Nomenklatur & Systematik

Familie

Brassicaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Raphanus

Artname (botanisch)

Raphanus sativus L. var. niger (MILL.) KERNER

Synonyme (botanisch)
-
Gattung (deutsch)

Rettich

Artname (deutsch)

Schwarzer Rettich

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Schwarzer Winter-Rettich (ger.), Winterrettich (ger.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)
Klimazonen
Klimaregionen (Mikroklimata)
Biotoptypen
Standorttypen
Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht
Temperatur
Feuchtigkeit
Wind
pH-Klasse
Stickstoff
Salz
Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

V-VII [4]

Erntezeit

X-XI [4]

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential

essbar [18]

Nebenwirkungen / Risikobemerkungen

CAVE(max): Bei empfindlichen Personen sind nach Anwendung höherer Dosen Reizerscheinungen an der Magen- und Darmschleimhaut durch die Senföle möglich! [4]

Giftige / Allergene Pflanzenteile
Nutzbare Pflanzenteile

M/V: Frische Wurzel (Raphani radix) [4][18], Presssaft der Wurzel [4][18]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

Glucosinolate/Senfölglykoside [4][18] (Glucoraphanin (Sulforaphen abspaltend) [4], Vitamin C [4]

Pharmakologische Studienergebnisse

Nach Kommission E wirkt frischer Rettich-Presssaft (50-100 ml) gegen dyspeptische Beschwerden, Gallenwegsdyskinesien und Katarrh der oberen Atemwege [18]

Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen

Meerrettich sollte man nicht mit dem essbaren Garten-Rettich (Raphanus sativus) verwechseln, der auch Senfölglykoside enthält [18]; Zur medizinischen Anwendung bevorzugt man die Sorten des Schwarzen Rettichs (Raphanus sativus var. niger) [18]

Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

Als medizinisch besonders wertvoll gilt der außen schwarze im Oktober und November geerntete Winterrettich [4]; Homöopathisch eingesetzt bei Verdauungsschwäche und fettiger Haut [4]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)

M(Presssaft der Wurzel): Dyspepsie (2) [18], Gallenwegsbeschwerden (2) [18], Katarrhe (2) der oberen Atemwege [18]

Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin

V: gallenflussfördernd [4], magensaftfördernd [4], antimikrobiell [4], Gallenblasenbeschwerden [4], Obstipation (2) [4], schleimlösend [4], krampflösend [4], Husten [4], Hustenreiz [4]

Homöopathie

Hom: Verdauungsbeschwerden [4], fettige Haut [4]

Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

CAVE(ki): Gallensteine [4]

Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

M: Einzeldroge [18], Frischer Rettich-Presssaft [4][18]; Hom: Raphanus sativus var. niger [4], Raphanus sativus [HAB] [4]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
  • ▪ [Presssaft]: Saft mit Zucker oder Honig ausziehen [4]
  • ▪ [Großmamas Rettich-Zauber]: Zutaten: 1 schwarzer Rettich, brauner Kandiszucker, Zucker, Rohrohrzucker oder mehrere EL Honig, Stricknadel und ein Schraubglas. (1) Rettichdeckel abschneiden. Das Gemüse in der Mitte mit einem TL großzügig aushöhlen. Rettichfleisch kleinschneiden, beiseite stellen. Mit einer Stricknadel mehrere Löcher in den Rettichboden stechen. Hierdurch tropft später der Sirup in ein Glas. (2) Den Hohlraum zur Hälfte mit Zucker oder Honig befüllen. Die Zuckerwahl hat keinen Einfluss auf den Effekt des Hustensafts. Rettichfleisch auf den Zucker geben, beides vermischen. Deckel aufsetzen und den Rettich auf ein Glas stellen. (3) Den nach einigen Stunden fertig eingetropften Sirup in ein sauberes Schraubglas füllen. Der Sirup ist sofort nutzbar und hält im Kühlschrank mehrere Tage. Wirkt antibakteriell, etwa bei Entzündungen der unteren Atemwege. Anwenung: 3mal täglich 2 TL einnehmen, wenn ein Husten quält. Der Saft kann auch bei Keuchhusten helfen und löst hartnäckigen (Schnupfen-)Schleim. [95] (1/2023)
Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch
  • ▪ [Gemüsepflanze]: k.A. [4]
Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
Ethnobotanische Bedeutung
Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
  • [95] LandAPOTHEKE (ff): Heilen und Pflegen nach alter Tradition; FUNKE Lifestyle GmbH
Autoren
Letzte Änderung

01.02.2023