualität bewertet. Kapernknospen werden daher normalerweise morgens gepflückt. Da die jüngsten und kleinsten Knospen die höchsten Preise erzielen, ist das tägliche Pflücken typisch. Üblich sind folgende Angebotsformen: [24]
  • „Nonpareilles“ (Extraqualität, 4–7 Millimeter, die kleinsten und im Geschmack ohnegleichen, franz.: „nonpareille“)
  • „Surfines“ (1. Qualität, 7–8 Millimeter)
  • „Capucines“ (2. Qualität, 8–9 Millimeter)
  • „Capoates fines“ (3. Qualität, 9–10 Millimeter)
  • „Fines“ (12–13 Millimeter)
  • „Hors calibres“ (4. Qualität, „Communes“ 13–15 Millimeter)
  • ▪ Kapern werden warmen Gerichten meist erst zum Schluss zugegeben, da sich manche Inhaltsstoffe bei Wärme rasch verflüchtigen [24]
  • ▪ Ein intensiver Geschmack entwickelt sich, wenn aus jeder Kapernknospe Glucocapparin, ein glykosidisches Organoschwefelmolekül, freigesetzt wird. Diese enzymatische Reaktion führt zur Bildung von Rutin, das oft als kristallisierte weiße Flecken auf der Oberfläche einzelner Kapernknospen sichtbar ist [24]
Konservieren & Aufbewahren
  • ▪ Die Blütenknospen werden nach der Ernte im Frühjahr zunächst einen Tag gewelkt und anschließend in Salzlake und Essig eingelegt. Dabei entstehen Caprinsäure und Senfölglycoside, die den Kapern ihren würzig-pikanten Geschmack verleihen. Kapern sollten im geschlossenen Zustand oliv- bis bläulichgrün sein. [24]
  • ▪ Kapernblätter werden wie Kapernknospen in Essig und Salz eingelegt oder gekocht und in Gläsern mit Salzlake konserviert [24]

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
-
Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
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Monographien (obsolet)
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Traditionelle Volksmedizin
  • ▪ [+] Volksmed. (Blütenknospen):

    • ►Magen-Darm: karminativ [24]
  • ▪ [+] Volksmed. (Früchte):

    • ►Vitalität: aphrodisierend [24]
Homöopathie
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Anthroposophische Medizin
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Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
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Wechselwirkungen
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Darreichungsformen & Zubereitungen
-
Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
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Rezepte - Essen & Trinken
  • ▪ [Auberginenröllchen]: Vorbereitung: 400g Tofu Natur in Streifen schneiden, in kochendes Salzwasser geben und 5-10 Minuten köcheln. Tofu abtropfen lassen und in ein Glas (ca. 400 ml) füllen. 2 Knoblauchzehen, 2 Rosmarinzweige und 2 Stiele Thymian, Schale und Saft einer Zitrone, italienische Kräuter und 2 TL Kräutersalz zum Tofu ins Glas geben. Mit jeweils ca.75 ml Oliven- und Sonnenblumen auffüllen. Wichtig: Alles muss mit Öl bedeckt sein. Glas gut verschließen und ca. 3 Tage im Kühlschrank durchziehen lassen. (1) Gemüse-Dinkel-Salsa: 2 Auberginen in Scheiben schneiden und mit etwas Kräutersalz würzen, ca. 15 Minuten ziehen lassen. 200 g Dinkelnudeln nach Packungsanweisung al dente garen. Für die Salsa 1 rote Zwiebel, 3 Knoblauchzehen, 4 fein gewürfelte Tomaten und 2 kleine Zucchini mit 2 EL Rosinen, kurz angeröstetem 40g Cashewbruch, 20 g Kapern, 1/2 Glas Kalamon Oliven und 1 Glas (125g) Paprika Hanf Aufstrich verrühren. Schale und Saft von 1 Zitrone sowie 1/4 Bund Petersilie und Koriander fein gehackt dazugeben, verrühren. Nudeln abgießen, mit Salsa mischen und ziehen lassen. Mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken. (2) Auberginenröllchen: 6 Zweige Rosmarin waschen und in je 4 Stücke teilen. 4 STiele Basilikum waschen und Blätter abzupfen. Auberginenscheiben trocken tupfen, mit Auberginen-Streichcreme bestreichen und mit abgetropftem Tofu (Öl auffangen, später wiederverwenden) und Basilikumblättchen belegen, aufrollen und mit Rosmarinzweigen feststecken. (3) Flüssiger Rucola: 60 g Rucola waschen, mit kochendem Wasser überbrühen und in Eiswasser abschrecken. Rucola abtropfen, grob schneiden und mit ca. 70 ml aufgefangenem Öl aus Schritt 2 fein pürieren. Mit Kräutersalz, Pfeffer und Knoblauchpulver abschmecken. Anschließend Auberginenröllchen im heißen Sonnenblumenöl unter Wenden ca. 4 Minuten braten. Mit Gemüse-Dinkel-Salsa und flüssigem Rucola anrichten. [99]

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
  • ▪ [Gewürzpflanze]: Eingelegte Kapern als Gewürz verwendet [24]

  • ▪ [Kosmetikpflanze]: Andere Teile der Capparis-Pflanze werden zur Herstellung von Medikamenten und Kosmetika verwendet [24]. Kapern werden manchmal in Kosmetika verwendet [24]

  • ▪ [Kulturpflanze]: Capparis spinosa hat spezielle Mechanismen entwickelt, um unter mediterranen Bedingungen zu überleben, und die Einführung in semiaride Gebiete kann dazu beitragen, eine Störung des Gleichgewichts dieser fragilen Ökosysteme zu verhindern. Auch wird der Kapernbusch zur Landschaftsgestaltung und zur Verringerung der Erosion entlang von Autobahnen, steilen Felshängen, Dünen oder fragilen semiariden Ökosystemen verwendet [24]

  • ▪ [Lebensmittelpflanze]:

    • ►Blütenknospen: Kapern werden seit der Antike als pikante Kochzutat, Gewürz oder Beilage verwendet [24]. Kapern sind eine häufige Zutat in der mediterranen Küche, insbesondere in der zypriotischen, italienischen, äolisch-griechischen und maltesischen Küche. Sie werden häufig in Salaten, Nudelsalaten, Fleischgerichten und Nudelsaucen verwendet. Beispiele für Gerichte mit Kapern sind in der italienischen Küche Vitello tonnato, Spaghetti alla puttanesca, Insalata pantesca, Chicken piccata. Beispiele für Gerichte in Deutschland sind Königsberger Klopse, Frikassee und das Rinder-Tatar, in Kolumbien der Ajiaco [24]. Kapern werden oft zu Gerichten mit kaltgeräuchertem Lachs oder gepökeltem Lachs, insbesondere Lachs und Frischkäse, serviert. Kapern verleihen Remoulade und Sauce tartare ihr charakteristisches Aroma [24]
    • ►Früchte (unreif): Meist als Beilage oder Tapas werden vor allem in Spanien und im arabischen Raum auch Kapernfrüchte – auch Kapernäpfel oder Kapernbeeren genannt – serviert. Dies sind ganz junge Kapernfrüchte, sie werden wie die Knospen in Essig oder Öl eingelegt. Diese „Riesenkapern“ sind 13-20 mm groß. Sie sind deutlich größer und fester als die Kapernknospen und weisen im Inneren zahlreiche sehr kleine Kerne auf. Bei ihnen gelten ebenfalls die kleineren Exemplare („Finos“) als qualitativ besser [24]. Vollreife Früchte werden nicht bevorzugt, da sie viele harte Samen enthalten [24]
    • ►Blätter: Kapernblätter, die außerhalb Griechenlands oder Zyperns kaum zu finden sind, werden auf den griechischen Inseln Santorin und Rhodos sowie auf Zypern als kulinarische Spezialität v.a. in Salaten und Fischgerichten verwendet [24]
    • ►Blätter (getrocknet): Getrocknete Kapernblätter werden auch als Lab-Ersatz bei der Herstellung von hochwertigem Käse verwendet [24]
  • ▪ [Schmuckpflanze]: Kapern und Kapernbeeren werden manchmal anstelle von Oliven zum Garnieren eines Martini verwendet [24]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
-
Ethnobotanische Bedeutung
  • ▪ [Ethnobotanische Nutzung allgemein bzw. medizinisch/technisch]: Auf der Äolischen Insel Salina findet jedes Jahr am ersten Juni-Wochenende ein „Kapernfest“ (Sagra del cappero) statt [24]
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
  • ▪ [Ethnobotanisch als Aphrodisiakum/Rauschmittel mit nichthalluzinogenem Potenzial]: Kapern galten früher als Heilmittel und Aphrodisiakum [24]

Quellenangaben

  • [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
  • [11] Roth L., Daunderer M., Kormann K. (2008): Giftpflanzen, Pflanzengifte; Nikol Verlags-GmbH
  • [24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
  • [99] dm-Magazin (ff): alverde; dm-drogerie markt GmbH
Autoren
Letzte Änderung

31.01.2024