Cannabis indica LAM. (Indischer Hanf)
Nomenklatur & Systematik
- Familie
Cannabaceae
- Gattung (botanisch) / Sektion
Cannabis
- Artname (botanisch)
Cannabis indica LAM.
- Synonyme (botanisch)
Cannabis americana PHARM. ex WEHMER, Cannabis chinensis DELILE, Cannabis erratica SIEV., Cannabis foetens GILIB., Cannabis indica f. afghanica VAVILOV, Cannabis indica var. afghanica VAVILOV, Cannabis indica var. kafiristanica VAVILOV, Cannabis intersita SOJÁK, Cannabis kafiristanica (VAVILOV) CHRTEK, Cannabis lupulus SCOP., Cannabis macrosperma STOKES, Cannabis sativa var. afghanica (VAVILOV) MCPARTL. & E.SMALL, Cannabis sativa f. afghanica VAVILOV, Cannabis sativa var. chinensis (DELILE) A.DC., Cannabis sativa ssp. indica (LAM.) E. SMALL et CRONQUIST, Cannabis sativa subvar. indica (LAM.) ASCH. & GRAEBN., Cannabis sativa var. indica (LAM.) WEHMER, Cannabis sativa ssp. intersita (SOJÁK) SOJÁK, Cannabis sativa var. kafiristanica (VAVILOV) E.SMALL & CRONQUIST, Cannabis sativa var. kif A.DC., Cannabis sativa var. macrosperma (STOKES) ASCH. & GRAEBN., Cannabis sativa var. monoica HOLUBY, Cannabis sativa var. pedemontana A.DC., Cannabis sativa var. praecox SEREBR., Polygonum viridiflorum POIR.
- Gattung (deutsch)
Hanf
- Artname (deutsch)
Indischer Hanf
- Andere Artnamen & Volksnamen (international)
Cánamo (span.), Canapa indiana (ital.), Canapa (ital.), Chanvre (franz.), Glückspflanze (ger.), Gras (ger.), Hasch (ger.), Haschischkraut (ger.), Hennep (ned.), Huo ma ren (chin.), Indian hemp (engl.), Kanabo (span.), Maconha (port.), Marihuana (ger.), Opium der Armen (ger.)
Geobotanik & Ökologie
- Geographische Herkünfte (H) / Verbreitungen (V) / Anbaugebiete (A)
- ▪ H: Vorderasien [15], Vorderasien (Afghanistan, Pakistan) [1], Zentralasien (Hindukusch-Gebirge) [24], Zentralasien (Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Xinjiang) [1], Südasien (Indien) [11]
- ▪ V: weiter verwildert [4], Asien [4][18]
- ▪ A: weltweit [4][18] in gemäßigten Klimaregionen [18], v.a. Niederlande [24], Kanada [24], USA [24], Nordamerika [15], Asien [15], Indien [15], Afrika [15], Mittelamerika [15], Südamerika [15]
- Biotoptypen
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- Bodentypen / Bodenbedingungen
- Standortfaktoren (Ökofaktoren)
- Temperatur
8: Warm bis sehr warm [25]
- Feuchtigkeit
4: Trocken bis frisch [25]
- Wind
6: Subkontinental [25]
- pH-Klasse
7: Neutral bis schwach basisch [25]
- Stickstoff
7: Stickstoffreich [25]
- Salz
0: Salzlos [25]
- Soziol. Pflanzencharakteristik
- Blattausdauer
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- Messtischblattfrequenz Mitteleuropas
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- Dominanz
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- Erntezeit
August-Oktober [14]
Pharmazie & Pharmakologie
- Nebenwirkungen / Risikobemerkungen
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▪ CAVE:
- ►Als "Einstiegsdroge" kann Cannabis zu stärkeren Rauschdrogen überleiten [18], Marihuana gehört zu den Rauschgiften, die süchtig machen [11]
- ►Das Rauchen von Hanf ("Kiffen, Haschen") ist in den meisten Ländern illegal [18]. Der Anbau und die Verwendung unterliegen dem dt. Betäubungsmittelgesetz [4][18], je nach Dosierung mit Abhängigkeitspotential [4]
- ►THC wirkt sehr stark auf das ZNS und führt zu Euphorie, Wutanfällen, Erschlaffung, Koordinierungsverlust und undeutlicher Sprache [11][18]. Ängstigende und depressive Effekte, Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen, Verwirrtheitszustände, Orientierungslosigkeit, Phantasieverstärkungen und Halluzinationen sind möglich [4][11]. Typisch körperliche Zeichen sind stark gerötete Bindehäute, vergrößerte Pupillen (Mydriasis) und ein beschleunigter Puls (Tachykardie) [11]. Dem Rausch folgt ein Stadium der Depression und dann Schlaf, ggf. nachfolgend mit Jammerzustand [11]
- ►Cannabis indica hat eine stärkere sedative Wirkung als Cannabis sativa, das eine mehr psychedelische (zu einem veränderten Bewusstseinszustand führend) und anregende Wirkung hat [24]. Einige Benutzer berichten von einem eher „stoned“-Gefühl und weniger von einem „High“ bei Cannabis indica im Vergleich zu Cannabis sativa [24]
- ►Der C. indica-Rausch wird oft als „Körperrausch“ bezeichnet „ und hat wohltuende Eigenschaften wie Schmerzlinderung, ist darüber hinaus eine wirksame Behandlung von Schlaflosigkeit und ein Anxiolytikum, im Gegensatz zu den häufigeren Berichten von C. sativa über ein zerebrales, kreatives und energiegeladenes High und sogar (wenn auch selten) einschließlich Halluzinationen [24]. Unterschiede im Terpenoidgehalt des ätherischen Öls können für einige dieser Wirkungsunterschiede verantwortlich sein [1209]
- ►Die Verschreibungsfähigkeit von Hanfblüten und Hanfextrakten ist national unterschiedlich geregelt [24]. In Deutschland ist Cannabis („Pflanzen und Pflanzenteile der zur Gattung Cannabis gehörenden Pflanzen“) seit 2017 ein verkehrs- und verschreibungsfähiges Arzneimittel, das theoretisch von jedem Arzt verschrieben werden kann, wenn dieser den Einsatz als sinnvoll erachtet und sofern es sich um „Zubereitungen, die als Fertigarzneimittel zugelassen sind“ handelt [24]. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten unter Umständen [24]. Inzwischen sind in den meisten anderen europäischen Ländern Cannabis-Präparate wie Nabiximols erlaubt, in den meisten auch andere Präparate wie Epidiolex (mit dem nicht psychoaktiven Cannabidiol als Wirkstoff [24]
- ►Ohne Genehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind Anbau, Herstellung, Handel, Einfuhr, Ausfuhr, Abgabe, Veräußerung, sonstige Inverkehrbringung, Erwerb und Besitz von allen Pflanzenteilen des Cannabis nach §§ 29 ff. BtMG strafbar [24]. Eine Genehmigung kann jedoch ausnahmsweise zu wissenschaftlichen oder anderen im öffentlichen Interesse liegenden Zwecken erteilt werden [24]
- ►Nach der Bundestagswahl 2021 wurde in Deutschland veröffentlicht, dass die kontrollierte Abgabe von Haschisch und Marihuana an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften legalisiert werden soll. Im April 2023 wurde von der Bundesregierung der vorläufige Gesetzesentwurf, das CannaG, veröffentlicht. Demnach soll der Besitz von max. 25 g Cannabis und der Eigenanbau von höchstens drei weiblichen blühenden Pflanzen pro volljähriger Person erlaubt sein. Die Abgabe der Droge soll über spezielle Vereine (Cannabis Social Clubs) erfolgen [24]
- ►Ist THC nur geringfügig im Blut nachweisbar, liegt Fahruntüchtigkeit vor! Das Reaktionsvermögen ist herabgesetzt und Sinnestäuschungen gefährden Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer; auch nach Abklingen des High-Gefühls dauern kognitive und körperliche Beeinträchtigungen noch mindestens 6-8 Stunden fort, sogar auch noch nach 1-3 Monaten kann ein plötzlicher "Black-out" eintreten [11]
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▪ CAVE(max): Durch Langzeitkonsum kommt es zu einer psychischen Abhängigkeit und körperliche Beschwerden [4]. Der chronische Missbrauch kann zu Persönlichkeitsveränderungen und Antriebslosigkeit führen [18]
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▪ CAVE(al): Bei der Ernte können Haut- und Schleimhautentzündungen auftreten; eine Sensibilisierung wird für wahrscheinlich gehalten, auch bei Marihuana-Abhängigen [11]
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- Nutzbare Pflanzenteile
- ▪ [EbM/Volksmed.]: Ausgereifte getrocknete, meist zerkleinerte harzhaltige Blütenstände/Blütentrauben und blütennahe kleine Blätter und frische Triebspitzen der weiblichen Pflanze (Cannabis indicae herba) [14][18][24], Blätter (Cannabis folium) [14][24]
- ▪ [Lebensmittelpflanze]: Samen (Nüsschen, huo ma ren (TCM)) [4][14][18]
- ▪ [Psychoaktive Pflanze/Rauschmittel mit halluzinogenem Potenzial]: Ausgereifte, getrocknete, meist zerkleinerte harzhaltige Blütenstände/Blütentrauben und blütennahe kleine Blätter und frische Triebspitzen der weiblichen Pflanze ("Marihuana"/"Grass"/"Weed"/"Cannabiskraut") [4][14][18][24], extrahiertes Harz weiblicher Blüten ("Haschisch", "Haschisöl") [4][11][24]
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
- ▪ [Harz der Drüsenhaare aller Teile weiblicher Pflanzen, v.a. der Blütenstände]: Cannabinoide (phenolische Terpenoide) [4][18][24] (Isoemeres Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC, Gehalt bis zu 53,7 %) [4][11][14][15][18], Tetrahydrocannabivarin (THCV), Cannabidiol (CBD) [4][24], Cannabinol [4], u.a.), Ätherisches Öl [4][14[[15][18] (Monoterpene [18] und Sesquiterpene [18] (Cymol [4][18], Humulen [4], β-Caryophyllen (12-35 %, 3,8-37.5 %) [4][27][1203], Eugenol [4], u.a.), Flavonoide [4][18], Alkaloide (wenig) [4][14][18]
- ▪ [Samen, Fettes Öl]: Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (hoher Anteil) [4][14] (Linolsäure [4][14], Linolensäure [4][14]), Cholin [15], Eiweiße [14], Polysaccharide/Zucker [14], Organische Säuren [15], Pigmente [14]
- Pharmakologische Studienergebnisse
- ►Halluzinogene Wirkung:
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▪ Hauptsächlich psychoaktiv ist das Cannabinoid THC, es beeinflusst u.a. das ZNS des Menschen und ist vorrangig für die relaxierende, sedierende und antiemetische Wirkung verantwortlich [24], aber auch das Tetrahydrocannabivarin (THCV) ist ähnlich psychoaktiv [24].
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▪ Die halluzinogene Wirkung ist von der Höhe des Gehalts an isomeren Tetrahydrocannabinolen abhängig [11]
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▪ Marihuana enthält 0,5-2 % THC, Haschisch 2-8 % THC und Haschischöl bis 60 % THC [11]
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▪ Das Cannabisharz ("Haschisch" / "Shit") ist 5-10-mal stärker wirksamer als Marihuana ("Cannabiskraut" / "Grass") [4], da der THC-Gehalt in Marihuana etwa 1 % und in Haschisch etwa 5 % beträgt [18]; Haschischöl hat daneben noch weiter konzentrierte Wirkstoffe [4]
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▪ Die Wirkungen vom Kraut (Marihuana) sind jeweils stark dosisabhängig [4]
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▪ In Tierversuchen haben sich nur geringe Unterschiede in der Aktivität männlicher und weiblicher Pflanzen gezeigt [11]
- ►Medizinische Wirkung:
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▪ Die medizinische Anwendung von Cannabis und Cannabinoiden wird intensiv erforscht [1205][1206]
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▪ Ausgangspunkt der pflanzlichen Synthese fast aller Cannabinoide bei Cannabis ist das selbst nicht psychoaktive Cannabigerol. Durch Synthesewege, die sich von Sorte zu Sorte unterscheiden, werden daraus unterschiedliche Cannabinoide synthetisiert [24]
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▪ Die Verwendung für therapeutische Zwecke wird inzwischen akzeptiert, therapeutische Nutzung und Dosen bedürfen jedoch weiteren Untersuchungen [4]
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▪ Die pharmakologischen Wirkungen von Cannabis sind stark in den Fokus der medizinischen Forschung gerückt. Verantwortlich für die Wirkungen sind die Cannabinoide, wie insbesondere THC (Δ9Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) [24]
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▪ THC besitzt außerdem schmerzstillende, brechreizstillende, brochienerweiternde, krampflösende und blutdrucksenkende Wirkung [18]
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▪ Synthetisch hergestelltes THC wirkt gegen Muskelspasmen bei Multipler Sklerose [4]
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▪ Insbesondere durch THCV wurde Cannabis indica zur Behandlung lebensbedrohlicher Krankheiten beliebt [1208]
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▪ Studien weisen auf ein mögliches arzneiliches Potential von medizinischem Hanf bei gewissen Krebsformen [1204][1205]
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▪ Gut dokumentiert und nachgewiesen ist die Wirksamkeit des Cannabis in der Schmerztherapie, bei multipler Sklerose, Übelkeit, Erbrechen und Kachexie. Viele Studien weisen auf das arzneiliche Potential von medizinischem Cannabis bei gewissen Krebsformen, psychiatrischen Symptomen (z.B. Schlafstörungen, Angststörungen, ADHS, bipolare Störungen, schizophrene Psychosen, endogene Depressionen), entzündlichen Schmerzsyndromen (z.B. Colitis ulcerosa, Arthritis), sowie bei Autoimmunerkrankungen (z.B. Morbus Crohn) hin [1206][1207]
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- Vergleiche zu ähnlichen Pflanzen
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▪ Cannabis indica hat kurze und, breite Blättchen, während diejenigen von Cannabis sativa als relativ lang und schmal charakterisiert werden [24]
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▪ Als Medizinalhanf kommen sowohl Cannabis sativa als auch Cannabis indica bzw. daraus resultierende Hybride zur Verwendung. Kulturhanf wird nur selten, in weitgehend naturbelassener (und nicht berauschender) Form, als Hanföl und ätherisches Hanföl eingesetzt. Häufiger dient er als Grundstoff zur Gewinnung zugelassener Arzneimittel wie beispielsweise Dronabinol, da Nutzhanf nur pharmakologisch unwirksame THC-Gehalte von unter 1 % aufweist. [24]
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▪ Cannabis indica wird sowohl zur Drogenproduktion wie auch als Ölpflanze und als Faserpflanze angebaut und umfasst verschiedene Ökotypen, die von manchen Autoren als Unterarten aufgefasst werden. [24]
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▪ Marihuana war im 19. Jh. besonders als Schmerzmittel bei Regelschmerzen beliebt [18]; Fast alle Schmerzsalben bestanden bis 1940 aus harzhaltigen Blüten und Blättern oder aus dem abgestreiften Harz alleine [14]
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▪ In der ayurvedischen Medizin und TCM wird Cannabis seit der Antike verwendet [18]
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▪ Das Alkaloid Trigonellin kommt sowohl in den Hülsen von Phaseolus vulgaris, wie auch in den Samen von Trigonella foenum-graecum, Coffea arabica und Cannabis sativa vor [18]
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▪ Die Wurzeln des Hanfs können bei entsprechenden Bodenverhältnissen (auf Braunerde, deren Humushorizont jedoch durch einen feinerdereichen Horizont unterlagert ist) bis zu 140 cm in den Boden eindringen – das ist wesentlich tiefer als bei vergleichbaren Nutzpflanzen. Aus diesem Grund wurde Hanf früher häufig auf ausgelaugten, verhärteten Böden gepflanzt, um den Boden zu lockern und gegebenenfalls für den späteren Anbau anspruchsvollerer Pflanzen wie etwa Getreide vorzubereiten. Hanf wurde ebenfalls in versteppten Gebieten verwendet, um den Boden nicht nur zu lockern, sondern zugleich zu beschatten. Erst wenn der Boden gebessert war, wurden andere Nutzpflanzen gesät [24]
- ►Systematik / Taxonomie:
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▪ Bei den heute wild wachsenden Cannabis-Pflanzen ist es kaum möglich, zu entscheiden, ob es sich um echte Wildpflanzen oder um rückverwilderte, ehemalige Kulturpflanzen handelt; diese können unter Umständen auch noch miteinander hybridisiert sein [24]
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▪ Spontane Wildformen unterscheiden sich von den Kulturpflanzen vor allem durch die Ausbildung eines besonderen Trenngewebes an der Basis der reifen Früchte, wodurch die Früchte nicht auf der Pflanze verbleiben, sondern bei Reife nach und nach verstreut werden. In der Regel keimen sie bei Aussaat nicht gleichmäßig, sondern teilweise verzögert, und bauen so im Boden eine permanente Samenbank auf [24]
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▪ Die Gattung Cannabis wurde ursprünglich anhand von Cannabis sativa (Gewöhnlicher Hanf, früher auch „indischer Hanf“ genannt) als monotypische Gattung von Linné 1753 aufgestellt. Lamarck teilte dann 1785 die indische Sippe anhand morphologischer Merkmale und der berauschenden Fähigkeit als Cannabis indica (Indischer Hanf) ab und der russische Botaniker Janischewsky beschrieb als Erster 1926 Cannabis ruderalis (Ruderal-Hanf). Im 20. Jh. war die Systematik der Gattung jedoch weitgehend umstritten, neben dem Modell dreier eigenständiger Arten fassten einige Autoren die drei Sippen als Unterarten von Cannabis sativa auf, vereinzelt wurden auch noch weitere Arten beschrieben, die sich allerdings nicht durchsetzten [24]
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▪ Genomanalysen und Resequenzierungen lassen darauf schließen, dass Cannabis sativa bereits im frühen Neolithikum in Ostasien kultiviert wurde. Die umfassende genomische Untersuchung von 110 Pflanzenproben verschiedenen Ursprungs weltweit zeigte, dass alle derzeit bekannten Hanf- und Cannabinoid-Kultivare von einem Ur-Genpool abstammen, der mit heutigen Cannabis-Wildpflanzen/-varietäten in China assoziiert ist. Genomisch datiert existierten vor ca. 12.000 Jahren frühe domestizierte Vorfahren von Nutzhanf- und Cannabinoid-Typen, die von „Basal“-Cannabis abstammen [24]
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▪ 2003 verfasste der Amerikaner Karl W. Hillig eine ausführliche genetische Untersuchung anhand von 157 Populationen weltweit, die den Artrang von Cannabis sativa und Cannabis indica bestätigte. Die Eigenständigkeit von Cannabis ruderalis konnte jedoch nicht sicher nachgewiesen werden, eine spätere Arbeit zur Chemotaxonomie der Gattung bestätigte diese Ergebnisse und verengte den Umfang der Gattung auf zwei Arten:
(1.) Hanf (Cannabis sativa L.)
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Kultur-Hanf (Cannabis sativa var. sativa)
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Wild-Hanf (Cannabis sativa var. spontanea VAV.) (2.) Indischer Hanf (Cannabis indica LAM.)
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▪ Als Unterscheidungsmerkmale von Cannabis indica zu Cannabis sativa s.str. (im engeren Sinne) werden angegeben: Pflanze kleinwüchsiger, bis etwa 120 cm hoch, von mehr oder weniger konischer Wuchsform, dicht verzweigt, Achänen dunkel, durch erhalten bleibende Hülle (Perianth) außen hell gefleckt, durch ein besonderes Trenngewebe bei Reife von der Pflanze abfallend. Der amerikanische Forscher Karl William Hillig, der nicht nur Hunderte Pflanzen aus verschiedenen Regionen als Herbarbelege überprüfte, sondern auch einige in Gewächshaus-Experimenten unter kontrollierten Bedingungen anbaute, um Umweltmodifikationen ausschließen zu können, gibt als Merkmale an: Pflanze langsamer wachsend und reifend, bei den Blättern der mittleren Knoten (also in der Stängelmitte) tendenziell etwas weniger Teilblättchen pro Blatt, Blättchen breiter, Basis der Stämme oft durch abschälende Rinde rötlichbraun verfärbt [24]
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▪ Weiterhin bleibt jedoch umstritten, ob der Indische Hanf (Cannabis indica bzw. Cannabis sativa ssp. indica) eine eigene Art oder eine Unterart von Cannabis sativa ist, da Wild- und Kulturformen des Hanfs morphologisch variabel sind, was zu andauernder Uneinigkeit über die taxonomische Organisation der Gattung geführt hat [24]
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▪ Bei genetischen Analysen, bei denen Allozyme von 11 pflanzlichen Enzymen verglichen wurden, konnten für diese 65 Allele unterschieden werden. Bei Abgleich der Allelfrequenz gegenüber Zuchtlinien und Herkunft ergaben sich zwei Cluster, die den beiden Arten Cannabis sativa und Cannabis indica nach den morphologischen Ansprachen recht gut entsprachen; dies unterstützt das o.g. Konzept von Karl W. Hillig von zwei getrennten Arten [24]
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▪ Die Wildvorkommen von Cannabis indica wurde in jahrzehntelanger Arbeit untersucht. Demzufolge ist es wahrscheinlich, dass die Domestizierung von Hanf mehrfach unabhängig voneinander, in unterschiedlichen Regionen und aus bereits unterschiedlichen Wildpflanzen erfolgte, dies wurde in späteren Untersuchungen bestätigt. Dieser Hypothese zufolge entstammt Cannabis sativa s.str. (im engeren Sinne) der Region nördlich der großen Gebirgsscheide aus Hindukusch, Pamir und Himalaya (einschließlich des tibetanischen Hochplateaus) und verbreitete sich von hier nach Westen. Die Urheimat von Cannabis indica läge hingegen südlich dieser Gebirge, wobei kultivierte Sippen vor allem nach Süden hin verbreitet wurden. [24]
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▪ Cannabis indica zugeordnete Pflanzen unterscheiden sich je nach Herkunft und Nutzung zum Teil merklich, diese Formen werden teilweise nur als Varietäten oder Sorten, teils als Unterarten aufgefasst. Es werden unterschieden:
(1.) Cannabis indica ssp. chinensis:
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zur Faser- und Ölproduktion genutzt
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mit breiten Blättchen
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angebaut in China, Korea, Japan und anderen Teilen Südostasiens (2.) Cannabis indica ssp. indica:
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zur Drogenproduktion genutzt (auch verwildert)
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mit schmalen Blättchen
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angebaut früher in Süd- und Südostasien, heute weltweit (3.) Cannabis indica ssp. kafiristanica:
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wild oder verwildert, gelegentlich auch genutzt
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wird von Wawilow und Hill als wilde Stammform der Art angesehen, evtl. aber nur Abkömmling verwilderter Kulturpflanzen
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wächst am Westrand des Himalaya, von Kaschmir bis Myanmar (4.) Cannabis indica ssp. afghanica:
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zur Produktion von Haschisch genutzt
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mit breiten Blättchen
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angebaut in Afghanistan und Pakistan
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▪ Kompliziert werden die Verhältnisse dadurch, dass, zurückgehend auf eine Arbeit von Loran C. Anderson 1980, sich bei Züchtern von Marihuana ein Sprachgebrauch einbürgerte, nach dem Pflanzen mit breiten Blättchen, eher gestauchter Wuchsform, früher Reife und mit einem hohen THC-Gehalt „indica“ benannt wurden, schmalblättrige, langgestreckte, spät reifende Formen und niedrigem THC-Gehalt „sativa“. Beide unterscheiden sich auch chemotaxonomisch im Cannabinoid-Profil. Diese Verwendung von „sativa“ und „indica“ hat keinen Bezug zur Taxonomie, im Gegenteil gehören die von Lamarck beschriebenen Cannabis indica zu „sativa“ [24]
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▪ Bei einer umfassenden Untersuchung unter Berücksichtigung von Pflanzenmaterial aus dem Ursprungsgebiet der domestizierten Sippen schlugen John M. McPartland und Ernest Small im Jahr 2020 eine neue Gliederung vor. Ihren Untersuchungen zufolge sind die genetischen Unterschiede innerhalb der Gattung Cannabis für die Unterscheidung mehrerer Arten zu gering, sie schlagen daher vor, die unterscheidbaren Hauptformen als Unterarten zu fassen: [24]
(1.) Subspezies indica (inkl. der von Züchtern als „sativa“ bezeichneten schmalblättrigen Formen):
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alle wegen ihres THC-Gehalts angebaute Formen (2.) Cannabis sativa subsp. sativa:
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nur zur Fasergewinnung angebaute Formen
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Wildform ist der Ruderal-Hanf (Cannabis sativa var. spontanea VAV., syn. Cannabis sativa var. ruderalis JANISCHEVSKY)
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▪ Alle zur Drogengewinnung angebauten Sippen gehen auf Wildformen zurück, die südlich des Himalaya zuhause waren. Sie unterscheiden innerhalb der subsp. indica zwei Formen, die in etwa den „sativa“ und „indica“ der Züchter entsprechen, die jeweils ebenfalls als Kultur- und als Wildpflanze vorkommen. Danach unterscheiden sie vier Varietäten: [24]
(1.) Cannabis indica ssp. indica var. indica (LAM.) PERS.:
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große, wenig verzweigte Pflanzen mit schmalen Blättchen
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Verhältnis THC : CBD >7
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spät reifend („sativa“)
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die von Lamarck 1785 als indica beschriebene Sippe (2.) Cannabis indica ssp. indica var. himalayensis (CAZZUOLA) MCPARTL. & E.SMALL.:
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die dazugehörenden Wildpflanzen (oder urtümlichen Landrassen) aus dem Bergland von Indien, Nepal und Bhutan im Westen des Himalaya (3.) Cannabis indica ssp. indica var. afghanica (VAVILOV) MCPARTL. & E.SMALL.:
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kleine Pflanzen (meist weniger als 1, immer weniger als 2 m hoch) mit breiten Blättchen
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Verhältnis THC : CBD-Gehalt <7 (normalerweise >2) („indica“) (4.) Cannabis indica ssp. indica var. asperrima (REGEL) MCPARTL. & E.SMALL.:
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deren Wildform
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Verhältnis THC : CBD <2
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wild oder subspontan im südlichen Zentralasien, im nordwestlichen Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan, Kasachstan und China (Xinjiang), nördlich anschließend an die Verbreitung von himalayensis
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▪ Die urtümlichen Landrassen (und mögliche überlebende Wildpflanzen) sind heute durch introgressive Hybridisierung vom Aussterben bedroht, da durch den weltweiten Handel und Zucht- und Anbauversuche immer mehr Pflanzen anderer Herkunft in die alten Ausbreitungszentren eingeführt werden, wodurch die natürliche Diversität immer mehr verarmt. Die etwa 20.000 gezüchteten Cannabis-Sorten sind größtenteils heute Hybride zwischen den unterschiedlichen Varietäten [24]
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- Standortbesonderheiten (biochemisch / geoökochemisch)
- ▪ Der THC-Gehalt ist sorten- und klimaabhängig [4]
- ▪ Einen Wirkstoffvorteil gibt es bei einer Standorthöhe <2000 m: Wildpflanzen, die in Indien in einer Höhe >2000 gesammelt wurden, enthielten 1,33 % Cannabinoide, während solche <2000 m Höhe 2,74 % aufwiesen [11]
- ▪ Es ist anzunehmen, dass Cannabis sativa in südlichen Ländern mehr wirksame Stoffe enthält als in Mitteleuropa [11]
- ▪ Neben den absoluten Gehalten werden auch relative Gehalte, v.a. das Verhältnis THC : CBD, zur Charakterisierung der Cannabissorten herangezogen [24]
- ▪ Der Gehalt an β-Caryophyllen schwankt zwischen 12-35 % [27]
- ▪ Genetische Untersuchungen von Cannabissorten mit hohem THC-Gehalt ergaben, dass diese sich von denjenigen mit sehr niedrigen THC-Gehalten v.a. in einem bestimmten Allel eines Enzyms unterscheiden, das in zwei Varianten (Isoformen) vorkommt. Dabei zeigte sich, dass alle Pflanzen, die hohe THC-Gehalte und das damit verbundene Allel des Enzyms besitzen, zu Pflanzen gehören, die Cannabis indica zugeordnet werden konnten. Dies gilt auch für Sorten, vor allem aus China stammenden, die zur Faser- oder Ölproduktion genutzt werden. Diese unterscheiden sich vor allem in den absoluten THC-Gehalten [24]
- ▪ In der Pflanze liegen die Cannabinoide in einer sauren (carboxylierten) Form vor, die erst durch Erhitzen in die psychoaktive, decarboxylierte Form überführt werden; Frischmaterial besitzt daher keine berauschende Wirkung [24]
- ▪ Cannabis indica wächst zunächst vegetativ (unter günstigen Bedingungen bis zu etwa 10 cm/Tag), Blüten werden jedoch erst gebildet, wenn die Tageslänge im Spätsommer 12-14 Stunden unterschreitet [24]
- Konservieren & Aufbewahren
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Medizin & Rezepturen
- Evidenzbasierte Medizin EbM / Monographien (Evidenzgrad I-IV)
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▪ [++] EbM/Monographien (Fertigarzneimittel):
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▪ [++] EbM/Monographien (Samen):
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▪ [+] EbM/Monographien (Fertigarzneimittel):
- ►Atemwege / Lunge: Asthma [4]
- ►Auge: erhöhter Augeninnendruck [4], Grüner Star [14]
- ►Bewegungsapparat / Schmerz: entzündliche Schmerzsyndrome (z.B. Colitis ulcerosa, Arthritis) [24][1207]
- ►Immunsystem: Fieber [14], Autoimmunerkrankungen (z.B. Morbus Crohn) [24][1207]
- ►Magen, Vitalität: Kräfteverfall mit Appetitlosigkeit bei Aids- und Krebspatienten [4][24]
- ►Nerven-PNS-ZNS: Muskelspasmen bei Multipler Sklerose [4]
- ►Psyche: psychiatrischen Symptome (z.B. Schlafstörungen, Angststörungen, ADHS, bipolare Störungen, schizophrene Psychosen, endogene Depressionen) [24][1204][1205][1207]
- ►Zelle: Übelkeit und Erbrechen bei Krebs-Chemotherapie [4][14][24], Krebsformen [24][1207]
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▪ [+] EbM/Monographien (Samen):
- ►Ernährung / Stoffwechsel: Fettstoffwechselstörungen [14]
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- Pharm. / labor. Studienergebnisse (Evidenzgrad V-VI)
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- Monographien (obsolet)
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- Traditionelle Volksmedizin
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▪ [++] Volksmed. (Ayurveda, TCM):
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▪ [++] Volksmed.:
- ►Bewegungsapparat / Schmerz: Schmerzen [14]
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▪ [++] Volksmed. (Samen):
- ►Nerven-VNS, Magen-Darm: Darmträgheit (bei älteren Menschen) [18]
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▪ [+] Volksmed. (Ayurveda, TCM):
- ►Atemwege / Lunge: Husten [14], Asthma [18]
- ►Atemwege / Lunge, Nerven-PNS: krampflösend [18]
- ►Atemwege / Lunge, Nerven-VNS: bronchienerweiternd [14][18]
- ►Auge: Augeninnendrucksenkend bei Glaukom [18]
- ►Bewegungsapparat / Gelenk: Rheuma [18]
- ►Bewegungsapparat / Schmerz: Kopfschmerzen [14], Migräne [14]
- ►Frau: Menstruationsbeschwerden [14][18]
- ►Herz-Kreislauf: blutdrucksenkend [18]
- ►Magen: brechreizstillend [18], Erbrechen [18], Appetitmangel bei AIDS-Patienten [18]
- ►Magen, Zelle: Chemotherapie bedingte Übelkeit [18]
- ►Psyche: berauschend [18], Depressionen [18], beruhigend/sedativ [4][14][18], Schlafstörungen [14], entspannend [4]
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▪ [+] Volksmed.:
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▪ [+] Volksmed. (Samen):
- ►Immunsystem: Immunglobuline aufbauend [14]
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- Anthroposophische Medizin
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- Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
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- Wechselwirkungen
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- Darreichungsformen & Zubereitungen
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▪ [EbM/Monographien]:
- ►Fertigarzneimittel (synthetisch hergestelltes THC und Abkömmlinge in standardisierten Verordnungshöchstmengen [4] standardisierte Cannabisextrakte [4], z.B. Dronabinol ((–)-Δ9-trans-THC) als Rezeptursubstanz für Dronabinol-Kapseln oder ölige Dronabinol-Tropfen [24], alternativ zu Dronabinol ist Marinol [24], synthetische Analoga sind Benzopyranoperidin-Präparate wie Nabitan oder Nabutam [24]
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▪ [Volksmed. (Ayurveda, TCM)]:
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- Arzneimittel & Fertigpräparate (Beispiele)
- Medizinische Rezepturen
- ▪ [Hanfessenz z.B. bei Glaukom]: 3x tgl. 5-8 Trpf. (1 Teil frische Blüten und 1 Teil Samen von weibl. Pflanzen, in ein Ton- oder Porzellangefäß geben (Gerüche und Geschmack von Plastik oder Gummi würden angenommen werden), mit hochprozentigem Alkohol übergießen und an einem kühlen, dunklen Ort verschlossen 14 Tage ausziehen lassen, dann abseihen, dabei das Pflanzenmaterial gut ausdrücken) [14]
- ▪ [Erste Hilfe-Therapie]: Kohle-Pulvis trinken lassen, beruhigen, evtl. Aponal forte Dragees [11]
- Rezepte - Essen & Trinken
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Nutzpflanzenkunde & Ethnobotanik
- Nutzung nichtmedizinisch
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- Nutzung nichtmedizinisch (obsolet)
- ▪ [Lebensmittelpflanze]: Cannabis diente im Laufe der Geschichte der Menschheit als Nahrungsmittel, das Quelle für Ballaststoffe und Fette ist [24]
- Ethnobotanische Bedeutung
- ▪ [Psychoaktive Pflanze/Rauschmittel mit halluzinogenem Potenzial]: Rauschpflanze [4][11][12][14][18][24] als "Marihuana"/"Grass" [4][11][18], "Haschisch"/"Shit" [4][11][18], Haschischöl [11][24]; Marihuana (getrockneter Hanf) wird gegessen / getrunken (stärkere und nachhaltigere Wirkung) und geraucht (häufigste Anwendung) [11]
- Ethnobotanische Bedeutung (obsolet)
- ▪ [Ethnobotanische Nutzung allgemein bzw. medizinisch/technisch]: Als Narkotikum war Cannabis indica bereits den Verfassern des ägyptischen Papyrus Ebers um 1550 v. Chr. bekannt [24]
Quellenangaben
- [1] Royal Botanic Gardens (Kew) (ff): Plants of the World Online; https://powo.science.kew.org/
- [4] Schönfelder I. & Schönfelder P. (2011): Das neue Handbuch der Heilpflanzen; Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart
- [11] Roth L., Daunderer M., Kormann K. (2008): Giftpflanzen, Pflanzengifte; Nikol Verlags-GmbH
- [12] Haeupler H. & Muer T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands; Ulmer Verlag, Stuttgart
- [14] Hirsch S. & Grünberger F. (2006): Die Kräuter in meinem Garten; Freya Verlag, Linz
- [15] Pahlow M. (2006): Das große Buch der Heilpflanzen; Weltbild Verlag, München
- [18] Van Wyk B.E., Wink C., Wink M. (2004): Handbuch der Arzneipflanzen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
- [24] Wikipedia (ff): Die freie Enzyklopädie / The Free Encyclopedia; https://www.wikipedia.org/
- [25] Busse B. (ff): Eigene Darstellung; PlantaMedia
- [27] Blesching U. (2015): CHI - The Cannabis Health Index; North Atlantic Books
- [1203] Mediavilla, Vito, Steinemann S. (2008): Essential oil of Cannabis sativa L. strains; International Hemp Association
- [1204] Blázquez C., González-Feria L., Alvarez L., et al. (2004): Cannabinoids inhibit the vascular endothelial growth factor pathway in gliomas; Cancer research 64 (16)
- [1205] Guzmán M., Duarte M.J., Blázquez C., et al. (2006): A pilot clinical study of Delta9-tetrahydrocannabinol in patients with recurrent glioblastoma multiforme; British journal of cancer 95 (2)
- [1206] Pacher P., Bátkai S., Kunos G. (2006): The Endocannabinoid System as an Emerging Target of Pharmacotherapy; Pharmacological Reviews 58, S. 389–462
- [1207] null (2015): Clinical Studies and Case Reports; http://www.cannabis-med.org/studies/study.php
- [1208] Abioye A., Ayodele O., Marinkovic A., et al. (2020): Δ9-Tetrahydrocannabivarin (THCV): a commentary on potential therapeutic benefit for the management of obesity and diabetes; Journal of Cannabis Research. 2 (1): 6
- [1209] Hillig K.W. (2004): A chemotaxonomic analysis of terpenoid variation in Cannabis; Biochemical Systematics and Ecology. 32 (10): 875–891
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- Letzte Änderung
31.01.2024