Nomenklatur & Systematik

Familie

Taxaceae

Gattung (botanisch) / Sektion

Taxus

Artname (botanisch)

Taxus baccata L.

Synonyme (botanisch)
-
Gattung (deutsch)

Eibe

Artname (deutsch)

Europäische Eibe

Andere Artnamen & Volksnamen (international)

Eibe (ger.), Gemeine Eibe (ger.)

Geobotanik & Ökologie

Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)

Eu, Med; V: Europa [4], SW-Asien [4], N-Afrika [4]; A: in vielen Sorten geplanzt [4]

Klimazonen
Klimaregionen (Mikroklimata)
Biotoptypen

T1.1.1 (div.), T1.2.1, T1.4.2 (oft sm-m)

Standorttypen

Laubwälder [4]

Standortbedingungen
Bodentypen / Bodenbedingungen
Standortfaktoren (Ökofaktoren)
Licht

(4)

Temperatur

5

Feuchtigkeit

5

Wind

2

pH-Klasse

7

Stickstoff

x

Salz

0

Soziol. Pflanzencharakteristik
Lebensform
Blattausdauer
Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
Dominanz
Blütezeit

III-IV [4]

Erntezeit

Pharmazie & Pharmakologie

Giftigkeit / Risikopotential

3, 2-3(Nadelblätter) [4], 2-3(Ti) [4], 2, 1-2(Samen) [4], 0(Arillus ohne Samen) [4], Al(s), (essbar)

Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
  • ▪ CAVE: Anwendung der Nadelblätter aufgrund der Giftigkeit risikoreich und daher veraltet [4]; Aufgrund der schweren Nebenwirkungen ist die zellteilungshemmende Wirkung der Taxane erst nach Versagen anderer Therapien zugelassen [4]; Beim Verzehr des roten Arillus ohne den stark bitteren Samen ist auch beim Menschen kaum mit schwerwiegenden Vergiftungen zu rechnen; Beratungsfälle in den Giftzentralen gibt es aber viele, da der süßlich schmeckende Arillus Kinder zum Verzehr reizt [4]; Auch das Kauen auf den Eibennadeln kann zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen führen mit Übelkeit, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall und Tod durch Atemlähmung; verantwortlich sind Taxan-Derivate [4], während die Blausäureverbindungen weniger gefährlich sein sollen [4]; Auch Tiere sind gefährdet, insbesondere Pferde [4]
Giftige / Allergene Pflanzenteile

W, H, R, S, Bl

Nutzbare Pflanzenteile

M/V: Nadelblätter [4]; V: Rinde, Blätter, (Samenschale); Hom: Frische Zweigspitzen [4]

Pflanzliche Inhaltsstoffe

Alkaloide ("Taxin", Taxicin, "Milossin" (Myricylalkohol), Taxicatin (Phloroglucindimethyletherglucosid)), Diterpene (Taxane (Taxol, u.a.), Diterpenalkaloide vom Taxan-Typ [4]/Taxan-Derivate (Baccatine, wie Baccatin III [4], als "Taxin" bezeichnet [4], u.a.), Biflavone/Biflavonoide [4] (Sciadopitysin [4], Ginkgetin [4], u.a.), Isomer des Sotetsuflavons, Saccharose, Raffinose, Gallussäure, Ephedrin, Calciummalat, beta-Sitosterin, Leucoanthocyane, Sequoyit, Gerbstoffe, Homoserin, Ecdyson (Arthropodenhäutungshormon); Blätter: außerdem cyanogene Glykoside [4] (wie Taxiphyllin [4])

Pharmakologische Studienergebnisse
  • ▪ Taxol bindet und stabilisiert Mikrotubuli und ist somit ein wichtiges Antitumormittel [25]
  • ▪ Ephedrin hemmt die Wiederaufnahme der Catecholamine in die Präsynapse; somit ist es ein indirekt wirkendes Sympathomimetikum [25]
Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)

i: Hb(Glykos.), Jan(Alkal.), Mai(wenig Alkal.); Die Rinde der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) war jahrelang einziges Ausgangsmaterial zur Gewinnung von Paclitaxel (Taxol) [4], so dass der Baum in seinem Bestand gefährdet war [4]; Etwa 1000 Bäume mussten für die Gewinnung von 1 kg Paclitaxel gefällt werden [4], d.h. durchschnittlich 3 Eiben, um 1 Patienten zu behandeln [4]; Isol. Taxane der Nadeln wirken zellteilungshemmend bei metastasierendem Mamma-Ca und Ovarial-Ca und Bronchial-Ca [4]; Im Jahr 1990 konnte man die zellteilungshemmende Substanz Paclitaxel, die man bisher nur aus der Rinde der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) isolieren konnte, teilsynthetisch aus den Taxan-Verbindungen der Nadeln von Taxus baccata [4], speziell dem Baccatin III [4], darstellen sowie später eine weitere Substanz, das Docetaxel [4]; Vögel fressen den roten fleischigen Arillus und scheiden den Samen unverdaut mit dem Kot aus und verbreiten diesen [4]

Konservieren & Aufbewahren

Medizin & Rezepturen

Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
Monographien (obsolet)
Traditionelle Volksmedizin
Homöopathie
Anthroposophische Medizin
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
Wechselwirkungen
Darreichungsformen & Zubereitungen

M: Isolierte Taxane (Baccatin III und Docetaxel) [4]; V: Wurmmittel [4], Herzmittel [4], Menstruationsmittel [4], Abtreibungsmittel [4]; Hom: Taxus baccata [HAB] [4]

Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
Medizinische Rezepturen
Rezepte - Essen & Trinken

Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik

Nutzung nichtmedizinisch

Fä, Fr, X, Zi [4]

Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)

Jg

Ethnobotanische Bedeutung

Eth

Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)

Quellenangaben

  • [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
  • [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
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Letzte Änderung

21.06.2019