Nomenklatur & Systematik

Familie

Rosaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Prunus

Artname (botanisch)

Prunus africana (HOOK f.) KALKM.

Synonyme (botanisch)

Pygeum africanum HOOK f.

Gattung (deutsch)

Stinkholz

Artname (deutsch)

Afrikanisches Stinkholz

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Pygeum (engl., franz., ital.), Red Stinkwood (engl.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

H: Af (trop) [4], Z-Af (Kamerun) [4], O-Af (Kenia) [4], SO-Af (Madagaskar) [4]

Klimazonen

1, 2, 5

Klimaregionen (Mikroklimata)

tropisches Klima [25], warmes Klima [25]

Biotoptypen
Standorttypen

Wälder (Bergwald) [4], Tropen [4][18][25], Subtropen [18][25]

Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

III-V [4]

Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential

1? [4]

Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
Giftige / Allergene Pflanzenteile
Nutzbare Pflanzenteile

Getrocknete Stamm- und Astrinde (Pruni africanae cortex, Pygei africani cortex) [Pharm, PhEur, WHO 2, klinische Studien+] [4][18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

[Rinde]: Phytosterole [4][18] (β-Sitosterol (frei und als Glykosid) [4][18], Campesterol [18]), pentazyklische Triterpenester [4][18] (Ursolsäure [4], Oleanolsäure [4], Crataegolinsäure [4]), Gerbstoffe [18], aliphatische Alkohole [4][18] (Tetracosanol [4], Docosanol [4]), Ferulasäureester [4][18], Triacontan [4], Nonacosan [4], gesättigte Fettsäuren [4], ungesättigte Fettsäuren [4], Anthocyanidine [4], Amygdalin (ein Blausäureglykosid/Cyanglykosid) [4][18]

Pharmakologische Studienergebnisse

Möglicherweise beruht die Wirkung der Extrakte auf β-Sitosterol, das auch in anderen Pflanzen vorkommt, die traditionell zur Prostatabehandlung genutzt werden (siehe Serenoa repens) [18]; Nach Laboruntersuchungen hemmen die Phytosterole anscheinend die Bindung von Dihydrotestosteron (DHT) innerhalb der Prostata, oder sie wirken über eine Hemmung der 5α-Reductase und der Aromatase [18]; Möglicherweise tragen Terpene und Ferulasäure zu den positiven Effekten bei [18]; In kontrollierten klinischen Studien zeigten sich statistisch signifikante Verbesserungen bei einer Reihe von Symptomen, die mit Prostataentzündung einhergehen [18]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

In Deutschland gibt es kein zugelassenes Arzneimittel für Prunus africana [4]; Aufgrund der hohen Nachfrage und Artgefährdung seit 1994 im Washingtoner Artenschutzabkommen aufgenommen [4]; Ein- und Ausfuhr unterliegen seitdem einer Genehmigungspflicht, um die nachhaltige Beerntung der Bäume zu unterstützen [4]; Die Wildsammlungen der Rinde sind für die Pflanzenbestände sehr schädlich [18], man hat deshalb versucht, die Art auf Plantagen anzubauen [18]; Mehrere Prunus-Arten sind medizinisch relevant (siehe Prunus spinosa) [18]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Steinfrüchte mit intensiv bitterem Geschmack [4]; Die Blätter reichen beim Zerdrücken nach Bittermandeln [18]; Die Rindenextrakte werden mittlerweile in Europa (Frankreich, Italien, Schweiz) als wichtige Therapie bei gutartiger Vergrößerung der Prostata eingesetzt [18]; Mit Prunus africana gibt es inzwischen Erfolg versprechende Kulturversuche [4]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)

M(Rindenextrakte, beta-Sitosterol, Phytosterole): Gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie) (3) [18], Gutartige Prostatavergrößerung [4], Prostatabeschwerden [4], Nykturie

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)

M(Studien): Prostataentzündung [18], Symptome bei Prostataentzündung [18]

Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin

V(Rinde): Malaria [4], Fieber [4], Magenbeschwerden [4], Blasenbeschwerden [4]

Homöopathie
Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

M: Lipophile Extrakte und Phytosterolextrakte in Fertigpräparaten (meistens in Kombi mit Extrakten aus Brennesselwurzel (Urtica dioica) oder aus Sägepalmenfrüchten (Serenoa repens)) [4][18]; V: Abkochungen [18]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen

[Lipophile Extrakte, Phytosterolextrakte): 100 mg/Tag (in Zyklen von 6-8 Wochen) [18]

Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
Ethnobotanische Bedeutung
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
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Letzte Änderung

29.08.2019