Piper methysticum FORST. (Rauschpfeffer)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Piperaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Piper
- Artname (botanisch)
Piper methysticum FORST.
- Synonyme (botanisch)
Macropiper methysticum (G.FORST.) MIQ., Methysticum methysticum (G.FORST.) A.LYONS; heterotypisch: Methysticum esculentum RAF., Piper arbuscula TREL., Piper inebrians BERTERO ex MIQ., Piper methysticum var. wichmannii (C.DC.) LEBOT, Piper spurium J.R.FORST. ex MIQ., Piper wichmannii C. DC.
- Gattung (deutsch)
Pfeffer
- Artname (deutsch)
Rauschpfeffer
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Awa (engl.), Kava (engl., franz.), Kava kava (engl., franz.), Kava-Kava (ger., ital.), Kawa (ger., engl.), Kawa pepper (engl.), Waka (engl.)
Geobotanik & Ökologie
- Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)
- ▪ H: Ozeanien-Melanesien (Neuguinea) [1][4], Ozeanien-Melanesien (Salomonen, Santa-Cruz-Inseln, Vanuatu) [1]
- ▪ V: Ozeanien [18], Ozeanien-Melanesien (Fidschi) [1], Ozeanien-Mikronesien (Karolinen) [1], Ozeanien-Polynesien (Samoa, Tonga, Niue, Wallis-Futuna-Inseln, Cookinseln, Marquesasinseln, Gesellschaftsinseln, Hawaii) [1]
- ▪ A: weiter kultiviert [4], westl. Ozeanien (v.a. Fidschi, Samoa, Tonga, Vanuatu) [18]
- Klimazonen
1, 2
- Klimaregionen (Mikroklimata)
tropisches Klima [25]
- Biotoptypen
- Standorttypen
Tropen [25]
- Standortbedingungen
- Bodentypen / Bodenbedingungen
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Licht
- Temperatur
- Feuchtigkeit
- Wind
- pH-Klasse
- Stickstoff
- Salz
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Lebensform
- Blattausdauer
- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
- Dominanz
- Blütezeit
- Erntezeit
Pharmazie & Pharmakologie
- Giftigkeit / Risikopotential
1, Al(h) [4]
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
CAVE: Kava-Kava-Wurzelstock darf nur in homöopathischer Verdünnung ab D5 genutzt werden! [4]; Nebenwirkungen der Fertigarzneimittel können leichte Magenbeschwerden, Sehstörungen (Akkomodationsstörungen) und allergische Hautreaktionen sowie schwerwiegende Leberschäden sein [4], jedoch ist unklar ob alle Erkrankungen definitiv den Kava-Kava-Präparaten anzulasten sind! [4];CAVE(max): Nicht länger als 3 Monate anwenden! [18]; Chronischer MIssbrauch kann zu ernsten Vergiftungserscheinungen führen! [18]; Obwohl die Droge als relativ sicher gilt, wenn frühere Lebererkrankungen oder Alkoholismus ausgeschlossen werden können, wurde sie durch das BfArM vom Markt genommen [18]
- Giftige / Allergene Pflanzenteile
Rhizom [4]
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
[Wurzel]: Styrylpyrone (= Kavapyrone, Kavalactone) [4][18] (Kavain/Kawain [4][18], α-Pyrone, Methysticin [4][18], Dihydrokawain (Marindinin) [4][18], Dihydromethysticin [4][18], Yangonin [4][18], Desmethoxy-Yangonin (5,6-Dehydrokawain) [18], 11-Methoxyangonin, 11-Methoxynoryangonin, Derivate der Piperitinsäure?), Chalkone (Flavokawin A, Flavokawin B), Flavonoide [4] (u.a. Flavokain A [4]), Ätherisches Öl (wenig) [4]
- Pharmakologische Studienergebnisse
Kavalactone binden an verschiedene Neurorezeptoren, v.a. jene für GABA und Dopamin, und hemmen Na+-Kanäle [18]; Diese Interaktion erklärt die beobachteten sedativen, muskelentspannenden, antikonvulsiven, ruhigstellenden und schmerzstillenden Effekte [18]; Man setzt Kava als pflanzliche Alternative zu den synthetischen und angstlösenden Mitteln, wie Benzodiazepinen, ein [18]; Ein Vorteil ist weiterhin, dass es bisher keine Hinweise auf psychische oder physische Abhängigkeit gibt [18]; In kontrollierten klinischen Studien wurde die Wirksamkeit von Kava bei Patienten mit Angst-, Spannungs- und Aufregungszuständen oder psychosomatischen Menopausenbeschwerden nachgewiesen [18]; Die Zulassung Kava-Kava- und kavainhaltiger Arzneimittel, darunter auch homöopathische Zubereitungen bis D4, wurde letztlich widerrufen (Juni 2002) [4]; die Kommission E beurteilt jedoch den bestimmungsgemäßen Gebrauch bei Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses unter Auflage der ärztlichen Verschreibungspflicht mit Überwachung der Leberwerte, Einhaltung bestimmter Tagesdosen und der Einnahmedauer als positiv [4]
- Konservieren & Aufbewahren
Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
- Traditionelle Volksmedizin
- Anthroposophische Medizin
- Wechselwirkungen
- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- -
- Medizinische Rezepturen
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[Rohdroge]: TD 60-210 mg Kavapyronen oder entsprechende Fertigarzneimittel [18]
- Rezepte - Essen & Trinken
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Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
- Nutzung nichtmedizinisch
- Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
- Ethnobotanische Bedeutung
Psy [4]
- Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
Quellenangaben
- [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- Autoren
Benjamin Busse
- Letzte Änderung
10.06.2025