Nomenklatur & Systematik

Familie

Ranunculaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Aconitum

Artname (botanisch)

Aconitum napellus L. ssp. napellus

Synonyme (botanisch)

Aconitum napellus L. ssp. neomontanum auct., Delphinium napellus (L.) BAILL., Napellus vulgaris FOURR.

Gattung (deutsch)

Eisenhut

Artname (deutsch)

Blauer Eisenhut

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Aconite (engl.), Aconit napel (franz.), Aconito (ital.), Aconito napello (ital.), Acónito (span.), Apollonienkraut (ger.), Apollonienwurzel (ger.), Bacheisenhut (ger.), Blauer Sturmhut (ger.), Fischerkappe (ger.), Fuchswurz (ger.), Fuzi (engl.), Gewöhnlicher Blauer Eisenhut (ger.), Gifthut (ger.), Giftkraut (ger.), Helgiftkraut (ger.), Helmkraut (ger.), Hundsgift (ger.), Hundstod (ger.), Möchswurz (ger.), Mönchskappe (ger.), Monkshood (engl.), Nappelnkraut (ger.), Narrenkappen (ger.), Papenmütze (ger.), Peterskappe (ger.), Rapenblumen (ger.), Reiterkappe (ger.), Sturmhut (ger.), Teufelswurz (ger.), Tübeli (ger.), Venuskutsche (ger.), Venuswagen (ger.), Wolfsbane (engl.), Wolfsgift (ger.), Wolfskraut (ger.), Wolfswurz (ger.), Würgling (ger.), Ziegentod (ger.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)
  • ▪ H: Mitteleuropa (Alpen, Alpenvorland, südwestl. Schichtstufenland (M1), Gebirge der Mittelgebirgsschwelle (M2), (Tiefland)) [4][11][12][15][18][24], Mitteleuropa (Österreich, Belgien, Deutschland) [1], Südeuropa (Gebirge) [4][24], Westeuropa (Bergregionen, südwestl. England, Großbritannien, Frankreich) [18][24], Westeuropa (Frankreich, Großbritannien) [1], Mittelmeergebiet (Korsika, Italien, Portugal, Spanien) [1], Osteuropa (Tschechien, Slowakei) [1], Südosteuropa (Jugoslawien) [1]
  • ▪ V: Sibirien [14], Europa [14], Nordeuropa (Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden) [1], östl. Nordamerika (New York, Vermont) [1]
  • ▪ A: Gärten und Parks der gemäßigten temperaten Zone [14][24]
Klimazonen

VI-Feuchte Mittelbreiten [25], VIII-Boreale Zone [25], (IV-Wechselfeuchte Subtropen (winterfeucht)) [25]

Klimaregionen (Mikroklimata)

gemäßigtes Klima [25], boreales Klima [25], ozeanisches Klima [25], atlantisches Klima [25], subatlantisch bis präalpines Klima [25], submeridionales Klima [25], submediterranes Klima [25], mediterranes Klima [25], subkontinentales Klima [25]

Biotoptypen
  • ▪ L5.1.2.~ Auengebüsche (Weiden, Grünerlen, u.a.) [12]
  • ▪ L5.2.3.~ Hartholz-Auenwälder (Ulmen-Eschen-Eichen-Auenwälder) [12]
  • ▪ L5.2.5.4 Mädesüß-Uferfluren [12]
  • ▪ T3.1.1 Grünerlengebüsche [12]
  • ▪ T3.1.2 Subalpine Lägerfluren [12]
Standorttypen

Gebirge [4][15][18][24][25], Gebirge (Höhe bis 2400 m) [24], Bergregionen [25], Rasen [4], Staudenfluren [4], Staudenfluren (Hochstauden) [25], Gebüsche [4], Gebüsche (Grünerlen) [12], Uferfluren [12], Uferstellen (Bach) [11][24], Wiesen (Bergwiesen, Almen) [14][15], Wiesen (feucht) [24], Weiden (feucht) [11], Wälder (Auwald) [12][24], Wälder (Lichtungen) [25], Wälder (Bergwald) [11], Gärten [25], Parkanlagen [25]

Standortbedingungen

lichter Standort [24], halbschattiger Standort [14][24], sonnig bis halbschattiger Standort [24][25], feuchter Standort [15][24], kühler Standort [24], höhere Lagen [24]

Bodentypen / Bodenbedingungen

feuchter Boden [14][15][24][25], nährstoffreicher Boden [15][24], stickstoffreicher Boden [25], kalkreicher Boden [24], pH-neutral um 6,5 [25], Lehmboden [24], Tonboden [24], zusätzl. Edelsteine (Malachit, Turmalin, Zitrin) [14]

Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht

7: Normallicht/Halblicht [21]

Temperatur

3: Kühl [24], 4: Kühl bis mild [25], 5: Mild [25], X: Variabel [21]

Feuchtigkeit

7: Feucht [21]

Wind

2: Ozeanisch [21], 3: Ozeanisch bis subozeanisch [25], 4: Subozeanisch [25]

pH-Klasse

7: Neutral bis schwach basisch [21]

Stickstoff

8: Ausgesprochen stickstoffreich [21]

Salz

0: Salzlos [21]

Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform

H: Hemikryptophyt, Überwinterungsknospen nahe der Erdoberfläche [21][24]

Blattausdauer

S: Sommergrün, nur in der wärmeren Jahreszeit mit grünen Blättern [21][24]

Messtischblattfrequenz Mitteleuropas

4: mäßig selten, d.h. in etwa 10% der Felder [21]

Dominanz

5: in Gruppen, aber nur ausnahmsweise herrschend [21]

Blütezeit

Juni-August [11][14][24], Juni-September [15], Juli-September [4][24]

Erntezeit

September [14], im Herbst nach der Blütezeit (Aconiti tuber) [41], Anfang der Blütezeit (Aconiti herba) [41]

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential
  • ▪ 3: sehr stark giftig, tödlich giftig [4][11][12][18][24]
  • ▪ Al(h): allergieinduzierend, hautreizend, kontaktsensibilisierend [11]
Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
  • ▪ CAVE: Der Blaue Eisenhut ist die giftigste Pflanze Mitteleuropas, bereits 2 g der Wurzel können für Menschen tödlich sein [24]. Beim Menschen bewirken bereits 0,2 g der Pflanze Vergiftungserscheinungen, 2-4 g, etwa der frischen Wurzel, sind innerhalb von 30 bis 45 Minuten tödlich [24] bzw. 1-2 g der Wurzelknolle sind tödlich bzw. 20-40 ml der Tinktur [4][11][24]. Die „Knollen“ sind dunkelgraubraun bis schwarzbraun, haben eine raue Oberfläche, sind 5 bis 10 Zentimeter lang und über 2 Zentimeter dick. Ihr Geschmack ist erst süßlich, dann kratzend und später würgend scharf [24]. Der Verzehr einiger weniger Gramm der Pflanze, insbesondere der frischen Wurzel, führt in der Regel vor Ablauf einer Stunde zu Herzversagen und Atemstillstand, ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt [24]. Die tödliche Dosis an Aconitin für den Menschen liegt zwischen 1-10 mg/kg KG [25]. Die Wurzelknolle ist bei Verzehr äußerst giftig - die tödliche Dosis beträgt bei Erwachsenen nur etwa 10 g [18]. Der Verzehr einiger weniger Gramm der Pflanze, insbesondere der frischen Wurzel, führt in der Regel vor Ablauf einer Stunde zu Herzversagen und Atemstillstand, ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt [24]. Die tödliche Dosis an Aconitin für den Menschen liegt zwischen 1-10 mg/kg KG [25], schon eine kleine Dosis kann tödlich sein [24]. Eine Selbstbehandlung außer mit homöopathischen Zubereitungen darf nicht erfolgen [15]. Die letale Dosis für Pferde liegt bei 300-400 g der frischen, für Hunde 5 g der getrockneten Wurzel [11]
  • ▪ CAVE: Insgesamt zählen alle Eisenhut-Arten zu den giftigsten Pflanzen Europas, viele Vergiftungsfälle durch Eisenhut (auch durch die beiden chinesischen Arten) sind bekannt geworden [18]. Eisenhut-Arten enthalten toxische Diterpen-Alkaloide, die sich in allen Pflanzenteilen finden; im Wesentlichen handelt es sich um die Alkaloide Aconitin, Benzoylnaponin, Hypaconitin, Lycaconitin und Neopellin, und die Aminoalkohole Aconin, Napellin, Neolin und Lycoctonin, die in unterschiedlichen Konzentrationen nachweisbar sind. Daneben sind in manchen Arten noch Isochinolin-Alkaloide oder Katecholamine enthalten [24]. Die Wurzelknollen und Samen sind besonders giftig. Beim Umgang mit der Pflanze und deren Wurzelknollen ist Vorsicht geboten! Auch wenn den Knollen bei der Zubereitung der größte Teil des Aconitins entzogen wird, muss von einer Verwendung dringend abgeraten werden [25]
  • ▪ CAVE: Äusserlich ebenfalls Vergiftungsgefahr (Zubereitungen von Aconitum napellus dürfen laut EG-Kosmetikrichtlinie und Kosmetikverordnung nicht als Bestandteil in kosmetischen Mitteln enthalten sein) [24]. Bei kurzzeitigem Kontakt des Gifts mit der Haut werden die Nervenzellen erregt, sodass sich Wärmegefühl, Brennen und Prickeln (Parästhesien) einstellen. Bei längerer Exposition geht die Erregung in Taubheit und Lähmung über; selbiges äußert sich bei oraler Aufnahme – Prickeln über Taubheit bis Lähmung der Zunge und Lippen. Bei Einnahme kommt es zu Kälteempfindlichkeit (Hypothermie), Übelkeit, Erbrechen, Darmkoliken, nervöser Erregung, Ohrensausen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Bradykardie und Muskelkrämpfen (beispielsweise Schlingkrämpfen) sowie in schweren Fällen zu Lähmungen; Der Herzrhythmus beschleunigt sich und der Tod tritt meistens infolge einer Lähmung der Atemmuskulatur ein, verantwortlich ist eine Blockade der Muskelendplatten durch das Gift [24][41]
  • ▪ CAVE: Symptome treten bereits nach 1 Stunde auf, der Tod in 2-6 Stunden [24]. Wegen der geringen therapeutischen Breite können Intoxikationserscheinungen bereits im therapeutischen Dosisbereich auftreten, dies sind: Parästhesien, Erbrechen, Schwindel, Muskelkrämpfe, Hypothermie, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen und zentrale Atemlähmung [18][24][41]. Aconitin öffnet die Na+-Kanäle, so dass die peripheren Nervenendigungen zuerst aktiviert und dann gelähmt werden [18][24]. Es ist sehr lipophil und kann durch die Haut resorbiert werden [18]. Schon beim Pflücken der Pflanze kann das Gift durch die Haut eindringen und Hautentzündungen sowie schwere Vergiftungen hervorrufen [11]
  • ▪ CAVE: Ein Auszug aus der (Negativ-)Monographie der Kommission E (Phytotherapie): Angesichts der bereits im therapeutischen Bereich vorhandenen Risiken von blauem Eisenhut ist seine Anwendung nicht mehr zu vertreten [24]. Zubereitungen von Aconitum napellus dürfen laut EG-Kosmetikrichtlinie und deutscher Kosmetik-Verordnung nicht als Bestandteil in kosmetischen Mitteln enthalten sein [24]. Eine Selbstbehandlung außer mit homöopathischen Zubereitungen darf nicht erfolgen! [15]
  • ▪ CAVE(al): Das Aconitin wird rasch durch die unverletzte Haut aufgenommen, erst recht gilt dies für die Schleimhäute, so dass Kinder gefährdet sind, wenn sie beispielsweise mit den Blüten spielen. Bei zarthäutigen Personen kann bereits eine Berührung zu Nesselausschlägen bzw. Kontaktdermatitis führen [24]
Giftige / Allergene Pflanzenteile

Ganze Pflanze [11][24], v.a. Wurzelknolle [4][11][18] und Samen [11]

Nutzbare Pflanzenteile
  • ▪ [EbM (obsolet)]: Frische oder getrocknete Wurzel und Wurzelknolle/Eisenhutknolle (Aconiti tuber, Tubera Radix Aconiti) [Pharm (obsolet), Komm. E-] [4][18][24][41], Getrocknetes Kraut (Aconiti herba) [Komm. E-] [41]
  • ▪ [Volksmed.]: Wurzelknolle / Tochterknollen (Aconiti tuber, Tubera Radix Aconiti, "Sturmhutknollen") [4][11][14][18][24], Blätter (selten) (Herba Aconiti, Aconiti herba) [11][18], Wurzelknollensaft
  • ▪ [Hom]: Frische ganze Pflanze [4][14][18], Tochterknollen [14]
Pflanzliche Inhaltsstoffe
Pharmakologische Studienergebnisse
  • ▪ Die Wirksamkeit bei den meisten Anwendungsgebieten ist nicht belegt; für eine Wirksamkeit bei neuralgischen Beschwerden gibt es Hinweise [Komm. E-] [41]
Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
  • ▪ Die Bezeichnung Eisenhut leitet sich von der helmartigen Blütenform ab [24]
  • ▪ Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) wurde 2005 zur Giftpflanze des Jahres gewählt [24]
  • ▪ Der Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen, die es bei uns gibt [15]
  • ▪ In Mitteleuropa sind die beiden blaublühenden Arten Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) und Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum) sowie der gelbblühende Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum subsp. vulparia) am weitesten verbreitet; sie stehen unter Naturschutz [24]
  • ▪ Ursprüngliche Aconitum napellus-Arten welche in Asien oder Nordamerika vorkommen werden heute als separate Spezies angesehen [24]
  • ▪ In der Volksmedizin sind neben Aconitum napellus ferner Aconitum anthora, Aconitum ferox, Aconitum vulparia und Aconitum lycotonum eingesetzt worden [18]
  • ▪ Arten wie Aconitum carmichaelii und Aconitum kusnezoffii sind in der chinesischen Medizin wichtig [18]
  • ▪ Alle Aconitum-Arten sind geschützt (A, CS, D, CH, I, YU) [11]
  • ▪ Viele Hahnenfußgewächse enthalten giftiges Protoanemonin, dies ist jedoch oft nur in der frischen Pflanze enthalten (siehe Clematis recta) [4]
Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
  • ▪ Die Giftigkeit von Aconitum-Arten ist von der Eisenhutart, den Standortbedingungen sowie den genetischen Faktoren der einzelnen Pflanze abhängig [24]
  • ▪ Die Wurzelknolle enthält zwischen 0,2 und 3 % Aconitin, je nach Jahreszeit und Größe der Pflanze [24][25]
  • ▪ Die Droge ist nur ein Jahr haltbar [11][24]; Bei längerer Lagerung zersetzen sich die Alkaloide durch Hydrolyse, was eine Abnahme der Wirkung der Droge mit sich bringt [24]
  • ▪ Die Wurzelknollen werden auch aus Wildbeständen geerntet [18]
Konservieren & Aufbewahren
-

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
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Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
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Monographien (obsolet)
  • ▪ [+] EbM (obsolet):
    • ►Atemwege / HNO: Schleimhauterkrankungen [41]
    • ►Atemwege / Lunge: Husten [18], Pleuritis [41]
    • ►Bewegungsapparat / Gelenk: Rheuma [18][41], rheumatische Beschwerden [41], Gicht [41], Gelenkerkrankungen [41]
    • ►Bewegungsapparat / Schmerz: Neuralgie [14][18], Schmerzen [41]
    • ►Immunsystem: Fieber [41]
    • ►Infektion: antiseptisch [41]
    • ►Haut: Entzündungen [41], Hauterkrankungen [41], Wundheilungsstörungen [41]
    • ►Herz: Pericarditis sicca [41]
    • ►Nerven-PNS: Facialisparese [41]
    • ►Psyche: beruhigend [14]
Traditionelle Volksmedizin
  • ▪ [++] Volksmed.:

    • ►Bewegungsapparat / Gelenk: chron. schmerzhafte Gelenkerkrankungen [4]
    • ►Bewegungsapparat / Schmerz: Trigeminusneuralgie [4]
  • ▪ [+] Volksmed.:

    • ►Atemwege / Lunge: Husten [18], Schleimhautentzündungen der Atemwege [15]
    • ►Auge: Augenleiden [15]
    • ►Bewegungsapparat / Gelenk: Rheuma [15][18][24], Gicht [15]
    • ►Bewegungsapparat / Schmerz: Schmerzen [4][14][15][18], Neuralgie [4][18][24], Muskelschmerzen [4], Gesichtsneuralgie [18]
    • ►Haut: Entzündungen [18]
    • ►Magen-Darm: Dysenterie [24], Entzündungen des Verdauungstraktes [15]
    • ►Immunsystem: Fieber [18]
    • ►Infektion: Erkältung [15][24]
    • ►Niere: Ödeme [24]
    • ►Psyche: sedativ [14], Schlaflosigkeit [15]
Homöopathie
  • ▪ [++] Hom:

    • ►Atemwege / Lunge: Bronchialkatarrh [15]
    • ►Infektion: hochakute fieberhafte entzündliche Infekte [4][24]
  • ▪ [+] Hom:

Anthroposophische Medizin
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Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
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Wechselwirkungen
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Darreichungsformen & Zubereitungen
  • ▪ [EbM (obsolet)]:

    • ►Verdünnte Tinkturen [18] in Fertigarzneimitteln [Pharm (obsolet)] [18]
    • ►Isol. Aconitin in reiner Form (Menge 0,1 mg) [18]
  • ▪ [EbM (obsolet)/Volksmed.]:

    • ►Getrocknete Einzeldroge (bei 50 °C schnell getrocknet) [14][24]
    • ►Tinktur als einer von vielen Bestandteilen in Hustensirup [18]
    • ►Salben [4]
  • ▪ [Volksmed. (TCM, Ayurveda)]:

  • ▪ [Hom]:

  • ▪ [Anthro]:

    • ►Aconit-Schmerzöl [25]
  • ▪ [Jagdgift (obsolet)]:

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
  • ▪ [Aconitum D6]: 6x/ 1 Std (dann warten) [14]
  • ▪ [Erste Hilfe]: Sofortiges Erbrechen, 10 g Kohle-Pulvis, Natriumsulfat (Glaubersalz) [11]
  • ▪ [Klinik-Therapie]: Magenspülung (evtl. mit burgunderfarbener Kaliumpermanganatlösung), Instillation von 10 g Kohle-Pulvis und Natriumsulfat (Glaubersalz), Elektrolytsubstitution, Azidoseausgleich mit Natriumbikarbonat (Urin pH 7,5), bei Krämpfen Diazepam (Valium) i.v., ggf. Intubation und Sauerstoffbeatmung, EKG, evtl. Antiarrhythmika [11]
Rezepte - Essen & Trinken
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Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
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Ethnobotanische Bedeutung
  • ▪ [Ethnobotanische Nutzung allgemein bzw. medizinisch/technisch]: k.A. [12]
  • ▪ [Mythologiepflanze/Volksglauben]: Wurzel bei abnehmendem Mond ausgegraben und auf bloßer Haut getragen soll schwache Augen stärken (CAVE: Vergiftungsgefahr)) [14]
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
  • ▪ [Jagdgift]: Pfeilgift [18][24], Sperrgift [24], Mordgift zum Töten von Wölfen, Füchsen und menschlichen Feinden [18], Germanen vergifteten mit der "Wolfswurz" Wölfe [14]. Bei dem von keltischen Jägern als Pfeilgift verwendeten lim (lateinisch Limeum), das auch in der Tiermedizin verwendet wurde, könnte es sich ebenfalls um Eisenhut gehandelt haben [24]
  • ▪ [Hexenpflanze]: Über „Hexen“ wurde behauptet, sie hätten mit dem Blauen Eisenhut und anderen tödlich giftigen Pflanzenarten eine sinneserweiternde Hexensalbe hergestellt [24]

Quellenangaben

  • [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [11] Roth L., Daunderer M., Kormann K. (2008): Giftpflanzen, Pflanzengifte; Nikol Verlags-GmbH
  • [12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Ulmer Verlag, Stuttgart
  • [14] Hirsch S. & Grünberger F. (2006): Die Kräuter in meinem Garten; Freya Verlag, Linz
  • [15] Pahlow M. (2006): Das große Buch der Heilpflanzen; Weltbild Verlag, München
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
  • [21] Ellenberg H., Weber H.E., Düll R., Wirth V., Werner W., Paulißen D. (1992): Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. Band 18; Erich Goltze Verlag, Göttingen
  • [24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
  • [41] BGA/BfArM (Kommission E) (ff): Monographien Komm. E; nn
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Letzte Änderung

26.08.2024