Nomenklatur & Systematik

Familie

Plantaginaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Plantago

Artname (botanisch)

Plantago ovata FORSSK.

Synonyme (botanisch)

Plantago ispaghula ROXB.

Gattung (deutsch)

Wegerich

Artname (deutsch)

Indischer Flohsamen-Wegerich

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Blonder Flohsamen (ger.), Blondes Psyllium (ger.), Blond Plantain (engl.), Blond Psyllium (engl.), Desert Indianwheat (engl.), Indischer Flohsamen (ger.), Ispaghula (hindi), Ispaghul (engl.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: südl. Med [4] bis SW-As [4], Kan [4], Indien [18], Iran [18]; V: Mad, Spanien, N-Af, Argentinien, Afghanistan, Pakistan

Klimazonen

4, 7, 5, 2

Klimaregionen (Mikroklimata)

mediterranes Klima [25], kontinentales Klima [25], meridionales Klima [25], warmes Klima [25], tropisches Klima [25]

Biotoptypen
Standorttypen

Subtropen [25], Tropen [25], Tropen (aride Zone) [25]

Standortbedingungen

trockener Standort [4]

Bodentypen / Bodenbedingungen

sandiger Boden [4]

Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

XII-IV [4]

Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential
Nebenwirkungen / Risikobemerkungen

CAVE: Zusätzlich viel trinken, d.h. pro Anwendung 1-2 Glas Flüssigkeit nachtrinken! [4][18]; Die Anwendung zur Beeinflussung des Blutzuckerspiegels und evtl. Reduktion des Insulinbedarfs gehört in die Hand des Arztes [4]; bei insulinpflichtigen Diabetikern kann eine Reduzierung der Insulindosis erforderlich sein! [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile
Nutzbare Pflanzenteile

Samen (Plantaginis ovatae semen) [Pharm, Komm.E+, ESCOP 2] [18], Samenschale (Plantaginis ovatae testa) [Pharm, Komm.E+, ESCOP 2] [4][18] und Epidermis der Samen [4] mit angrenzenden Schichten (Plantaginis ovatae seminis tegumentum) [PhEur] [4]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Epidermis der Samenschale]: Schleimpolysaccharide (20-30 %) [4] (v.a. Arabinoxylane [4]), Iridoidglykoside [4] (Aucubin [4]), Eiweißstoffe [4], Fettes Öl [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

Aufgrund des hohen Wasserbindungsvermögens können Flohsamen nicht nur bei chron. Darmträgheit [4], sondern auch bei Erkrankungen, bei denen ein weicher Stuhl erwünscht ist (z.B. Hämorrhoiden, Analfissuren, in der Schwangerschaft) [4], aber auch unterstützend bei Durchfallerkrankungen und auch bei Reizdarm eingesetzt werden [4] (siehe auch Plantago afra und Plantago arenaria)

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Das Quellvermögen der Samen ist vergleichbar mit denen von Plantago afra [4], aber viel höher als bei Plantago lanceolata [4]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Arabinoxylane sind fast ausschließlich in der Epidermis der Samenschale lokalisiert [4], der Gehalt an Schleimpolysacchariden schwankt zwischen 20-30 % [4]; Flohsamenschalen haben aufgrund ihres Schleimstoffgehaltes das 4fache Quellungsvermögen gegenüber den ganzen Samen [4]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)

M(Samen, Samenschale): stark aufquellend (3) [4], Darmperistaltik anregend [4][18], Darmpassage beschleunigend [4], wasserbindend [4][18], mild abführend [4][18], chron. Magendarmbeschwerden (2) (unterstützend z.B. bei Hämorrhoiden, Analfissuren, in Schwangerschaft) [4][18], Magendarmstörungen [4][18], Reizdarm [4][18], Ballaststoffe [18], Magendarmentzündungen [18], lipidsenkend [4][18], hohe Cholesterinwerte [4], Hypertonie [18], leicht entzündungshemmend [18], blutzuckersenkend [4], Insulinbedarf senkend [4], sättigend [4], Hungergefühl [4], Übergewicht [4]

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin
Homöopathie
Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

CAVE(ki): Krankhafte Verengungen der Speiseröhre [4] und im Magendarmtrakt [4] sowie bei schwer einstellbarem Diabetes [4]

Wechselwirkungen

CAVE(int): Nach Einnahme von Arzneimitteln einen Abstand von 0,5-1 Stunde einhalten, da deren Resorption beeinflusst werden kann! [4]

Darreichungsformen & Zubereitungen

M: Mildes Quellstoff-Abführmittel [4][18], Einzeldroge [4], Teeaufguss [4]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen

[Teeaufguss]: Morgens und abends bzw. mehrfach tgl. 1 TL Samen/100 ml Wasser (vorquellen lassen) [4]; [Abführmittel]: 5-15 g Samen einige Std./150 ml Wasser quellen lassen und unzerkaut einnehmen (TD 12-40 g Samen oder 4-20 g Samenschalen, 150 ml Wasser/5 g Droge trinken) [18]

Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
Ethnobotanische Bedeutung
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
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Letzte Änderung

27.08.2019